Rede von EIB-Präsident Werner Hoyer auf der InvestEU-Roadshow am 28. April 2022 in Helsinki, Finnland


Es gilt das gesprochene Wort


 

>@EIB

Sehr geehrter Herr Minister Lintilä,

sehr geehrte Frau Flores,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

meine Damen und Herren,

 

ich freue mich, hier in Helsinki im Namen der EIB-Gruppe die heutige InvestEU-Roadshow-Veranstaltung zu eröffnen.

Mein besonderer Dank gilt Herrn Minister Lintilä und unseren Gastgebern. Dass ich hier gemeinsam mit Elena Flores bin, ist ein weiterer Beleg für unsere gute Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, die die EIB-Gruppe als wichtigsten Durchführungspartner von InvestEU auserkoren hat.

Nach zwei Jahren virtueller Sitzungen können wir endlich persönlich darüber sprechen, wie wichtig es ist, das wirtschaftliche Potenzial Europas zu erschließen …

… stärker aus der Pandemie hervorzugehen und den grünen und digitalen Wandel zu meistern.

So wichtig diese Themen sind, sie stehen jetzt im Schatten der neuen geopolitischen Realität, die uns aufgezwungen wurde.

Hier in Finnland, dem EU-Land mit der längsten Grenze zu Russland, brauchen wir Sie nicht über die Dimensionen von Russlands brutalem Angriff auf die Ukraine zu belehren. Wir alle sind schockiert über die unsäglichen Gräueltaten, den Tod und die Zerstörung, die der Krieg über das ukrainische Volk bringt.

Die EIB ist fest entschlossen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um in dieser dunklen Zeit zu helfen.

Mit maßgeblicher Unterstützung der Europäischen Kommission hat die EIB-Gruppe rasch ein erstes Soforthilfepaket von fast 700 Millionen Euro für die Ukraine ausgezahlt, dem weitere folgen werden. Zudem hat sie vier Milliarden Euro für EU-Länder zugesagt, die ukrainische Flüchtlinge aufnehmen.

Als Teil von Team Europe sind wir bereit, nach dem Krieg beim Wiederaufbau einer freien und demokratischen Ukraine zu helfen.

Die Folgen der russischen Aggression sind – und bleiben – weit über die Grenzen der Ukraine hinaus zu spüren. Unsere jahrzehntealte internationale Ordnung wurde erschüttert.

Hier in Europa drängt uns der Krieg dazu, unsere Souveränität zu schützen und strategische Autonomie zu erlangen. Im Vordergrund stehen dabei Energie, Technologie, aber auch Ernährungssicherheit.

Der grüne und digitale Wandel in Europa wird damit nur noch dringlicher. Gleichzeitig müssen unsere Volkswirtschaften widerstandsfähiger, wettbewerbsfähiger, fairer und gerechter werden.

Tatsächlich gibt es viele Menschen, die das Virus und jetzt den Krieg als Grund vorschieben, um wichtige Investitionen in unsere Zukunft hinauszuzögern.

In Wahrheit sind jedoch unser Streben nach mehr strategischer Autonomie und nachhaltigem Wachstum zwei Seiten der gleichen Medaille.

Mehr Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und vor allem in neue grüne Technologien werden uns helfen

… die Klimakrise zu bewältigen

… und unsere Energiesysteme unabhängiger von russischen Importen zu machen.  

Angesichts des Mammutbedarfs an Investitionen können wir uns nicht nur auf den öffentlichen Sektor verlassen. Auch der private Sektor ist gefordert. Wir müssen daher möglichst viel privates Kapital für diese wichtigen Investitionsprojekte einwerben und kanalisieren.  

Als Bank der EU tragen wir unseren Teil dazu bei.

Und: Mit InvestEU haben wir ein wirksames Instrument an der Hand.

… Investitionen und neue Projekte für eine grüne, digitale und gerechte europäische Wirtschaft können weder von Brüssel noch von Luxemburg vorgeschrieben werden …

Deshalb haben wir uns heute auf den Weg zu Ihnen gemacht …

… um Ihnen die Möglichkeiten von InvestEU näher zu bringen.

InvestEU ist Nachfolger des erfolgreichen Juncker Plans 

… der mit seinem Inkrafttreten im Jahr 2014 zum echten Game Changer wurde.

Dank der guten Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, insbesondere mit EU-Kommissar Jyrki Katainen, stieß der Plan EU-weit Hunderte Milliarden an privaten Investitionen an … öffentliche Gelder wurden nur wenige eingesetzt. 

Nachdem wir die Ziele des Juncker-Plans gemeinsam sogar übererfüllt haben, sind die Erwartungen an InvestEU natürlich hoch. Wir wollen bis 2027 rund 372 Milliarden Euro an öffentlichen und privaten Investitionen für weitere innovative und umweltfreundliche Lösungen mobilisieren.

Investitionen, die Europa dringend braucht.

Heute erfahren Sie mehr darüber, wie die EIB-Gruppe InvestEU einsetzen wird. Wir möchten Sie davon überzeugen, dass InvestEU ein perfektes Instrument ist, um nationale Investitionsprogramme mit den Zielen der EU zu verknüpfen und umgekehrt

… und um sicherzustellen, dass Europa – und Finnland – als Wirtschaftsstandorte weiter an Attraktivität gewinnen …

Wir freuen uns, unsere ausgezeichnete Zusammenarbeit mit Finnland fortzusetzen.

Ich wünsche Ihnen eine angenehme und inspirierende Veranstaltung.

 

Vielen Dank.