- 500 Mio. Euro fließen als erste Tranche eines grünen Rahmendarlehens von 900 Mio. Euro in Photovoltaik und Onshore-Windkraft in Portugal, Spanien und Italien
- 200 Mio. Euro fließen als erste Tranche eines Projektdarlehens von 800 Mio. Euro in Ausbau, Entwicklung und Digitalisierung der Stromverteilnetze der EDP in Spanien und Portugal
- Projekte fördern Ziele des REPowerEU-Plans: Energiesicherheit und eine schnellere Energiewende in der EU
- Investitionen betreffen vor allem Kohäsionsregionen; damit unterstreicht die EIB ihr Engagement für wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit der EDP SA zwei Kredite über insgesamt 700 Millionen Euro unterzeichnet. Das Geld fließt in Energieprojekte der EDP Renewables in Portugal, Spanien und Italien sowie in den Ausbau und die Modernisierung der Stromverteilnetze der EDP in Spanien und Portugal. Die EDP Renewables ist eine Tochtergesellschaft der EDP SA.
Ein 500-Millionen-Euro-Kredit wurde als erste Tranche eines genehmigten grünen Rahmendarlehens in Höhe von 900 Millionen Euro unterzeichnet. Er soll Photovoltaik- und Onshore-Windkraftanlagen der EDP Renewables in Portugal, Spanien und Italien finanzieren und damit erneuerbare Energien in Europa voranbringen. In jedem der drei Länder soll etwa ein Drittel der installierten Leistung von 1 943 Megawatt entstehen, die insgesamt geplant ist.
Die neuen Anlagen werden den durchschnittlichen Jahresenergieverbrauch von mehr als einer Million Haushalten decken. Die Finanzierung trägt zum Ziel der EDP bei, ihrem Portfolio bis 2026 zusätzliche 18 Gigawatt aus Erneuerbaren hinzuzufügen. Dafür sollen zwischen 2024 und 2026 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 1 559 Megawatt und Onshore-Windkraftanlagen mit einer Leistung von 384 Megawatt entstehen.
Ein zweiter Kredit über 200 Millionen Euro wurde als erste Tranche eines genehmigten Projektdarlehens von 800 Millionen Euro unterzeichnet. Er finanziert den Ausbau, die Entwicklung und die Digitalisierung der Stromnetze der EDP in Spanien und Portugal. Damit wird der steigenden Nachfrage und der dezentralen Erzeugung erneuerbarer Energien Rechnung getragen, und die Widerstandsfähigkeit der Verteilungsnetze wird verbessert. Um kritische Infrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen, will die EDP auch Freileitungen und Erdkabel sanieren und ausbauen, Umspannwerke und Transformatoren modernisieren und in digitale Lösungen wie intelligente Zähler investieren. Diese Maßnahmen erleichtern ein intelligenteres Energiemanagement, verringern Netzverluste und ermöglichen die Integration erneuerbarer Energiequellen.
Die beiden wegweisenden Finanzierungen beschleunigen die Energiewende in Europa, indem sie das große Potenzial der südeuropäischen Länder in puncto Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen und Ausbau der Verteilnetze freisetzen. Die Kredite entsprechen den Klimazielen der EIB und stärken ihre Rolle als „Klimabank“. Klimaschutz zählt zu den Prioritäten der EIB-Gruppe und ist in ihrem Strategie-Fahrplan 2024–2027 verankert. Die Investitionen betreffen vor allem Kohäsionsregionen, in denen das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt. Damit unterstreicht die EIB ihr Engagement für den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt.
Nuno Ascenso Pires, Leiter der EIB-Abteilung für Finanzierungen in Portugal: „Die Europäische Investitionsbank unterstützt die EDP gerne dabei, mehr erneuerbare Energie zu erzeugen und die Netze in Europa auszuweiten. Die Projekte beschleunigen die grüne Wende Europas und damit ein strategisches Ziel der Europäischen Union. Sie machen Europa zudem unabhängiger von importiertem Gas und Öl, stärken seine Stromnetze und steigern damit letztlich die Energieversorgungssicherheit.“
Rui Teixeira, CFO der EDP Group: „Die Kredite erneuern die langfristige Beziehung zwischen der EDP und der EIB und entsprechen der Finanzierungsstrategie der Gruppe, mit länger laufenden Schulden finanziell flexibler zu werden. Die EDP ist global führend bei der Energiewende. Wir waren Vorreiter bei erneuerbaren Energien und sind nun mit einem diversifizierten und resilienten Portfolio mit 29,4 Gigawatt installierter Leistung einer der größten Erzeuger der Welt. Mithilfe der EIB können wir die Erneuerbaren weiter ausbauen, Stromverteilnetze stärken und unsere Vision für einen nachhaltigeren Planeten verwirklichen.“
Die Kredite sind Teil des Aktionsplans der EIB zur Unterstützung von REPowerEU. Indem sie die Integration von Erneuerbaren fördern, stärken sie die Versorgungssicherheit und machen die EU weniger abhängig von Öl- und Gasimporten.
Die EIB und die Energiesicherheit
2023 vergab die EIB-Gruppe in Europa über 21 Milliarden Euro für mehr Energiesicherheit. Damit fördert sie Projekte in Bereichen wie erneuerbare Energie, Energieeffizienz, Stromnetze und Speichersysteme. Diese Investitionen tragen zu REPowerEU bei, beschleunigen den Übergang zu nachhaltiger Energie und verringern Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten.
Im Juli 2023 genehmigte der Verwaltungsrat der EIB eine Aufstockung der Mittel für REPowerEU-Projekte auf 45 Milliarden Euro. REPowerEU soll Europas Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen beenden. Damit mehr Mittel für die verarbeitende Industrie der EU bereitstehen, erweitert die EIB außerdem den Kreis förderfähiger Sektoren. Künftig unterstützt sie auch führende strategische Netto-Null-Technologien sowie die Gewinnung, Verarbeitung und das Recycling kritischer Rohstoffe. Die zusätzlichen Mittel werden bis 2027 ausgezahlt. Insgesamt werden voraussichtlich Investitionen von mehr als 150 Milliarden Euro in den Zielsektoren mobilisiert.
Weitere Informationen über die Unterstützung der EIB für den Energiesektor
Hintergrundinformationen
Die EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen den Übergang zur Klimaneutralität.
Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.
Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In ihrem Klimabank-Fahrplan hat sie zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und sie ist auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen sind für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.
In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Damit fördert die Bank ein gerechtes Wachstum, um die Lebensstandards anzugleichen.
Die EDP
Die EDP ist ein weltweit führendes Energieunternehmen in Europa, Nordamerika, Südamerika und im asiatisch-pazifischen Raum. Mit fast 13 000 Beschäftigten weltweit ist sie in vier Bereichen aktiv: Renewable Generation Assets, Networks, Client Solutions und Global Energy Management.
Die Gruppe ist einer der grünsten Versorger der Welt und erzeugt ihre Energie zu 97 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Im Dow Jones Sustainability Index belegt sie den ersten Platz als nachhaltigstes Versorgungsunternehmen weltweit. Bis 2040 will das Unternehmen klimaneutral werden und bis 2026 mehr als 17 Milliarden Euro in die Energiewende investieren.
Mit einem 29,4-Gigawatt-Portfolio will die EDP mit Wind-, Solar- und Wasserkraft erneuerbare Energien voranbringen und Zukunftstechnologien nutzen (etwa grünen Wasserstoff, Speicherung und Hybridisierung sauberer Technologien) und eine robuste Netzinfrastruktur als Schlüsselfaktor für die Energiewende ausbauen.