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Neue Daten des GEMs-Konsortiums (Global Emerging Markets Risk Database Consortium) zu Zahlungsausfällen und Erlösen geben Aufschluss über Investitionsrisiken in Schwellen- und Entwicklungsländern und zeigen neue Ansätze für Investitionschancen und Diversifikationsmöglichkeiten durch mehr Transparenz.

Schwellen- und Entwicklungsländer haben Probleme, ihren Entwicklungsbedarf zu finanzieren. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) könnten dafür bis 2050 über zehn Billionen US-Dollar fehlen. Das GEMs-Konsortium hat nun in drei neuen Publikationen die Daten von multilateralen Entwicklungsbanken (MDBs) und Entwicklungsfinanzierungsinstituten (DFI) zur Bonitätsentwicklung ihrer Finanzierungen in den Schwellen- und Entwicklungsländern ausgewertet. Die Daten zu den öffentlichen, privaten, staatlichen und staatlich garantierten Krediten zeigen die Möglichkeit auf, mehr Kapital zu mobilisieren, um die Finanzierungslücke in diesen Ländern zu schließen.

Die Publikationen Default and Recovery Statistics: Private Lending 1994-2024, Default and Recovery Statistics: Public Lending 1994-2024 sowie Default and Recovery Statistics: Sovereign and Sovereign-guaranteed Lending 1984-2024 enthalten neue, detailliertere Daten als frühere Veröffentlichungen und bieten damit einen größeren Erkenntnisgewinn für Investoren und andere GEMs-Nutzer.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Kredite an private Kunden

Zwischen 1994 und 2024 wiesen Kredite von MDBs und DFIs an über 10 000 private Organisationen, darunter Finanzinstitute und Unternehmen in 169 Ländern, eine durchschnittliche Ausfallrate von 3,54 Prozent aus – vergleichbar mit den Ausfallraten privater Unternehmen in entwickelten Volkswirtschaften. Auch bei den Erlösen schnitten Kredite an private Kunden gut ab. So lag die durchschnittliche jährliche Erlösquote mit 72,9 Prozent über den globalen Benchmarks. Auf Sektorebene waren die Ausfälle im Finanzsektor am niedrigsten (2,26 Prozent). Hier war zugleich die Erlösquote mit 79,1 Prozent am höchsten. Regional verzeichnete Afrika südlich der Sahara zwar die meisten Ausfälle (6,05 Prozent), wies allerdings auch die höchste Erlösquote aller Regionen aus (über 78 Prozent).

  • Kredite an öffentliche Kunden

Bei MDB- und DFI-Krediten an öffentliche Kunden, also Kommunen und Unternehmen, die zu mindestens 50 Prozent in staatlicher Hand sind, ist die Ausfallrate über Zehnjahreszeiträume betrachtet gesunken. Zwischen 1994 und 2024 betrug die Ausfallrate öffentlicher Kreditnehmer im Schnitt 2,61 Prozent, wobei der Durchschnitt zwischen 2004 und 2013 niedriger war als im Jahrzehnt davor. Dieser Trend hatte von 2014 bis 2024 Bestand. Die Erlösquoten für mehr als 1 000 öffentliche Einrichtungen betrugen im Schnitt 85,8 Prozent – ein guter Wert, der zum Teil auf staatlichen Garantien beruht. Die höchsten durchschnittlichen Erlösquoten verzeichneten Lateinamerika und die Karibik, während Ostasien und der Pazifikraum das Schlusslicht bildeten.

  • Kredite an Staaten und staatlich garantierte Kredite

Direkte Kredite von MDBs an 167 Schwellen- und Entwicklungsländer und ihre Teilstaaten, Institutionen oder Stellen mit einer expliziten Staatsgarantie zeigten ebenfalls eine gute Entwicklung. Über einen Zeitraum von 41 Jahren verzeichneten 39 Länder Zahlungsausfälle. Ende 2024 befanden sich 15 Staaten in einer solchen Situation. Die jährliche Ausfallrate betrug durchschnittlich 0,77 Prozent, was zum Teil eine Änderung der GEMs-Methodik für Kredite an Staaten und staatlich garantierte Kredite widerspiegelt. Die Ausfallraten der MDBs für ihre Ausleihungen an staatliche Kunden bewegten sich deutlich unter denen, die internationale Ratingagenturen bei staatlichen Krediten anderer Kreditgeber verzeichnen. Die Erlösquote bei Krediten an Staaten und staatlich garantierten Krediten lag im Schnitt bei 95,1 Prozent.

  • Neue Kennzahlen in den diesjährigen Veröffentlichungen

Die drei neuen GEMs-Publikationen enthalten neue Kennzahlen zu Ausfallraten, darunter die Einteilung nach Ländern und Sektoren, nach Einkommensgruppe und Region und nach Projektart. In Bezug auf die Erlösquoten werden die Daten jetzt auch nach Kontinent, Sektorgruppe, Weltbankregion und Global Industry Classification Standard (GICS) sowie nach Rangfolge und Projektart aufgeschlüsselt.

„Die detaillierteren Statistiken können von Risiko- und Investitionsfachleuten für ihre Preis- und Risikomodelle genutzt werden. So ermöglicht GEMs Investoren, Ratingagenturen und entwicklungspolitischen Institutionen ein besseres Verständnis und Management von Investitionsrisiken in Regionen, für die traditionell wenig empirische Daten zum Kreditrisiko zur Verfügung stehen“, erklärt Gregor Cigüt, Leiter des GEMs-Sekretariats in Luxemburg.

„Der jährliche Investitionsbedarf, um die globalen Entwicklungs- und Klimaschutzziele zu erreichen, geht in die Billionen. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass in Schwellen- und Entwicklungsländer im entsprechenden Umfang investiert werden kann. GEMs bietet dafür die statistische Grundlage.“

Die drei neuen GEMs-Publikationen finden Sie unter www.gemsriskdatabase.org/recent-publications/.

Die GEMs-Statistiken können auch auf dem Bloomberg Terminal (DSET, Suchbegriff „GEMs“) und auf dem Portal Data360 der Weltbank abgerufen werden.

Medienanfragen:

Kristina Nwazota

Tel.: +352 691 495 111

E-Mail: k.nwazota@eib.org

GEMs

Das Global Emerging Markets Risk Database (GEMs) Consortium ist eine gemeinsame Initiative von 29 multilateralen Entwicklungsbanken und Entwicklungsfinanzierungsinstituten. Es führt Daten zum Kreditrisiko dieser Institutionen aus ihren Finanzierungen in Schwellen- und Entwicklungsländern zusammen und stellt Mitgliedern und Öffentlichkeit entsprechende Statistiken bereit. Das Konsortium steht unter der Leitung eines Lenkungsausschusses, dessen Vorsitz die Europäische Investitionsbank (EIB) und die International Finance Corporation (IFC) gemeinsam innehaben. Es ist die größte Datenbank zu Kreditrisiko-Statistiken für Schwellen- und Entwicklungsländer. Das GEMs-Konsortium will durch die Verbreitung seiner Statistiken mehr private Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern ermöglichen und Standardsetzern sowie wichtigen Stakeholdern bei ihrer Beurteilung und Einschätzung der Kreditrisiken in diesen Ländern helfen. Weitere Informationen zu GEMs finden Sie unter www.gemsriskdatabase.org.

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2025-366-DE