- Mit einem Rekordvolumen von 13,5 Milliarden Euro stieß die EIB-Gruppe 2021 Investitionen von 76,3 Milliarden Euro in Italien an; das entspricht 4,3 Prozent des italienischen Bruttoinlandsprodukts (BIP)
- Mehr als die Hälfte der Darlehen der EIB-Gruppe (6,86 Milliarden Euro) gingen an kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
- Der Europäische Garantiefonds (EGF), Teil des 540 Milliarden Euro schweren EU-Hilfspakets gegen wirtschaftliche Probleme und Produktionsrückgänge in der Pandemie, mobilisiert in Italien Investitionen von 36,7 Milliarden Euro
Die EIB-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), hat heute die Ergebnisse ihrer Tätigkeit in Italien 2021 vorgestellt. Letztes Jahr unterzeichnete sie in dem Land 122 Finanzierungen von insgesamt 13,5 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von 13,5 Prozent gegenüber 2020. 15,6 Prozent ihrer Aktivitäten entfielen 2021 auf Italien. Damit dürfte die Gruppe Investitionen von mehr als 76,3 Milliarden Euro – 4,3 Prozent des italienischen BIP – in der Realwirtschaft anstoßen; das sind 135 Prozent mehr als im Vorjahr.
Auf der Jahrespressekonferenz der EIB-Gruppe in Mailand sagte EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „2021 festigte die EIB-Gruppe ihre antizyklische Rolle. Dafür arbeitete sie mit einem großen Netz von Finanzintermediären zusammen und entwickelte innovative Produkte, um besser auf den Bedarf im verarbeitenden Gewerbe und im Finanzsektor eingehen zu können. Dank ihrer Hebelwirkung werden die 13,5 Milliarden Euro, die die EIB-Gruppe 2021 in Italien vergab, Investitionen von mehr als 76 Milliarden Euro anstoßen. Dieser Rekordbetrag entspricht 4,3 Prozent des italienischen BIP und kurbelt einen soliden Aufschwung in Italien und Europa an. Mit insgesamt 122 Finanzierungen wurden im zweiten Pandemiejahr der öffentliche und der private Sektor und die Entwicklung italienischer KMU unterstützt. Das sicherte und schuf Arbeitsplätze und förderte die Innovation und Digitalisierung – Eckpfeiler des Grünen Deals und des italienischen Zusatzfonds zur Aufbau- und Resilienzfazilität. Dem Klima und der ökologischen Nachhaltigkeit räumt die EIB jetzt noch größere Bedeutung ein. 2021 entfielen 30 Prozent ihres Geschäfts in Italien auf den Kampf gegen den Klimawandel.“
Unterstützung für italienische KMU
Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die Unterstützung von KMU ist. Sie machen einen wesentlichen Teil des Produktionsgefüges und der Beschäftigung in Italien aus. 2021 steuerte die EIB-Gruppe 6,86 Milliarden Euro zum Liquiditätsbedarf von rund 53 800 italienischen Unternehmen bei, das entspricht 51 Prozent des Geschäftsvolumens der EIB-Gruppe in Italien.
Die Antwort der EIB-Gruppe auf die Pandemie: der europäische Garantiefonds (EGF)
Der EGF ist Teil des 540 Milliarden Euro schweren Soforthilfepakets, das die EU 2020 als Antwort auf die pandemiebedingte Wirtschaftskrise genehmigte. In Italien trieb er die wirtschaftliche Erholung maßgeblich voran: Mit 37 Finanzierungen von insgesamt drei Milliarden Euro war das Land der größte Nutznießer des EGF. Die Finanzierungen dürften Investitionen von mehr als 36,7 Milliarden Euro anstoßen und pandemiebetroffenen Unternehmen zugutekommen, vor allem KMU.
Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit
Der Kampf gegen den Klimawandel bleibt eine der größten Herausforderungen dieses Jahrhunderts und eine der obersten Prioritäten der EIB als Klimabank. 2021 widmete die EIB 30 Prozent ihrer Mittel in Italien dem Klimaschutz. Damit trägt sie zum Ausbau erneuerbarer Energien, zur Modernisierung der Stromnetze, zur Energieeffizienz von Gebäuden, zum Bau von Recyclinganlagen und zur nachhaltigen Mobilität bei.
Innovation, Digitalisierung und Humankapital
Die EIB-Gruppe förderte auch weiter Innovation und den digitalen Wandel als Eckpfeiler für die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft italienischer Unternehmen. Die Finanzierungen für Innovation, Digitalisierung und Humankapital – zentrale Bereiche für die digitale und ökologische Wende – beliefen sich 2021 in Italien auf 3,062 Milliarden Euro.
Gesamtergebnisse der EIB-Gruppe
Im zweiten Jahr in Folge entfielen die meisten Mittel der EIB-Gruppe auf die Bewältigung der Coronakrise. Die Finanzierungen für grüne Projekte stiegen währenddessen sogar leicht. Gemeinsam mit Partnern in Europa und weltweit erreichte die EIB-Gruppe im Jahr 2021 ein Geschäftsvolumen von insgesamt 95 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von 23 Prozent gegenüber 2020 (77 Milliarden Euro). Davon waren über 65 Milliarden Euro Darlehen der Europäischen Investitionsbank und gut 30 Milliarden Euro Garantien und Eigenkapitalfinanzierungen des Europäischen Investitionsfonds.
Mit diesem Ergebnis erreichte die EIB das höchste Volumen in ihrer 63-jährigen Geschichte. Der Zuwachs ist auf den Europäischen Garantiefonds zurückzuführen, der 2020 von der EIB-Gruppe mit 22 EU-Mitgliedsländern eingerichtet wurde. Unter dem EGF vergab die EIB-Gruppe seit Dezember 2020 23,2 Milliarden Euro. Die Mittel kamen 401 Projekten in allen 22 teilnehmenden Ländern zugute und werden voraussichtlich Investitionen in Höhe von 174,4 Milliarden Euro anstoßen.
Gleichzeitig steigerte die EIB im Jahr 2021 trotz der Coronakrise den Anteil ihrer Investitionen in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit auf 43 Prozent (2020: 40 Prozent) und näherte sich damit ihrem Ziel von 50 Prozent weiter.
Außerhalb der Europäischen Union vergab die EIB-Gruppe letztes Jahr 8,1 Milliarden Euro. Die Bank der EU ist in über 160 Ländern tätig und trägt als wichtiger Partner von Team Europe zur COVAX-Initiative bei, die Entwicklungsländer mit Impfstoffen versorgt. Parallel zu der wachsenden Präsenz und dem höheren Engagement der Europäischen Union organisiert die EIB ihre Aktivitäten außerhalb der Europäischen Union neu und führt sie in der „EIB Global“ zusammen, ihrem Geschäftsbereich für internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Die EIB Global bündelt die Ressourcen und Kompetenzen der EIB außerhalb der Europäischen Union in einer eigenen Struktur, die maßgeblich zu den Projekten und Initiativen von Team Europe beitragen wird.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert Projekte in vier vorrangigen Bereichen – Infrastruktur, Innovation, Klimaschutz und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Im Zeitraum 2019–2021 vergab die EIB-Gruppe mehr als 36 Milliarden Euro für Projekte in Italien.
Der Europäische Garantiefonds (EGF) wurde mit Beiträgen von Italien und anderen EU-Ländern durch die EIB-Gruppe (EIB und EIF) eingerichtet, um pandemiebetroffenen Unternehmen unter die Arme zu greifen. Mit fast 25 Milliarden Euro an EGF-Garantien können die EIB und der EIF vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie Midcap-Unternehmen schnell mit Krediten, Garantien, ABS und weiteren Finanzierungsinstrumenten versorgen. Der EGF ist Teil des Hilfspakets der Europäischen Union von insgesamt 540 Milliarden Euro für die Sektoren der europäischen Wirtschaft, die am stärksten von der Krise betroffen sind.