Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat der Vivo S.A. ein Darlehen von 250 Mio EUR für den Ausbau ihres GSM-Overlay-Netzes in Brasilien gewährt.
Das Projekt umfasst Planung, Bau, Inbetriebnahme und Betrieb eines GSM-Overlay-Netzes für den Betrieb im 850-MHz-Frequenzband in Brasilien in Verbindung mit den zugehörigen Investitionen in die Infrastruktur, die Systeme zur Unterstützung im operativen Bereich und die IT-Infrastruktur, um von einem auf dem Codemultiplexverfahren (CDMA) beruhenden Netz auf ein GSM-Netz umzusteigen.
Die Vivo S.A. ist ein Joint Venture zwischen der Telekom SGPS S.A. und der spanischen Telefónica S.A.. Sie ist der größte Mobilfunkbetreiber in Brasilien – dem weltweit fünftgrößten Mobilfunkmarkt – und deckte Ende 2007 etwa 70% der Bevölkerung ab. In Einklang mit den vom Europäischen Rat am 19. Dezember 2006 formulierten Zielen für die Finanzierungen der EIB in Asien und in Lateinamerika wird das Projekt zum Transfer von wirtschaftlichem und technologischem Know-how beitragen, indem es die strategische Präsenz dieser beiden europäischen Gesellschaften in der Region stärkt und einen Beitrag zur Politik und zum Ziel der Europäischen Kommission leistet, die Übernahme offener internationaler Telekommunikationsstandards wie des im Rahmen von EU-finanzierten Forschungsprojekten entwickelten GSM-Standards zu fördern. Darüber hinaus ist das Projekt ein Beispiel für die Zusammenarbeit und Komplementarität der EIB mit einer europäischen Geschäftsbank, die eine Garantie für das EIB-Darlehen übernommen hat.
Das Projekt wird zudem die wirtschaftliche Entwicklung in Brasilien fördern und die wirtschaftliche Produktivität durch eine Verbesserung des Zugangs zu Mobilfunkdienstleistungen insgesamt erhöhen.
Bei diesem Projekt handelt es sich um die größte Operation der EIB in Brasilien seit 1997 und die erste Finanzierung auf der Grundlage ihres neuen Mandats für Asien und Lateinamerika (ALA IV), das den Zeitraum 2007-2013 abdeckt. Im Rahmen dieses neuen Mandats kann die Bank bis zu 3,8 Mrd EUR für Finanzierungsoperationen bereitstellen, die die Kooperationspolitik der EU in diesen Regionen unterstützen und andere Programme und Instrumente der EU-Entwicklungs- und Kooperationspolitik in den ALA-Ländern ergänzen. Der Höchstbetrag von 3,8 Mrd EUR für diese Region ist in zwei Richtbeträge untergliedert, und zwar in höchstens 2,8 Mrd EUR für Lateinamerika und höchstens 1 Mrd EUR für Asien.