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  • Firmenkunden sollen Dekarbonisierungs- oder Resilienzpläne vorlegen
  • Finanzinstitute müssen mehr klimabezogene Informationen offenlegen
  • EIB-Gruppe bietet technische Hilfe bei der Erstellung glaubwürdiger Klimapläne

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe hat heute ihren Rahmen für die Paris-Ausrichtung von Geschäftspartnern eingeführt. Dies hatte sie auf der offiziellen Begleitveranstaltung zur COP 26 angekündigt, die sich dem Thema „Aligning financial chains with the Paris goals – supporting the private sector in transition“ widmete. Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier.

Die EIB-Gruppe (Europäische Investitionsbank und Europäischer Investitionsfonds) ist die erste multilaterale Entwicklungsbank, die das gesamte Spektrum der Aktivitäten ihrer Kunden betrachtet und ihnen bei der Dekarbonisierung und beim Umgang mit Klimarisiken zur Seite steht.

Mit dem Pariser Abkommen verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten, „die Finanzmittelflüsse in Einklang zu bringen mit einem Weg hin zu einer hinsichtlich der Treibhausgase emissionsarmen und gegenüber Klimaänderungen widerstandsfähigen Entwicklung“. Bereits seit Anfang 2021 richtet die EIB-Gruppe alle neuen Projekte und Finanzierungen an den Zielen des Pariser Abkommens aus. Dabei bleibt jedoch offen, ob die EIB-Gruppe ein grünes Projekt unterstützen kann, wenn der betreffende Kunde bei seiner sonstigen Tätigkeit weiterhin auf CO2-intensive Lösungen setzt.

Der heute eingeführte neue Rahmen schafft Klarheit: Ab 2022 müssen Unternehmen, die von der EIB Geld erhalten, Dekarbonisierungs- und Resilienzpläne entwickeln und diese offenlegen. Grundsätzlich finanziert die EIB dann keine CO2-armen Standardprojekte von emissionsintensiven Unternehmen mehr, die ihre Geschäfts- oder Investitionstätigkeit nicht an den Zielen des Pariser Abkommens ausgerichtet haben. Große Finanzinstitute sind aufgefordert, mehr klimabezogene Informationen offenzulegen. Dazu bietet die EIB-Gruppe ihren Kunden technische Unterstützung bei der Ausarbeitung glaubwürdiger und belastbarer Klimapläne.

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Die Klimakonferenz COP 26 ist ein Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel. Seit der Verabschiedung des Pariser Abkommens im Jahr 2015 wurden greifbare Fortschritte erzielt, aber wir sind noch nicht auf dem Pfad zur Klimaneutralität. Wir brauchen beim Klimaschutz dringend mehr Ehrgeiz. Als Klimabank der EU sind wir fest entschlossen, den privaten Sektor bei der grünen Wende zu unterstützen. Die heutige Einführung des Rahmens für die Paris-Ausrichtung von Geschäftspartnern ist ein wichtiger Schritt, mit dem wir unseren Kunden helfen, sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen und sich auf die künftige grüne Wirtschaft einzustellen.“

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: Die Finanzbranche muss weltweit ihre Aktivitäten an den Zielen des Pariser Abkommens ausrichten. Mit unserem bestehenden Rahmen für die Paris-Ausrichtung betrachten wir von nun an nicht nur die von uns finanzierten Projekte, sondern auch die sonstigen Aktivitäten der Unternehmen und Finanzintermediäre. Die EIB ist die erste multilaterale Entwicklungsbank, die dies tut und nimmt damit bei der Ökologisierung des globalen Finanzsystems und der Förderung der Pariser Klimaziele eine Vorreiterrolle ein.“

Alain Godard, geschäftsführender Direktor des EIF: „Damit die Europäische Union bis Mitte des Jahrhunderts zum ersten klimaneutralen Kontinent wird, müssen wir Unternehmen und Finanzinstituten helfen, jetzt Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen. Als Spezialist für Risikofinanzierungen spielt der EIF eine wichtige Rolle bei der Förderung eines grünen Wiederaufbaus nach der Covid-19-Pandemie. Ich freue mich, dass der EIF als Teil der EIB-Gruppe den Rahmen für die Paris-Ausrichtung von Geschäftspartnern einführt, um die grüne Wende unserer Finanzpartner in ganz Europa zu unterstützen.“

Die EIB auf der COP26

Die EIB ist mit einem Pavillon in Halle 4 des Scottish Event Campus vertreten und organisiert diverse Begleitveranstaltungen zu zahlreichen Themen. Das Veranstaltungsprogramm finden Sie hier. Auf unserer virtuellen Teilnehmerplattform können Sie sich gern die Veranstaltungen live oder als Aufzeichnung ansehen und sich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Verbindung setzen. Mit einer einfachen zweistufigen Anmeldung sind Sie immer auf dem neuesten Stand.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen, sowohl in Europa als auch weltweit. Die Europäische Investitionsbank ist in rund 160 Ländern tätig und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaschutzprojekte. Vor Kurzem hat die EIB-Gruppe ihren Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und bis 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Gemäß diesem Fahrplan richtet die EIB-Gruppe seit Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus.

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Seine Hauptaufgabe besteht darin, kleinsten sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern. Der EIF beteiligt sich an Risikokapital- und Wachstumskapitalfonds und entwickelt speziell auf KMU zugeschnittene Garantie- und Mikrofinanzinstrumente. Damit fördert er die Ziele der EU in den Bereichen Innovation, Forschung und Entwicklung, Unternehmertum, Wachstum und Beschäftigung.