- Finanzierung unterstützt 300 Mio. Euro schweren Investitionsplan von Acqua Novara.VCO für 2025–2030
- Zwei Drittel des EIB-Kredits durch Archimede-Garantie von SACE abgesichert, restliches Drittel durch InvestEU-Programm der EU
- Geplante Arbeiten sollen Wasser- und Abwasserleistungen in den Provinzen Novara und Verbano-Cusio-Ossola für über 450 000 Menschen verbessern
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat einen Kredit über 150 Millionen Euro an den Wasserversorger Acqua Novara.VCO vergeben. Ziel der Finanzierung ist eine effizientere und resilientere Wasserinfrastruktur in den italienischen Provinzen Novara und Verbano-Cusio-Ossola. Zwei Drittel des EIB-Kredits werden durch die Archimede-Garantie des staatlichen italienischen Kreditversicherers SACE abgesichert, die restlichen 50 Millionen Euro durch das InvestEU-Programm der EU.
Der grüne EIB-Kredit[1] ist die erste Finanzierung dieser Art, die die Bank mit Acqua Novara.VCO unterzeichnet. Mit dem Geld unterstützt die Bank den Investitionsplan des Unternehmens für den Zeitraum 2025–2030 im Umfang von 300 Millionen Euro. Ziel sind effizientere Wasserdienstleistungen für rund 450 000 Menschen in den 138 versorgten Kommunen im Piemont.
Die Mittel sind für die Modernisierung bzw. den Bau neuer Kläranlagen und die Modernisierung der Wassernetze bestimmt, auch zur Verringerung von Wasserverlusten. Zudem sollen die Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Wetterereignissen wie Dürren und Überschwemmungen gestärkt und die Wasserqualität durch eine weitere Verringerung der Schadstoffbelastung verbessert werden.
EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Diese Vereinbarung unterstreicht die strategische Rolle der EIB, wenn es darum geht, die positive Wirkung nationaler Finanzierungsinstrumente zu verstärken. Die SACE-Garantie und das InvestEU-Programm verbessern die Wirkung der Investitionen vor Ort. Investitionen in effizientere und widerstandsfähigere Wasserdienstleistungen sind gut für die Klimawende, schützen die öffentliche Gesundheit und senken die Kosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher.“
Alessandra Ricci, CEO von SACE: „Wir fördern die Wettbewerbsfähigkeit und Innovation italienischer Unternehmen, und wir freuen uns, Acqua Novara.VCO bei der Modernisierung und Verbesserung des Wassernetzes mit unserer Archimede-Garantie zu unterstützen. Mit diesem strategischen Projekt sorgen wir gemeinsam mit der EIB für bessere Wasserdienstleistungen und eine resilientere Infrastruktur im Piemont.“
Emanuele Terzoli, Präsident von Acqua Novara.VCO: „Wir freuen uns über diese Finanzierungsvereinbarung mit der EIB. Sie ist ein Beleg für die Qualität unseres Investitionsplans und die Professionalität unseres Managements. Wir möchten uns bei der EIB und SACE, mit denen wir erstmals zusammenarbeiten, für ihre Unterstützung bei dem Projekt von Acqua Novara.VCO bedanken. Mit der Finanzierung können wir unseren Investitionsplan für 2024–2036 im Volumen von über einer halben Milliarde Euro umsetzen. Was auch immer passiert: Wir möchten sicherstellen, dass wir für die Folgen des Klimawandels gewappnet sind.“
Italien ist größter Empfänger von EIB-Krediten für den Wassersektor
Seit 1958 hat die EIB weltweit rund 84 Milliarden Euro für mehr als 1 640 Wasserprojekte vergeben. Damit gehört sie zu den führenden Kreditgebern in diesem Sektor. Italien hat für Wasserprojekte in den vergangenen zehn Jahren über 4,3 Milliarden Euro von der EIB erhalten – mehr als jedes andere Land. Dies ist der erste EIB-Kredit an Acqua Novara.VCO. Zuvor gab die Bank bereits die folgenden Finanzierungen bekannt: Azienda Comprensoriale Acquedottistica S.p.A (20 Millionen Euro), Iren (200 Millionen Euro), Valle Umbra Servizi (35 Millionen Euro), ETRA (100 Millionen Euro), Acquedotto Pugliese (270 Millionen Euro), Como Acqua (50 Millionen Euro), Hera Group (460 Millionen Euro), ACEA (435 Millionen Euro), Acque (130 Millionen Euro) und CIIP (50 Millionen Euro).
