>@Andrea Morawski/EIB

- Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterzeichnet vor der Jahrespressekonferenz in Warschau einen neuen Darlehensvertrag – 91 Millionen Euro fließen in die Modernisierung der Universitätskliniken in Danzig und Lublin

- Im Jahr 2018 beliefen sich die Finanzierungen der EIB-Gruppe auf 4,8 Milliarden Euro; damit belegte Polen volumenmäßig den fünften Platz unter den EU-Ländern

- Gemessen an der Zahl der Darlehen, die durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) besichert werden, belegte Polen ebenfalls den fünften Platz

- Das Rekordjahr für Portfoliogarantien des EIF (über eine Milliarde Euro) zeigt, dass die Nachfrage innovativer polnischer Unternehmen rasant steigt

Das polnische Finanzministerium erhält ein Darlehen von 91 Millionen Euro (390 Millionen Zloty) für die Modernisierung und den Ausbau der Universitätskliniken in Danzig und Lublin. Damit setzt die EIB ihre Unterstützung des polnischen Gesundheits- und Bildungssektors fort.

EIB-Vizepräsident Vazil Hudák: „Wir geben mit neuen Projekten in Polen Vollgas. Universitätskliniken schlagen einen wichtigen Bogen zwischen der Hochschulbildung und dem Bedarf an medizinischer Versorgung. Das neue Darlehen ist das jüngste Beispiel dafür, dass wir mit dem polnischen Finanzministerium seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeiten.“

Gesamtfördervolumen 2018

Infrastruktur und Innovation waren 2018 wichtige Schwerpunkte der Tätigkeit der EIB-Gruppe in Polen. Die Finanzierungen der EIB-Gruppe, die aus Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) und Eigenkapitalfinanzierungen und Garantien des Europäischen Investitionsfonds (EIF) bestanden, beliefen sich auf 4,8 Milliarden Euro. Damit belegte Polen unter den EU-Ländern nach Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland den fünften Platz. Das Fördervolumen der EIB-Gruppe in Polen entsprach 0,97 Prozent des BIP, im Vergleich zum EU-Durchschnitt von 0,35 Prozent. Dies zeigt, dass die Bank der EU mit ihrer Arbeit in dem Land eine Menge bewirkt.

Vazil Hudák: „2018 war für Polen und die EIB ein weiteres gutes Jahr. Die EU-Bank unterstützte erneut zahlreiche Infrastrukturmodernisierungsmaßnahmen in dem Land und erhöhte gleichzeitig ihre Finanzierungen für Bildung, Forschung, Innovation und kleine und mittlere Unternehmen. Das Rekordengagement des EIF in Polen im letzten Jahr zeugt von der rasant steigenden Nachfrage innovativer polnischer Unternehmen und von unserer Bereitschaft, sie bei ihren Entwicklungsplänen zu unterstützen. Viele der Finanzierungen wurden durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen und durch unsere engen Beziehungen mit lokalen Finanzierungspartnern ermöglicht, von der Bank Gospodarstwa Krajowego bis hin zu 18 Geschäftsbanken und Leasinggesellschaften. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit im Jahr 2019.“

Finanzierungen der EIB

Die Finanzierungen der Europäischen Investitionsbank (EIB) beliefen sich auf 3,74 Milliarden Euro und betrafen eine Vielzahl von Sektoren – vom Straßen- und Schienenverkehr über die Energieversorgung bis hin zu umweltfreundlichem Verkehr, Stadterneuerung, Gesundheitswesen und Bildung. Die EIB unterzeichnete die ersten Direktdarlehen mit polnischen Universitäten (medizinische Universitäten in Warschau und Posen) und finanzierte in Posen auch ein Programm für Sozialwohnungen und kostengünstigen Wohnraum.

Mehrere Unternehmen erhielten Direktdarlehen der EIB. Mit einem Darlehen von 145 Millionen Euro an die Grupa Azoty und einem EFSI-besicherten Darlehen von 45 Millionen Euro an die PCC Rokita unterstützte die EIB Modernisierungs- und Innovationspläne im Chemiesektor. Im Energiesektor zeichnete die EIB eine zweite EFSI-besicherte Hybridanleihe von Tauron in Höhe von 175 Millionen Euro (die erste wurde in Zloty begeben). Die Bank finanzierte mit dem Posejdon-Komplex in Stettin zum ersten Mal ein Niedrigstenergiegebäude in Polen, nachdem sie in anderen EU-Ländern, z. B. Deutschland und den skandinavischen Ländern, bereits ähnliche Projekte finanziert hatte. Damit förderte sie eine grünere Stadtentwicklung und höhere Energieeffizienz.

Die Bank der EU förderte auch 2018 wieder kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Midcap-Unternehmen. Zu diesem Zweck unterzeichnete sie mit lokalen Banken und Leasinggesellschaften sechs neue Durchleitungsdarlehen von insgesamt 725 Millionen Euro. Gemeinsam mit dem EIF führte die EIB zwei synthetische Verbriefungen (148 Millionen Euro) von Mezzanine-Risiken durch, die durch den EFSI besichert sind. Dies kommt KMU und Midcap-Unternehmen zugute.

Finanzierungen des EIF

2018 war für den Europäischen Investitionsfonds (EIF) ein Rekordjahr in Polen – er sagte 1,05 Milliarden Euro in Form von Eigenkapital und Portfoliogarantien für kleine und mittlere Unternehmen zu. Zwei EFSI-besicherte Projekte stachen besonders durch ihren innovativen Umfang und ihre Merkmale hervor:

  • Die Alior Bank erhielt eine Garantie in Höhe von 1,44 Milliarden Zloty (335,3 Millionen Euro) für die vorrangigen und Mezzanine-Tranchen eines KMU-Darlehensportfolios von 1,5 Milliarden Zloty (349 Millionen Euro); dies war die erste synthetische Verbriefung von KMU-Darlehen in Polen, die die EIB und der EIF gemeinsam durchführten.
  • Der EIF und die Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK) unterzeichneten eine Rückgarantie für polnische KMU, die im Rahmen des EU-Programms „Kreatives Europa“ durch die Garantiefazilität für die Kultur- und Kreativbranche besichert ist; dadurch sollen neue Finanzierungen in Höhe von 525 Millionen Zloty (rund 125 Millionen Euro) für fast 3 000 KMU in den Bereichen Kultur und Kreatives angestoßen werden.

Europäischer Fonds für strategische Investitionen (EFSI)

Polen ist unter den EU-Ländern der fünftgrößte Empfänger von Darlehen, die durch den EFSI – die finanzielle Säule des Juncker-Plans – besichert sind. Der Plan wurde 2015 von der Europäischen Kommission und der EIB ins Leben gerufen, um mehr öffentliche und private Geldgeber für Projekte anzuziehen. Zu diesem Zweck übernimmt die EIB höhere Risiken als zuvor. Bis 31. Dezember 2018 wurden in Polen 61 EFSI-Finanzierungen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro genehmigt, die voraussichtlich 16,2 Milliarden Euro an Investitionen anstoßen werden.