EIB Global und ZICB mobilisieren gemeinsam 30 Mio. Euro für Sambias Landwirtschaft

• Vereinbarung erleichtert den Kredit- und Marktzugang von KMU im Agrarsektor, die ihrerseits eine breite Basis von Kleinerzeugern unterstützen
• EIB Global stellt unter der Agri Value Chain Facility 15 Mio. Euro (388 Mio. sambische Kwacha) bereit, die die ZICB in gleicher Höhe ergänzt
• Seit 1978 hat die EIB Global in Sambia über 1 Mrd. Euro (25,7 Mrd. sambische Kwacha) in Projekte des öffentlichen und privaten Sektors investiert

Die EIB Global, der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für internationale Partnerschaften und Entwicklung, und die Zambia Industrial Commercial Bank Ltd (ZICB) haben heute eine Vereinbarung unterzeichnet, um gemeinsam 30 Millionen Euro (767 Millionen sambische Kwacha) für die Entwicklung von Sambias privatem Agrarsektor bereitzustellen. Die Kooperation wurde auf dem EU-Zambia Lobito Corridor Business Forum in Lusaka bekannt gegeben, im Beisein des sambischen Präsidenten Hakainde Hichilema und des EU-Kommissars für internationale Partnerschaften Josef Síkela.

Die Vereinbarung ermöglicht die Weiterleitung von Krediten an förderfähige kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Sie erleichtert den Kredit- und Marktzugang solcher Unternehmen, die ihrerseits eine breite Basis von Kleinerzeugern unterstützen, von denen sie beliefert werden.

Es ist eine von drei Vereinbarungen mit sambischen Banken unter der EU-finanzierten Agri Value Chain Facility für KMU, die in der Landwirtschaft und Aquakultur tätig sind. Die Unterstützung umfasst langfristige Finanzierungen, eine Risikoteilungsfazilität und technische Hilfe.

Ngenda Nyambe, CEO der ZICB: „Die Finanzierung fördert das Wachstum von landwirtschaftlichen KMU und Kleinerzeugern und hilft Sambia, seine Fortschritte im Agrarsektor zu sichern. Durch unsere Partnerschaft mit der EIB Global können wir bezahlbare Kredite zur Verfügung stellen, die Arbeitsplätze und nachhaltige Lebensgrundlagen entlang der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette schaffen. Das entspricht dem langfristigen Ziel der Regierung, Sambia zu einem führenden regionalen Agrarzentrum zu machen.“

EIB-Vizepräsident Karl Nehammer: „Der Agrarsektor trägt maßgeblich zu Afrikas BIP bei und ist entscheidend für die Armutsbekämpfung und Ernährungssicherheit. Zugleich ist er ein wichtiger Motor für Handel und Beschäftigung. Wir helfen Sambia, ein Umfeld zu schaffen, das private Investitionen in die Landwirtschaft attraktiv macht. Und wir wollen sicherstellen, dass genügend Finanzmittel vorhanden sind, um die gesamte landwirtschaftliche Wertschöpfungskette auszubauen – von Kleinerzeugern bis hin zu großen Unternehmen.“

EU-Kommissar Josef Síkela: „Mit Global Gateway sorgen wir dafür, dass unsere Projekte finanziert werden – eine entscheidende Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung. Diese Vereinbarung ermöglicht es Landwirtinnen und Agrarunternehmen, in Produktivität, Resilienz und Modernisierung zu investieren. Das schafft neue Arbeitsplätze. Die Initiative ist Teil einer umfassenderen Partnerschaft von Team Europa und Sambia für einen effizienteren Agrar- und Lebensmittelsektor.“

Mindestens 30 Prozent der Mittel gehen an Unternehmen, die von Frauen geführt werden oder Frauen gehören. Landwirtinnen in Entwicklungsländern erhalten weniger als zehn Prozent der Agrarfinanzierungen, und in Sambia sehen fast die Hälfte der frauengeführten KMU den Kreditzugang als größte Herausforderung. Frauen stellen den Großteil der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft.

Neben Finanzmitteln bietet die EIB der ZICB auch Hilfe beim Aufbau von Kapazitäten, um die gendergerechte Kreditvergabe des Instituts zu verbessern und seine Reichweite im Agrarsektor zu erhöhen. Die Vereinbarung sieht auch eine Risikoteilungsfazilität im Umfang von 4 Millionen Euro (103 Millionen sambische Kwacha) vor, die durch einen Zuschuss der Europäischen Kommission unterstützt wird. Das reduziert das Risiko der ZICB bei der Kreditvergabe an landwirtschaftliche KMU, die häufig vom Klimawandel betroffen sind.

Die Unterstützung der EIB Global für Sambia umfasst außerdem einen Kredit über 110 Millionen US-Dollar (2,45 Milliarden sambische Kwacha) an das internationale Rohstoffunternehmen ETC Group (ETG) für Agrarlogistik und Infrastruktur in Ländern südlich der Sahara, darunter Sambia.

Die Europäische Investitionsbank arbeitet seit 1978 mit Sambia zusammen und unterstützt dort sowohl den öffentlichen als auch den privaten Sektor. Bislang hat sie über 1 Milliarde Euro (25,7 Milliarden sambische Kwacha) für Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien, Verkehr, Wasser sowie von KMU vergeben.

Hintergrundinformationen

EIB Global

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen.

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei der EU-Initiative Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über ihre Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort. Auf unserer Website finden Sie hochwertige, aktuelle Fotos vom Sitz der EIB-Gruppe.

ZICB Die Zambia Industrial Commercial Bank Limited (ZICB) wurde am 31. August 2017 gegründet und nahm am 1. August 2018 offiziell ihren Betrieb auf. Die Bank steht vollständig in sambischem Eigentum. Hauptanteilseigner sind die National Pension Scheme Authority Investment Holdings (NAPSA-IH), die Industrial Development Corporation Limited (IDC) und das Workers' Compensation Fund Control Board (WCFCB).

Die Aufgabe der ZICB besteht darin, die wirtschaftliche Entwicklung Sambias zu fördern, indem sie die Industrialisierung kleinster, kleiner und mittlerer Unternehmen (KKMU) und einheimischer Großunternehmen sowie die Vermarktung ihrer Produkte unterstützt.

Das Projekt ist Teil des EU-Programms zur Förderung der nachhaltigen Kommerzialisierung kleinbäuerlicher sambischer Betriebe, unter dem der Kredit an die ZICB zusammen mit einer Risikoteilungsfazilität von 4 Millionen Euro bereitgestellt wird. Das EU-Programm flankiert die politischen Ziele der sambischen Regierung, indem es geschäftsorientierte Kleinerzeuger auf ihrem Weg von einer produktivitätsschwachen Subsistenzwirtschaft zu einer stärkeren Diversifizierung und marktorientierten Arbeitsweise unterstützt.