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  • EIB arbeitet unter dem Programm für ein grüneres Finanzsystem mit der National Bank of Ethiopia und äthiopischen Geschäftsbanken zusammen; Ziele sind ein besseres technisches Verständnis von Klimarisiken, mehr Klimafinanzierungen und die Entwicklung einer grünen Taxonomie für Äthiopien
  • Äthiopien tritt als jüngstes Land der deutschen Initiative für Klimaresilienz bei

In Äthiopien ist heute das Programm für ein grüneres Finanzsystem (GFS-Programm) offiziell an den Start gegangen, auf den Weg gebracht von äthiopischen und internationalen Partnern auf dem Ethiopia Finance Forum.

Die wegweisende Initiative soll Äthiopiens Finanzsektor besser gegen den Klimawandel wappnen, indem Klimarisiken in regulatorische Rahmenwerke aufgenommen, klimabezogene Offenlegungen vorangetrieben und die Finanzierung nachhaltiger Projekte im Land gefördert werden.

National Bank of Ethiopia: Stärkung grüner Finanzierungen

Die National Bank of Ethiopia (NBE) ist als Zentralbank Äthiopiens die treibende Kraft hinter den Bemühungen, Klimaaspekte im Finanzsektor zu verankern. Angesichts der wachsenden Risiken des Klimawandels für die Finanzstabilität arbeitet die NBE daran, mit einer strategischen Reform das Finanzsystem des Landes auf nationale Klimaziele und internationale Nachhaltigkeitsstandards auszurichten.

Dazu hat sie ein internes Aufsichts- und Koordinationsteam eingerichtet. Es soll die Umsetzung des GFS-Programms steuern, die Fortschritte überwachen und ein effektives Follow-up sicherstellen. Das Team von erfahrenen Fachleuten aus der ganzen Bank beaufsichtigt die Verankerung von Klimaaspekten in aufsichtsrechtlichen Rahmenwerken und stimmt sich mit Stakeholdern über die Entwicklung von grünen Finanzierungsinstrumenten ab.

Das GFS-Programm unterstützt die NBE in folgenden Bereichen:

  • Verankerung klimabezogener Finanzrisiken in ihren Aufsichts- und Regulierungsrahmen
  • Stärkung der Fähigkeiten des Finanzsektors im Umgang mit Klimarisiken
  • Erarbeitung eines Offenlegungs- und Berichtsrahmens für Klimarisiken in Einklang mit internationaler Best Practice
  • Stärkung der institutionellen Kapazitäten durch maßgeschneiderte Schulungsprogramme und technische Hilfe
  • Koordinierung der Entwicklung einer nationalen grünen Taxonomie für Finanzinstitute und Investoren: Was sind ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten?

Mamo E. Mihretu, Gouverneur der National Bank of Ethiopia: „Der Finanzsektor spielt eine entscheidende Rolle dabei, die erforderlichen erheblichen Mittel für Äthiopiens Übergang zu einer klimaresilienten, grünen Wirtschaft zu mobilisieren. Mit der GFS-Initiative können wir dem Sektor besser helfen, sich auf den Klimawandel einzustellen und Chancen für grüne Investitionen auszuschöpfen.“ 

Die Vereinbarungen für technische Hilfe wurden während des Ethiopia Finance Forum unterzeichnet, von Solomon Desta, Vizegouverneur für Finanzinstitute bei der NBE, und Leyla Traoré, Leiterin der EIB-Vertretung für Äthiopien und die Afrikanische Union. Anwesend waren dabei der deutsche Botschafter in Äthiopien und ständige Beobachter bei der Afrikanischen Union, die EU-Botschafterin in Äthiopien sowie Vertreterinnen und Vertreter des äthiopischen Finanzministeriums.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Die EIB ist hocherfreut, Äthiopien im Programm für ein grüneres Finanzsystem zu begrüßen. Mit unserer Unterstützung für die National Bank of Ethiopia schaffen wir ein Umfeld, das wichtige Investitionen in Klimaschutz und Umwelt ermöglicht und damit zu Äthiopiens ehrgeizigen Klimazielen beiträgt.“

Das Programm für ein grüneres Finanzsystem wird von Deutschland über die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) finanziert und von der EIB umgesetzt. Die Vereinbarung in Äthiopien ist Teil einer breiter angelegten internationalen Initiative, die auch Albanien, Armenien, Georgien, Kenia, Nigeria, Nordmazedonien und Ruanda umfasst.

