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  • Investitionstätigkeit erholt sich allmählich, bleibt aber unter dem Niveau von 2008
  • Digitale Technologien in zyprischen Firmen weiter verbreitet als im EU-Durchschnitt
  • Politische und wirtschaftliche Unsicherheit trüben Ausblick für zukünftige Investitionen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute auf der Konferenz „Investment and Investment Finance: the Cypriot case“ in Nikosia die Ergebnisse der neuen Investitionsumfrage 2019 der EIB für Zypern vorgestellt. Die Konferenz ist Teil einer Veranstaltungsreihe über aktuelle Investitionstrends in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten und wird von der EIB und der Handelskammer von Nikosia ausgerichtet.

Gäste der Konferenz waren der zyprische Minister für Energie, Handel und Industrie, Yiorgos Lakkotrypis, sowie Ökonomen, Entscheidungsverantwortliche und Vertreterinnen und Vertreter von Finanzinstitutionen und der Wirtschaft.

Marjut Santoni, Generalsekretärin der EIB, zu den Umfrageergebnissen: „Die Europäische Investitionsbank-Gruppe ist ein verlässlicher Partner für Zypern. Nach der Krise haben wir bereits 2,8 Milliarden Euro für langfristige Investitionen in wichtige Infrastruktur zur Verfügung gestellt und mit lokalen Partnern die Darlehensvergabe an kleine Unternehmen gefördert. Wir freuen uns über die wirtschaftliche Erholung und stehen bereit, um weiterhin Investitionshemmnisse anzugehen und uns für Wachstum und neue Arbeitsplätze in Zypern einzusetzen.“

Ergebnisse der EIB-Investitionsumfrage für Zypern

Die Ergebnisse der EIB-Umfrage 2019 zeigen, dass sich die Investitionstätigkeit in Zypern allmählich erholt. Dies ist hauptsächlich auf Investitionen des Privatsektors zurückzuführen; allerdings liegt das Niveau noch immer unter dem von 2008. Laut der Umfrage investierten im vergangenen Geschäftsjahr vier von fünf zyprischen Unternehmen (79 Prozent), während der EU-Durchschnitt bei 85 Prozent liegt.

Obwohl lediglich 11 Prozent (EU-Durchschnitt: 28 Prozent) der Unternehmen im Innovations- oder Entwicklungsbereich tätig sind, ist der Einsatz digitaler Technologien in zyprischen Unternehmen hoch. Der Anteil an Unternehmen, die ihr gesamtes Geschäft an einer oder mehreren Digitaltechnologien ausrichten, liegt über dem EU-Durchschnitt (22 Prozent in Zypern, 11 Prozent in der EU). Dies gilt insbesondere für das Internet der Dinge, Technologieplattformen und kognitive Technologien im Dienstleistungssektor.

Nach Angaben zyprischer Firmen sind Energiekosten, Unsicherheit und Fachkräftemangel noch immer die größten Hemmnisse für langfristige Investitionen. Unternehmen haben mittlerweile einen besseren Zugang zu Finanzierungen, allerdings kämpfen kleinste und kleine Unternehmen noch immer mit Einschränkungen. Was die zukünftige Investitionstätigkeit angeht, sind Unternehmen weniger optimistisch als im Jahr 2018. Als Hauptgründe geben sie politische und wirtschaftliche Unsicherheiten an.

Debora Revoltella, Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaftliche Analysen der EIB: „Zypern erholt sich allmählich von der Krise. Auch die weite Verbreitung digitaler Technologien in Unternehmen ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Die genannten Investitionshemmnisse weisen auch darauf hin, welche Probleme gelöst werden müssen, um zukünftige Investitionen und Wachstum zu fördern: Zypern braucht qualifizierte Arbeitskräfte, niedrigere Energiekosten und Zugang zu digitaler Infrastruktur.“

Der vollständige Bericht ist unter https://www.eib.org/en/publications/econ-eibis-2019-cyprus.htm abrufbar.