- Die Finanzierung ist der bisher größte FEI-Kredit der EIB
- Die Mittel sind für verschiedene Forschungsprojekte sowie die Gewinnung und Bindung von Forschungstalenten bestimmt
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ihren bisher größten Kredit zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI) in Spanien vergeben. Mit 1 200 Millionen Euro soll die Arbeit öffentlicher Forschungseinrichtungen im Land bis 2020 finanziert werden. Unterstützt werden Investitionen in verschiedenen wissenschaftlichen und technischen Bereichen, vor allem mit starkem Bezug zur spanischen Industrie. Ziel ist es, die Entwicklung von Patenten und neuen Forschungslinien zu fördern.
Die EIB-Mittel fallen unter das Programm InnovFin – Wissenschaft, mit dem die EIB-Gruppe und die Europäische Kommission Forschung, Entwicklung und Innovation in Europa gezielt fördern.
Durch die über den EIB-Kredit finanzierten Projekte werden Investitionen von insgesamt 2 486 Millionen Euro mobilisiert. Dies wird es dem Land ermöglichen, talentierte Forscherinnen und Forscher zu gewinnen und zu halten.
EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro: „Mit dieser Finanzierung unterstreicht die EIB, wie wichtig Wissenschaft und Forschung für die Zukunft Spaniens und Europas sind. Durch die Unterstützung öffentlicher Forschungseinrichtungen in Spanien gibt die EIB Impulse für mehr Innovation und fördert die Entwicklung von neuem Wissen und neuen Forschungslinien, von denen alle Bürgerinnen und Bürger profitieren werden. Wir freuen uns, an einem Projekt teilzuhaben, das die Wissenschaft in Spanien deutlich stärken wird – heute und in Zukunft.“
Carlos Moedas, EU-Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation: „Diese Finanzierung ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Europäische Kommission Investitionen in die Forschung und Entwicklung in den Mitgliedstaaten unterstützt. Die 1 200 Millionen Euro werden einen Beitrag zu mehr Wohlstand und Beschäftigung in Spanien leisten. Sie ermöglichen die Schaffung eines soliden wissenschaftlichen Fundaments, auf dem die Zukunft Europas errichtet werden kann. Das ist das Ziel des Programms Horizont 2020 und seiner neuen Finanzierungsinstrumente wie z. B. InnovFin – Wissenschaft.“
Der spanische Minister für Wissenschaft, Innovation und Universitäten, Pedro Duque, zeigte sich zufrieden über die Vereinbarung, die unterstreicht, „wie wichtig Forschung und Innovation für Europa sind.“ Forschung, Entwicklung und Innovation, so Duque weiter, „müssen Priorität für Europa haben, und ich bin sicher, dass sich dies im nächsten EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, Horizont Europa, niederschlagen wird. Wir müssen die Gewinnung von neuem Wissen und dessen Anwendung im produktiven Sektor ins Zentrum der politischen Diskussion rücken. Nur so schaffen wir eine moderne und wettbewerbsfähige EU.“ Die Mittel der EIB werden unter anderem von der staatlichen spanischen Forschungsagentur verwaltet. Sie wurde 2015 gegründet, um öffentliche Gelder für die Finanzierung von FEI-Aktivitäten zu verwalten. Mit dem Geld können Forschungsprojekte der öffentlichen Forschungseinrichtungen (OPI) und der besonderen wissenschaftlich-technischen Infrastrukturen (ICTS) in verschiedenen autonomen Gemeinschaften gefördert werden. Einrichtungen wie der wissenschaftliche Forschungsrat (CSIC), das Institut für Gesundheit Carlos III, das Institut für Geologie und Bergbau, das spanische ozeanografische Institut oder das Energie- und Umweltforschungszentrum können die günstige Finanzierung der EIB in Anspruch nehmen. Die Mittel werden auf verschiedene Forschungsbereiche verteilt: Biologie, Chemie und Geowissenschaften; Ingenieurwesen und Technologie; Landwirtschaft; Physik, Mathematik und Astronomie; Sozial- und Geisteswissenschaften sowie Gesundheitswissenschaften.
Dies ist die dritte Finanzierungsvereinbarung zwischen der EIB und der spanischen Regierung für wissenschaftliche Projekte in Spanien. Mit der ersten Vereinbarung aus dem Jahr 2013 wurden 625 Millionen Euro für FEI-Vorhaben bereitgestellt, mit der zweiten im Jahr 2014 515 Millionen Euro.
Programm InnovFin und EIB-Gruppe
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Bank der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Sie vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.
Die InnovFin-Finanzierungsprodukte: Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) haben 2014 im Rahmen von Horizont 2020, dem Rahmenprogramm der EU für Forschung und Innovation für den Zeitraum 2014–2020, eine neue Generation von Finanzierungsinstrumenten und Beratungsdiensten entwickelt. Sie sollen innovativen Unternehmen den Zugang zu Finanzierungsmitteln erleichtern. Im Rahmen des Instruments „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ steht eine Produktpalette zur Verfügung, mit der bis 2020 Finanzierungsmittel mobilisiert werden sollen. Die Mittel sind für Forschungs- und Innovationsvorhaben kleiner, mittlerer und großer Unternehmen sowie für Projektträger vorgesehen, die Forschungsinfrastruktur schaffen.
Für InnovFin werden im Rahmen von Horizont 2020 sowie von der EIB-Gruppe Mittel verfügbar gemacht. Sie sind dazu bestimmt, FuI-Aktivitäten zu finanzieren, die von Natur aus risikoreicher und schwerer zu prüfen sind als herkömmliche Investitionsvorhaben und für die es daher oft schwierig ist, eine Finanzierung zu erhalten. Alle InnovFin-Produkte sind nachfrageorientiert, und es wurde nicht von vornherein festgelegt, wie viele Mittel in den einzelnen Sektoren, Ländern oder Regionen bereitgestellt werden sollen. Als Endkreditnehmer kommen Unternehmen und andere Einrichtungen mit Sitz in den EU-Mitgliedstaaten und in den mit Horizont 2020 assoziierten Ländern in Betracht.