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt. Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 nahezu 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 Projekte und machte Europa damit noch wettbewerbsfähiger und sicherer. In Italien unterzeichnete die EIB-Gruppe vergangenes Jahr 99 Finanzierungen im Gesamtbetrag von 10,98 Milliarden Euro und mobilisierte damit Investitionen in der Realwirtschaft von knapp 37 Milliarden Euro. Alle von der EIB-Gruppe finanzierten Projekte entsprechen dem Pariser Klimaabkommen – so wie in unserem Klimabank-Fahrplan zugesagt. Fast 60 Prozent der jährlichen Finanzierungen der EIB-Gruppe fließen in Projekte, die direkt zu Klimaschutz, Klimaanpassung und einer gesünderen Umwelt beitragen. Die Gruppe setzt sich für eine stärkere Integration der Märkte ein und mobilisiert mit ihrem Engagement zusätzliche Investitionen. 2024 stieß sie Investitionen von mehr als 100 Milliarden Euro in Europas Energiesicherheit an und mobilisierte weitere 110 Milliarden Euro für Start-ups und Scale-ups. Rund die Hälfte der EIB-Finanzierungen innerhalb der EU fließt in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt.
Das InvestEU-Programm mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, um die Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Es stößt auch private Investitionen an, die zu EU-Zielen wie dem europäischen Grünen Deal und dem digitalen Wandel beitragen. InvestEU vereint alle bisherigen EU-Instrumente zur Förderung von Investitionsprojekten in Europa unter einem Dach und macht ihre Finanzierung dadurch einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm hat drei Bausteine: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der InvestEU-Fonds wird von Durchführungspartnern umgesetzt, die bei der Kreditvergabe auf die EU-Haushaltsgarantie von 26,2 Milliarden Euro zurückgreifen können. Diese Garantie erhöht die Risikotragfähigkeit der Partner und mobilisiert so mindestens 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen.
SACE ist eine italienische Versicherungs- und Finanzierungsgesellschaft, die dem italienischen Wirtschafts- und Finanzministerium untersteht. Sie unterstützt das Wachstum italienischer Unternehmen mit einer breiten Palette von Instrumenten und Lösungen für Export und Innovation, darunter finanzielle Garantien, Factoring, Risikomanagement und Risikoschutz, Beratung sowie Business Matching. Mit 11 Büros in Italien und 13 weiteren in anderen Zielländern hilft SACE derzeit rund 60 000 Unternehmen, ihr nationales und internationales Potenzial auszuschöpfen. Das Portfolio der Gesellschaft umfasst versicherte Transaktionen und garantierte Investitionen im Volumen von rund 270 Milliarden Euro in 200 Märkten.
Acqua Novara.VCO S.p.A. ist der integrierte Wasserversorger für das Versorgungsgebiet Nr. 1 im Piemont und das zweitgrößte Wassermanagement-Unternehmen der Region. Mit 300 Beschäftigten versorgt das Unternehmen 138 Kommunen in den Provinzen Novara und Verbano-Cusio-Ossola. Es legt einen starken Schwerpunkt auf ESG-Fragen (Umwelt, Soziales und Governance) und den Schutz der Wasserressourcen in seinem Einzugsgebiet.
[1] Ein Kredit der EIB gilt als grün, wenn er zu 100 Prozent die Ziele der Bank für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit fördert, entsprechend den Grundsätzen für grüne Darlehen.