>@EIB
  • Die EIB und die Erste Bank Österreich vergeben gemeinsam Darlehen von €79,2 Millionen an WLK energy
  • Der Windpark mit elf Turbinen und 45 Megawatt Leistung kann 39 000 Haushalte mit grünem Strom versorgen.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Erste Bank Österreich finanzieren den Bau des neuen Windparks Engelhartstetten mit Darlehen von bis zu €79,2 Millionen Euro an die WLK energy. Der Windpark in Niederösterreich besteht aus 11 Windrädern, die zusammen 45 Megawatt Leistung erzeugen. Das entspricht dem durchschnittlichen Bedarf von 39 000 Haushalten und spart gegenüber dem herkömmlichen Stromerzeugungsmix in Österreich 980 Tonnen CO2.

WLK energy ist ein österreichischer Stromproduzent. Für die Anlage in Engelhartstetten, für die der europäische Hersteller Vestas die Turbinen liefert, wurde eine Zweckgesellschaft gegründet. Die EIB wird sich an den Gesamtkosten mit einem Darlehen von €50,5 Millionen beteiligen, die Erste Bank der österreichischen Sparkassen mit weiteren €27,7 Millionen. Insgesamt kostet das Projekt voraussichtlich knapp €90 Millionen.

Das Projekt unterstützt Österreich auf dem Weg, im Energiesektor den Treibhausgas-Ausstoß zu verringern und die noch immer hohe Abhängigkeit von russischem Gas abzubauen. Damit trägt der Windpark zum REPowerEU-Pogramm der Europäischen Union bei, das dazu beiträgt, diese Abhängigkeit möglichst schnell zu verringern. Es ist zudem das erste EIB-Projekt, das von Zinsvergünstigungen des österreichischen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes profitiert.

Das Bundesland Niederösterreich hat zudem im Jahr 2022 ein Energiewende-Beschleunigungspaket geschnürt, um die Genehmigungsverfahren für Erneuerbare zu beschleunigen.

Der Bau des Windparks hat am 9. November begonnen und wird 15 Monate dauern. Der Netzanschluss ist für Dezember 2024 geplant, die kommerzielle Inbetriebnahme im März 2025. Gleichzeitig hat WLK energy mit der Lenzing AG, einem Hersteller von holzbasierten Textilfasern, einen 15jährigen Stromliefervertrag geschlossen. Bis 2030 will Lenzing die CO2-Emissionen pro verkaufter Tonne Fasern um die Hälfte reduzieren. Ein weiterer Abnehmer für den Windstrom ist der Industriegas-Hersteller Messer Austria.

Thomas Östros, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen in Österreich, sagt: „Wir gehören zu den Ersten, die Windparks in Europa und in Österreich finanziert haben. Darauf sind wir stolz. Wir werden die Entwicklung und den Ausbau dieser Technologie weiter fördern. Jeder Windpark bringt die grüne Energiewende voran, und damit das wichtigste Ziel der EU-Klimabank.“

Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Österreich, sagt: „Es ist absolut wichtig, dass wir Banken uns unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst sind. Das wirtschaftliche Wachstum muss ein Nachhaltiges sein. Wir werden in Zukunft bei allen Projekten die Auswirkungen auf die Umwelt bei der Vergabe noch stärker berücksichtigen. Durch die Finanzierung des Windparks Engelhartstetten, die österreichische Industrie mit grünem Strom versorgen wird, tragen wir aktiv zur Beschleunigung der Dekarbonisierung bei. Wir müssen dafür sorgen, dass Geld nachhaltig investiert wird, um mehr Gutes für den Planeten zu tun.“

Mario Wohanka, Geschäftsführer von WLK energy, sagt: „Wir freuen uns sehr, mit EIB und Erste Bank als Finanzierungspartner ein weiteres Kraftwerksprojekt umzusetzen. WLK energy wird mit Lenzing und Messer Austria zwei führende Industriebetriebe in Österreich langfristig mit grünem Strom aus diesem Windpark beliefern. Diese Partnerschaften sind Zeugnis gelebter Nachhaltigkeit und tragen zu kalkulierbarer Energiesicherheit und Verbesserung der Klimabilanz bei.“

Stephan Pernkopf, Stellvertreter der Landeshauptfrau in Niederösterreich, sagt: „Dass auch die Europäische Investitionsbank Teil dieses Projekts ist, zeigt, wie zukunftsweisend die Energiewende bei uns betrieben wird, und dass wir damit zu einem europäischen Vorbild geworden sind. Niederösterreich ist heute schon das Bundesland mit der größten CO2-Reduktion und dem meisten Ökostrom in Österreich. Dieses Projekt katapultiert uns dabei noch weiter nach vorne. Das schützt das Klima und nützt den Bürgern, der Wirtschaft und dem Wohlstand.“

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Ihre Schwerpunkte sind Klima und Umwelt, Entwicklung, Innovation und Wissen, kleine und mittlere Unternehmen sowie Infrastruktur und Kohäsion. Die EIB arbeitet eng mit anderen EU-Einrichtungen zusammen, um die europäische Integration voranzubringen, die Union weiterzuentwickeln und die EU-Ziele in über 140 Ländern weltweit zu fördern.

Die EIB und Energiesicherheit: In den vergangenen zehn Jahren stellte die EIB-Gruppe über 100 Milliarden Euro für den Energiesektor der EU bereit. Diese Investitionen in Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Netze und Speicherung helfen den EU-Ländern jetzt, die Krise zu bewältigen, die durch den abrupten Einbruch der russischen Gaslieferungen ausgelöst wurde. Im Oktober 2022 beschloss der Verwaltungsrat der EIB, das Finanzierungsvolumen der Gruppe für saubere Energie anzuheben, um zum REPowerEU-Ziel beizutragen, die Abhängigkeit Europas von russischem Öl und Gas zu beenden. 45 Milliarden Euro werden in den nächsten fünf Jahren zusätzlich zu der bereits erheblichen Förderung der EIB für saubere Energie investiert. Das REPowerEU-Paket dürfte so bis 2027 zusätzliche Investitionen von 115 Milliarden Euro anschieben und so einen beträchtlichen Beitrag zur Energieunabhängigkeit Europas und zum Ziel der EIB-Gruppe leisten, in diesem Jahrzehnt eine Billion Euro für Klimafinanzierung zu mobilisieren.

Die Erste Bank Österreich ist das Leitinstitut der Österreichischen Sparkassengruppe. Gemeinsam mit den 46 regionalen Sparkassen ist sie eine der größten Bankengruppen des Landes, die 4 Millionen Privatkunden und mittelständische Unternehmen mit sämtlichen Finanzprodukten bedient. Die Gemeinwohlorientierung ist seit Beginn an das Fundament ihres Geschäftsmodells

WLK energy ist ein österreichischer Stromproduzent in privatem Eigentum. Die Mission von WLK energy ist die zuverlässige Versorgung von Bevölkerung und Unternehmen mit sauberem Strom aus erneuerbaren Quellen. Der Schwerpunkt liegt in der Entwicklung, der Errichtung und dem Betrieb von Wind- und Photovoltaikkraftwerken und dem Vertrieb des erzeugten Stroms.