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  • Durchschnittlich 53 Prozent der europäischen Firmen investieren in den Klimaschutz – ein Plus von 10 Prozentpunkten gegenüber 2021
  • Besonders hoch ist der Anstieg der Investitionen in Mittel- und Osteuropa und bei kleinen und mittleren Unternehmen
  • Energieintensive Hersteller zeigen stärkeres Interesse an Klimainvestitionen als Firmen in nicht energieintensiven Sektoren
  • Hohe Unsicherheit bremst jedoch die Investitionsentscheidungen aus

Der Klimainvestitionsbericht der Europäischen Investitionsbank (EIB) für 2022–23 (EIBIS Klima) zeigt, dass der Anteil der Firmen, die sich für den Klimaschutz (einschließlich Energieeffizienz) einsetzen, 2021 weiter gestiegen ist – ein positiver Trend nach der Pandemie, der sich fortsetzen dürfte. Im vergangenen Jahr investierten im Schnitt 53 Prozent der europäischen Unternehmen in den Klimaschutz, 10 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Besonders ausgeprägt war der Anstieg in Mittel- und Osteuropa (plus 15 Prozentpunkte) und in kleinen und mittleren Unternehmen (plus 11 Prozentpunkte). Energieintensive Hersteller zeigen stärkeres Interesse an Klimainvestitionen als Unternehmen in nicht energieintensiven Sektoren: 48 Prozent investieren bereits, 57 Prozent wollen es noch tun.

Die europäischen Firmen treiben zwar die Klimawende voran, haben aber unterschiedliche Ansichten über deren Folgen für ihr Geschäft. 29 Prozent sehen die Wende optimistisch, rund 32 Prozent pessimistisch. EIBIS Klima zeigt, dass die hohe Unsicherheit die Bereitschaft zu Investitionen in Energieeffizienz dämpft (ein Minus von vier Prozentpunkten gegenüber 2021); bei Klimainvestitionen ist dieser Effekt noch größer.

88 Prozent der Firmen in der EU haben Klimaschutzmaßnahmen ergriffen. Der Fokus lag dabei vor allem auf Recycling und Energieeffizienz. Insgesamt wurde in West- und Nordeuropa mehr in den Klimaschutz investiert als in Süd-, Mittel- und Osteuropa.

Laut EIBIS Klima fühlen sich immer mehr Unternehmen physischen Klimarisiken wie extremen Wetterereignissen ausgesetzt. Fast 60 Prozent der europäischen Firmen berichten von physischen Risiken, während nur 33 Prozent nach eigenen Angaben mindestens eine Maßnahme ergriffen haben, um ihr Geschäft vor diesen Risiken zu schützen. Unternehmen in Südeuropa fühlen sich physischen Risiken stärker ausgesetzt.

Die Umfrage ergab auch, dass die Energiekrise Investitionen in Energieeffizienz angekurbelt hat. Rund 40 Prozent der europäischen Unternehmen investieren in Energieeffizienz, mehr als 2021. Mit Blick auf Regionen, Sektoren und Firmengröße liegen dabei West- und Nordeuropa, das energieintensive verarbeitende Gewerbe und Großunternehmen an der Spitze.

„Europas Zukunft hängt davon ab, inwieweit wir in der Lage sind, uns zu wandeln und uns auf den digitalen und grünen Wandel einzulassen. Dies erfordert mutige Investitionen in den Klimaschutz. Die Unternehmen in der EU haben erkannt, dass der Klimawandel keine ferne Realität mehr ist“, so EIB-Chefvolkswirtin Debora Revoltella anlässlich der Veröffentlichung des EIBIS-Klimaberichts. „Viele Unternehmen haben in den Klimaschutz investiert und werden es weiter tun, um die steigenden Energiekosten zu bewältigen und zur grünen Wende beizutragen. Trotz steigender Klimainvestitionen lastet die anhaltende Unsicherheit jedoch schwer auf den Unternehmen in der EU und dämpft ihre Bereitschaft, in Klimalösungen zu investieren.“

Hintergrundinformationen

EIB

Die Schwerpunkte der EIB sind Klima und Umwelt, Entwicklung, Innovation und Wissen, kleine Unternehmen sowie Infrastruktur und Kohäsion. Die Bank arbeitet eng mit anderen EU-Einrichtungen zusammen, um die europäische Integration voranzubringen, die Union weiterzuentwickeln und die EU-Ziele in über 140 Ländern weltweit zu fördern.

EIB-Investitionsbericht, EIB-Investitionsumfrage und EIB-Klimainvestitionsbericht

Der EIB-Investitionsbericht ist der jährliche Flaggschiffbericht der Europäischen Investitionsbank. Er dient als Monitoring-Instrument und bietet einen umfassenden Überblick darüber, wie sich die Investitionen in der Europäischen Union entwickeln, was sie beeinflusst und wie es mit der Finanzierung aussieht. Der Bericht kombiniert interne Analysen der EIB und gemeinsam mit führenden Fachleuten erarbeitete Ergebnisse. So gibt er Auskunft über wichtige Markttrends und liefert tiefer gehende Einblicke in einen bestimmten Themenschwerpunkt. In den Bericht fließen die neuesten Ergebnisse der jährlichen Investitionsumfrage der EIB ein. Sie stützen sich auf die Antworten von rund 12 500 Firmen aus ganz Europa zum Thema Unternehmensinvestitionen und Investitionsfinanzierung sowie auf eine Befragung von EU-Kommunen.

Der EIB-Klimainvestitionsbericht 2022–2023 gewährt Einblick in die Ergebnisse der EIB-Investitionsumfrage mit Fokus auf Klimaschutzmaßnahmen europäischer Unternehmen. Zum vollständigen Bericht: https://www.eib.org/publications/20230114-what-drives-firms-investment-in-climate-change

Weitere Informationen zu den Ergebnissen der EIB-Investitionsumfrage finden Sie unter: Investitionsumfrage der EIB-Gruppe (EIBIS)

Der jährliche Flaggschiffbericht der EIB über Investitionen in Europa ist abrufbar unter: Investitionsbericht 2022/2023 der EIB:Resilienz und Neustart in Europa