Elektro Ljubljana, Sloweniens größter Verteilnetzbetreiber, will das nationale Stromnetz ausbauen und modernisieren und so zu den Klimazielen des Landes beitragen. Seine Leitungen decken alle Regionen in Zentral- und Südost-Slowenien und damit 30,4 Prozent des Landes ab.
„Mit den geplanten Investitionen können wir das Verteilnetz auch in abgelegenen Regionen ausbauen“, erklärt Urban Likozar, Vorstandsvorsitzender von Elektro Ljubljana. „Dort geht die Entwicklung oft langsamer voran als in den Ballungsgebieten. Mit einer guten Stromversorgung können diese Regionen wirtschaftlich und sozial einen Sprung nach vorne machen.“
Das Ausbauprogramm ist ein wichtiger Schritt für Slowenien, das bei der Nutzung erneuerbarer Energien gut vorwärts kommt. Wasser- und Solarkraft machen einen immer größeren Teil seines Strommixes aus. Und das Land hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Im Nationalen Energie- und Klimaplan ist vorgesehen, die Treibhausgasemissionen bis 2033 um 55 Prozent gegenüber 2005 zu senken. Außerdem sollen spätestens 2030 rund 33 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus Erneuerbaren stammen.
„Das Projekt überzeugt vor allem, weil es Energieinfrastruktur schafft, die Erneuerbare einbinden kann, speziell Fotovoltaikanlagen. Und das braucht Slowenien dringend“, erzählt Katja Belšak, die bei der Europäischen Investitionsbank für das Projekt zuständig ist. „Mit den vielen neuen Fotovoltaikanlagen kommt die bestehende Infrastruktur an ihre Grenzen, sodass der Grünstrom zum Teil verzögert oder gar nicht eingespeist werden kann.“
Seit einigen Jahren wird Strom immer mehr für Wärme und Mobilität genutzt. Daher muss auch viel mehr in die Stromverteilnetze investiert werden, vor allem ab von den Zentren.
Die Europäische Investitionsbank vergab im September 2024 einen Kredit über 50 Millionen Euro an Elektro Ljubljana. Mit dem Geld will das Unternehmen von 2024 bis 2026 das Stromverteilnetz in Zentral- und Südost-Slowenien ausbauen und modernisieren.
- Lesen Sie, wie ein italienisches Start-up mit neuen Kabeln den CO2-Ausstoß von Elektrofahrzeugen senkt und sie leistungsstärker macht
Mehr Netzkapazität für Grünstrom
Elektro Ljubljana will sein Stromverteilnetz ausbauen und dazu Erdkabel verlegen und die Freileitungen, Transformatoren und Umspannwerke modernisieren.
Intelligente Zähler, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen sollen den Energiebedarf künftig besser steuern – digital und mit sauberer Energie.
„Mit intelligenten Zählern und moderner Infrastruktur haben die Menschen ihren Energieverbrauch demnächst selbst in der Hand und können ihr Verhalten im Alltag anpassen“, meint Belšak von der EIB. „Eine bessere lokale Infrastruktur ist ein konkreter Schritt hin zu den globalen Klimazielen und zu einer nachhaltigen Entwicklung.“
Die geplanten Investitionen in ein langlebiges Stromnetz helfen Slowenien, auf sauberere Energie umzusteigen, die Umweltauswirkungen zu verringern und die Nutzung von Strom für Verkehr, Industrie und andere Sektoren zu fördern.
Das slowenische Stromnetz wird zuverlässiger und effizienter, und der Strom bleibt bezahlbar.
Das Projekt trägt zu den Klimazielen Sloweniens und der EU bei und steht mit REPowerEU in Einklang.
Für mehr sozialen Zusammenhalt
Die Investition fördert den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt, weil künftig in allen Teilen des Landes eine moderne Energieinfrastruktur bereitsteht.
Das gut ausgebaute Stromnetzes sorgt für Wachstum in ländlichen Regionen und in Ballungsgebieten – für eine ausgewogene regionale Entwicklung.
In Städten fördert ein besseres Netz das Unternehmenswachstum. Auf dem Land zieht es neue Firmen an, weil zuverlässig Energie verfügbar ist. Auch die Landwirtschaft profitiert, und erneuerbare Quellen wie Solarenergie können besser eingebunden werden.
- Lesen Sie, wie ein neuer Windpark in Niederösterreich 34 000 Haushalte mit Grünstrom versorgt