Finanzinstitute bei Klimaresilienz unterstützen

Über regulatorische Verbesserungen hinaus unterstützt das GFS-Programm auch äthiopische Geschäftsbanken und Finanzinstitute dabei, Kapazitäten für grüne Finanzierungen aufzubauen. Dies umfasst:

  • Aufbau grüner Kreditportfolios
  • Verbesserung interner Klimarisikobewertungen
  • Einführung klimabewusster Kreditbewertungsrahmen
  • Leichterer Zugang zu grünen Finanzierungsinstrumenten und Workshops für den Kapazitätsaufbau

Mit dieser flankierenden Unterstützung der regulatorischen Maßnahmen der NBE sollen private Finanzierungen für ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisiert werden. Dies soll Banken helfen, tragfähige grüne Projekte zu ermitteln, und die Anfälligkeit für klimabezogene Risiken verringern.

Grundlage für eine nationale grüne Taxonomie

Oberste Priorität für die NBE ist die Entwicklung der ersten grünen Taxonomie des Landes, also eines Klassifikationssystems, das definiert, welche Wirtschaftstätigkeiten und Investitionen als nachhaltig und klimaorientiert gelten. Die Taxonomie soll:

  • grüne Investitionen eindeutig und einheitlich klassifizieren
  • Finanzinstituten, Aufsichtsbehörden und Investoren als Referenz dienen
  • die Angleichung der nationalen Praxis an internationale ESG- und Nachhaltigkeitsstandards fördern

Begleitend dazu finden Konsultationen mit Stakeholdern statt, außerdem werden Leitlinien für die Berichterstattung erarbeitet, damit die Taxonomie im gesamten Finanzsektor angewendet werden kann.

Äthiopien gehört zu den Ländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, mit wachsenden Risiken durch Extremwetter, Dürren und Ernährungsunsicherheit. Diese Risiken stellen eine ernsthafte Gefahr für die Wirtschaft und die Stabilität des Finanzsystems dar.

Die proaktive Führungsrolle und das institutionelle Engagement der NBE in Zusammenarbeit mit der EIB und internationalen Partnern sind Beleg für die starken nationalen Bemühungen um den Aufbau von Klimaresilienz. Über das GFS-Programm richtet Äthiopien sein Finanzsystem neu aus. Dabei geht es nicht nur um das Management von Risiken, sondern auch um die Nutzung grüner Investitionschancen, die zu einem langfristigen, nachhaltigen Wirtschaftswachstum beitragen.

Jens Hanefeld, deutscher Botschafter in Äthiopien: „Deutschland ist stolz darauf, Äthiopiens Bemühungen zur Ökologisierung seines Finanzsystems über die Internationale Klimaschutzinitiative zu unterstützen. Der IKI-Fonds ist ein zentrales Instrument der deutschen Bundesregierung für den internationalen Klimaschutz. Damit unterstützt sie Strategien für Länder, die einen grünen Wandel anstreben. Die Stärkung der finanziellen Resilienz und die Mobilisierung grüner Investitionen sind entscheidend für eine nachhaltige Zukunft Äthiopiens.“ 

Sofie From-Emmesberger, EU-Botschafterin in Äthiopien: „Das Programm zeigt, wie eng die Europäische Union und Äthiopien beim drängenden Problem des Klimawandels zusammenarbeiten. Wir stärken die Fähigkeit des Finanzsektors, mit Klimarisiken umzugehen und grüne Projekte zu finanzieren, und fördern damit gemeinsam eine nachhaltige Entwicklung und mehr Resilienz.“ 

EIB und EIB Global

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB vergibt Mittel für Projekte, die zu den Kernzielen der EU beitragen.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für Entwicklungsfinanzierung und wirkungsvollere internationale Partnerschaften. Sie arbeitet eng mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen.

Weitere Informationen über das GFS-Programm für technische Hilfe

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2025-211-DE