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  • EIB hat mit PGE einen Vertrag über zwei Milliarden Zloty für die Modernisierung der Übertragungsnetze unterzeichnet
  • Die Investitionen erleichtern den Ausbau des Verteilungsnetzes und die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die PGE Polska Grupa Energetyczna S.A. (PGE) haben einen Finanzierungsvertrag über zwei Milliarden Zloty unterzeichnet, um den Ausbau und die Modernisierung der Übertragungsinfrastruktur und die Integration mit erneuerbaren Quellen voranzutreiben. Der Direktbegünstigte der Finanzierung ist die PGE Dystrybucja S.A., eine für den Betrieb des Verteilungsnetzes zuständige PGE-Gesellschaft.

Die Mittel sind für Investitionen in Leitungen, Transformatoren, digitale Kommunikation, Stromspeicherung und moderne Messtechnik bestimmt, um das Verteilungsnetz der PGE für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien auszulegen. Das Projekt wird voraussichtlich im Zeitraum 2022–2025 durchgeführt. Es fällt unter die Strategie der PGE-Gruppe, zu deren Hauptzielen die Transformation des polnischen Energiesektors zu einem Null-Emissions-Modell zählt.

Die Beschleunigung der Energiewende ist eine Priorität, die die EIB-Gruppe und die Europäische Kommission im REPowerEU-Plan festgeschrieben haben. Dadurch soll die EU unabhängig von russischem Öl und Gas werden und ihr Energiesektor auf erneuerbare Energien umschwenken. Das Darlehen an die PGE S.A. beschleunigt die Transformation des polnischen Energiesektors. Die Projekte werden in den Woiwodschaften durchgeführt, die unter die Kohäsionspolitik der EU fallen (Małopolskie, Warmińsko-Mazurskie, Łódzkie, Świętokrzyskie, Lubelskie, Podkarpackie, Podlaskie und Mazowieckie). Sie werden auch den Arbeitsmarkt in diesen Regionen stärken.

EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska: „Die Energiewende ist eine Priorität der EIB und ein wichtiges Ziel für Polen und die gesamte EU. Deswegen sind wir stolz, die PGE-Gruppe bei ihrem strategischen Plan für die Modernisierung und den Ausbau ihres Verteilungsnetzes zu unterstützen. Moderne Übertragungsnetze ermöglichen die Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren und stärken dabei die Diversifizierung des polnischen Energiesektors. Die EIB wird als Bank der EU alles tun, damit Polen und Europa weniger abhängig von fossilen Energien werden und die Transformation des Energiesektors der EU so effizient wie möglich erfolgt.“

Wojciech Dąbrowski, Vorstandvorsitzender der PGE-Gruppe: „Die Zusammenarbeit von PGE und EIB können sich alle Finanzinstitute in Polen als Vorbild für die Finanzierung der Energiewende nehmen. Die Transformation des Energiesektors dient nicht nur den Klimazielen, sondern auch dazu, die Versorgungssicherheit und die Unabhängigkeit des polnischen Energiesektors zu gewährleisten. Investitionen in das Verteilungsnetz sind ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie. Sie gewährleisten eine wirksame und effiziente Steuerung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren, die Speicherung sowie die Versorgung der Kunden mit Strom. Die Mittel ermöglichen es PGE, das Netz für derzeitige und geplante Wind- und Fotovoltaikprojekte vorzubereiten.“

PGE Polska Grupa Energetyczna ist das größte Energieunternehmen, der größte Erzeuger grünen Stroms und der führende Akteur der Energiewende in Polen. Im Rahmen ihrer Strategie stellte die PGE-Gruppe einen Energiewendeplan und einen Pfad zur Dekarbonisierung der Stromerzeugung vor und kündigte als einer der ersten Energiekonzerne in der Region an, bis 2050 Klimaneutralität erreichen zu wollen. Der Investitionsplan der PGE-Gruppe umfasst auch den Bau des größten Windparks des Landes in der Ostsee. Bis 2030 will PGE zwei Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von 2,5 Gigawatt errichten. Nach 2030 soll mindestens ein weiteres Gigawatt hinzukommen. PGE verfolgt das strategische Ziel einer installierten Leistung von 6,5 Gigawatt bis 2040 mit dieser Technologie. Daneben installiert die PGE-Gruppe bis 2030 weitere drei Gigawatt Fotovoltaik-Leistung, erweitert seine Windparkanlagen an Land um mindestens ein Gigawatt und errichtet Stromspeicheranlagen mit mindestens 800 Megawatt, um mehr Strom aus Erneuerbaren einspeisen und die Zuverlässigkeit der Stromversorgung verbessern zu können. PGE verpflichtete sich als erstes polnisches Energieunternehmen, über seine CO2-Bilanz in den drei genannten Bereichen zu berichten.

