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  • Aquafin und EIB unterzeichnen Kredit über 200 Millionen Euro – der zwölfte EIB-Kredit an das Unternehmen seit 1994
  • Damit kann Aquafin den Anteil behandelten Abwassers in den kommenden Jahren erhöhen
  • Das Unternehmen investiert zudem in eine noch energieeffizientere Infrastruktur

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das belgische Abwasserunternehmen Aquafin bauen ihre langjährige Arbeitsbeziehung mit einem Kredit über 200 Millionen Euro weiter aus. Dies ist die zwölfte Kreditvereinbarung beider Einrichtungen seit Beginn ihrer Zusammenarbeit 1994. Bis dato hat die EIB den Ausbau und die Verbesserung der Abwasserbehandlung in Flandern mit mehr als zwei Milliarden Euro unterstützt.

Aquafin kann mit dem Geld 150 Optimierungsprojekte vorantreiben, die zur Klimamitigation (also der Eindämmung des Klimawandels) und zur Klimaadaptation (der Anpassung an seine Folgen) beitragen. Insgesamt 81,7 Millionen Euro werden in 41 Projekte investiert. Dabei geht es vor allem darum, Niederschlagswasser und Abwasser zu trennen, um die Folgen stärkerer Niederschläge und längerer Dürrephasen zu bewältigen. Denn Niederschlagswasser sollte möglichst dort verbleiben, wo es niedergeht. So kann man es im Boden versickern lassen oder zur Wiederverwendung speichern. Ein erheblicher Teil der Finanzierung wird darüber hinaus in die Energieeinsparung und die Installation von Solarparks zur Stromerzeugung fließen.

Jan Goossens, CEO von Aquafin: „Die EIB war 1994 der erste Geldgeber von Aquafin. Seitdem hat sie uns bei fast der Hälfte unserer langfristigen Kredite begleitet – ein Volumen von rund zwei Milliarden Euro. Die heutige Finanzierung zeigt uns, dass wir nach der Umsetzung der neuen gemeinschaftlichen Vereinbarung mit der Region Flandern auch weiterhin auf die EIB zählen können. Deshalb ist die EIB für Aquafin mehr als nur ein Investor. Sie ist ein echter Partner für saubere Wasserläufe in Flandern, heute und auch in Zukunft.“

EIB-Vizepräsident Kris Peeters: „Die EIB investiert seit Jahrzehnten in ein besseres Wassermanagement in Belgien – mit enormen Vorteilen für den Alltag der Menschen im Land. Aquafin war dabei immer schon ein äußerst wichtiger Partner in Flandern, der seit Jahrzehnten mit der EIB zusammenarbeitet. In den kommenden Jahren wird Wasser, und insbesondere sauberes Wasser, für die Gesellschaft und Wirtschaft immer wichtiger, auch vor dem Hintergrund des Klimawandels. Daher bin ich extrem stolz darauf, dass die EIB so eine wichtige Rolle dabei spielt.“

Wie schon die früheren Kredite wird sich auch die aktuelle Finanzierung positiv auf die Qualität der Oberflächengewässer in Flandern auswirken. Diese hat sich seit dem ersten EIB-Kredit an Aquafin 1994 bereits deutlich verbessert. Wurden Anfang der 1990er-Jahre nur 26 Prozent des Abwassers in Flandern behandelt, waren es 2022 bereits 86 Prozent. Daran haben die Finanzierungen der EIB großen Anteil. Im Laufe der Jahre hat die EIB zum Bau von 311 Kläranlagen und 113 Pumpstationen beigetragen. Zudem wurden in 1 565 Projekten über 10 000 Kilometer Wasserleitungen fertiggestellt, wobei in über 130 Projekten Abwasser und Niederschlagswasser getrennt wurden.

Da durch das Projekt auch deutlich weniger Niederschlagswasser und Abwasser unbehandelt in die Nordsee fließen, trägt die Finanzierung gleichzeitig zur Clean-Oceans-Initiative bei. Diese Initiative bekämpft die Vermüllung der Meere und Ozeane, damit sie ihre Rolle als Gegengewicht zum Klimawandel wahrnehmen können.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) arbeitet sie eng mit den anderen Organen und Einrichtungen der EU zusammen. 2020 vergab die Bank in Belgien Kredite von fast 1,3 Milliarden Euro für Projekte in Bereichen wie Gesundheitsversorgung, Wasserwirtschaft, Bildung und kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Seit 2012 hat die EIB fast zwei Milliarden Euro für Wasserprojekte in Belgien bereitgestellt. Vertragspartner waren unter anderem SWDE, TMVW, HydroBru, SPGE und Aquafin.

Aquafin baut und verwaltet im Auftrag der Region Flandern die Infrastruktur zur Behandlung des Abwassers der dort lebenden rund fünf Millionen Menschen. Das Unternehmen führt auch Projekte durch, bei denen die Region Investitionen von Kommunen übernimmt, um deren finanzielle Belastung zu verringern. Dabei achtet Aquafin darauf, Raum für Wasser zu schaffen und die Versickerung und Speicherung von Niederschlagswasser zu ermöglichen. Bis heute hat Aquafin für die Region Flandern Projekte im Gesamtvolumen von 4,5 Milliarden Euro durchgeführt. Aktuell umfasst sein Portfolio Projekte im Umfang von weiteren 1,9 Milliarden Euro.