• EIB leitet EU-Investitionszuschuss von 5 Millionen Euro aus dem Pooling-Mechanismus für die EU-Wasserfazilität an Projekt für stadtnahe Gebiete weiter

Die Europäische Investitionsbank (EIB) will gemeinsam mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst den Zugang zu sauberem Wasser und einer angemessenen Abwasserentsorgung für die Menschen in der sambischen Provinz Copperbelt fördern. Die Provinz grenzt an die Demokratische Republik Kongo. Mit dem EU-Zuschuss kann die Mulonga Water and Sewerage Company (MWSC) ihre geplanten Wasser- und Abwassermaßnahmen in stadtnahen Gebieten durchführen. Diese Initiative ist Teil des größeren Projekts Zambia Water and Sanitation (ZWS), für das die EIB bereits 2013 ein Darlehen zu Vorzugsbedingungen über 75 Millionen Euro vergab. Mit diesem Darlehen wurden die Wasser- und Abwassernetze der MWSC saniert und erweitert. Das Gesamtprojekt trägt zu einer weiteren Verbesserung der Wasser- und Abwassernetze der MWSC bei. Dies ist dringend erforderlich, da die vorhandene Infrastruktur meist älter als 50 Jahre ist und die steigende Nachfrage kaum noch bewältigen kann.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Die EIB leistet mit ihrer langjährigen Förderung des Wassersektors auf dem afrikanischen Kontinent einen signifikanten Beitrag zu den UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung. Dies gilt insbesondere für stadtnahe, einkommensschwache Gebiete. Das Projekt ZWS, einschließlich der EU-finanzierten Komponente, ist für Sambia umso wichtiger, als das Land im Zuge des Klimawandels unter anhaltender Dürre und schweren Überschwemmungen zu leiden hat. Das Projekt könnte erheblichen Einfluss auf Sambias Entwicklung haben, da es die Gesundheitslage verbessert, wasserbürtigen Krankheiten entgegenwirkt, den Schulbesuch in den Projektgebieten fördert, die Kindersterblichkeit verringert und die Produktivität der betroffenen Erwerbsbevölkerung erhöht. Unserer Ansicht nach wird es auf praktisch alle Bereiche der Wirtschaft und Umwelt positiv ausstrahlen.“

Der Botschafter der Europäischen Union für Sambia und die Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika Alessandro Mariani: „Schlechte Infrastruktur – vor allem kein ausreichender Zugang zu Wasser- und sanitärer Grundversorgung – ist ein wesentliches Hemmnis für das wirtschaftliche und soziale Potenzial des Landes. Wenn wir die Wirtschaft krisenfester machen und die Wachstumsgewinne breiter und gerechter unter den Menschen Sambias verteilen, kann sich dieses Potenzial entfalten. Die Maßnahmen der EU im Rahmen des Projekts ZWS sind abgestimmt auf die Säule inklusives und nachhaltiges Wachstum zugunsten der menschlichen Entwicklung der EU-Agenda für den Wandel. Das Finanzierungspaket von EU und EIB umfasst ein Investitionsdarlehen über 75 Millionen Euro, einen Zuschuss für technische Hilfe von 6 Millionen Euro und einen Investitionszuschuss von 5 Millionen Euro. Damit werden 55 Prozent der Gesamtprojektkosten gedeckt. Hinzu kommt ein Darlehen der AFD über 50 Millionen Euro. Die effiziente Nutzung von Zuschüssen der EU und Darlehen zu Vorzugsbedingungen der EIB, etwa im Straßen- und Energiesektor, ist im makroökonomischen Kontext Sambias von besonderer Bedeutung.“

Die sambische Finanzministerin Margaret Mwanakatwe: „Das Projekt steht im Kontext der Vision Sambia 2030, die sich das Ziel gesetzt hat, bis 2030 sauberes Wasser für alle zu verwirklichen. Mit rund zwei Millionen Einwohnern ist die Region Copperbelt die zweitbevölkerungsreichste des Landes. Schätzungsweise 60 Prozent der Menschen dort leben in einkommensschwachen stadtnahen Gebieten. In der Regel haben weniger als 40 Prozent Zugang zu sicherem Wasser. Das Gesamtprojekt soll 350 000 Menschen zugutekommen, von denen die meisten zum ersten Mal sauberes Wasser haben werden. Die Regierung begrüßt die Initiative von EU und EIB: Das Projekt unterstreicht ihren anhaltenden Einsatz für das soziale und wirtschaftliche Wohlergeben der Sambierinnen und Sambier. Wie wichtig dies ist, zeigen etwa die Choleraausbrüche der letzten Jahre.“

Der CEO von MWSC Kanyembo Ndhlovu: „Wir danken der EIB und der EU für ihre kontinuierliche Unterstützung in den vergangenen neun Jahren. Dies gilt für die bereitgestellten Mittel und für ihre Beratung. Das Projekt ZWS ist aus einer Zusammenarbeit entstanden, die 2010 begann. Dabei wurden Gelder aus der EU-EIB-Fazilität für die Vorbereitung von wasserwirtschaftlichen Vorhaben in AKP-Ländern genutzt. Mit der laufenden technischen Hilfe der EIB bei der Projektdurchführung werden vor Ort weiter Kompetenzen aufgebaut. Die mit dem EU-Zuschuss finanzierte Unterkomponente erfordert die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung und mit nicht staatlichen Stellen bei der Einrichtung von Wasserzapfstellen, neuer Abwasserinfrastruktur und von Leitungswasseranschlüssen. Das Projekt wird sich sehr positiv auf die Beschäftigungslage in der Region auswirken. Die MWSC kann damit auf nachhaltige Weise eine bessere grundlegende Wasserversorgung und Abwasserentsorgung für einen breiteren Kundenkreis realisieren.