Die Europäische Investitionsbank gehört zu den weltweit größten Geldgebern für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit. 2021 steigerte die EIB den Anteil ihrer Investitionen in diesen Bereichen auf 27,6 Milliarden Euro. Als Klimabank der EU unterstützt die EIB den europäischen Grünen Deal, hilft Europa auf dem Weg zum ersten klimaneutralen Kontinent bis 2050 und trägt zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung bei.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1958 fördert die Europäische Investitionsbank den Zusammenhalt in der Europäischen Union. Im EU-Haushalt 2014–2020 unterstützte die EIB-Gruppe in Kohäsionsregionen Investitionen von rund 630 Milliarden Euro – das entspricht rund 16 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der EU. Polen belegte 2021 unter den Empfängern von Mitteln der EIB-Gruppe für Kohäsionsregionen den ersten Platz. Das Land erhielt 4,5 Milliarden Euro, von denen 23 Prozent eine nachhaltige Energiewende vorantrieben.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB ist in rund 160 Ländern tätig und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaprojekte. In ihrem Klimabank-Fahrplan bis 2025 hat sich die EIB-Gruppe vier übergeordnete Ziele gesetzt, darunter „ein gerechter Übergang für alle“. Bis 2030 will sie Investitionen von einer Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit anstoßen und alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens ausrichten.

EIB und Energiesicherheit

In den vergangenen zehn Jahren stellte die EIB-Gruppe fast 100 Milliarden Euro für den Energiesektor der EU bereit. Diese Investitionen helfen Europa nun, die Krise durch den abrupten Einbruch der russischen Gaslieferungen zu bewältigen. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres unterzeichnete die EIB Finanzierungen von mehr als 8,3 Milliarden Euro für Projekte in den Bereichen Energieeffizienz, Erneuerbare, Strom und Speicherung in der Europäischen Union und förderte so die Resilienz der europäischen Wirtschaft.

Im Oktober beschloss der Verwaltungsrat der EIB, das Finanzierungsvolumen der Gruppe für saubere Energie auf ein Rekordniveau anzuheben, um zum REPowerEU-Ziel beizutragen, die Abhängigkeit Europas von russischen fossilen Brennstoffen zu beenden. Weitere 30 Milliarden Euro werden in den nächsten fünf Jahren zusätzlich zu der bereits erheblichen Unterstützung der EIB für den Energiesektor in der EU investiert werden. Das REPowerEU-Paket dürfte bis 2027 zusätzliche Investitionen von 115 Milliarden Euro mobilisieren und so einen beträchtlichen Betrag zur Energieunabhängigkeit Europas und zum Ziel der EIB-Gruppe leisten, in diesem Jahrzehnt eine Billion Euro für Klimafinanzierung zu mobilisieren.

PGE Polska Grupa Energetyczna ist das größte Energieunternehmen in Polen. Es gewährleistet eine sichere und stabile Strom- und Wärmeversorgung für mehr als fünf Millionen Kundinnen und Kunden. Bei der Stromerzeugung hat die Gruppe in Polen einen Marktanteil von etwa 40 Prozent. In den nächsten Jahren wird sich PGE auf den Ausbau der Erneuerbaren, insbesondere auf Wind- und Solarkraft, konzentrieren. Das Offshore-Programm für den Bau von zwei Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von 2,5 Gigawatt bis 2030 und einem weiteren Gigawatt nach 2030 ist eine Priorität der PGE-Gruppe. Dadurch wird sich die PGE-Gruppe an die Spitze des polnischen Offshore-Windkraft-Sektors stellen.