EIB unterzeichnet Berliner Appell zum Erhalt des Kulturerbes

Die Europäische Investitionsbank (EIB) – die Bank der EU und weltweit größter multilateraler Geldgeber – hat den Berliner Appell „Kulturerbe ist die Zukunft Europas“ unterzeichnet. Die Unterzeichnung fand in feierlichem Rahmen in der Villa Empain in Brüssel, dem Sitz der Boghossian Foundation, statt.

EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro unterzeichnete das Dokument und überreichte es Hermann Parzinger, dem geschäftsführenden Präsidenten der Kulturerbeorganisation Europa Nostra. Anwesend waren neben hochrangigen Vertretern der Europäischen Investitionsbank, des EIB-Instituts und von Europa Nostra auch Vertreter der Europäischen Kommission, des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses sowie Mitglieder der European Heritage Alliance 3.3.

Der Berliner Appell wurde im Rahmen des Kulturerbe-Gipfels „European Cultural Heritage Summit“ am 22. Juni 2018 in Berlin präsentiert. Er richtet sich an Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationen, die sich für den Schutz des Kulturerbes einsetzen. Hinter dem Appell stehen drei europäische Kulturerbeorganisationen: Europa Nostra, das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK) und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK). Ihr Ziel ist es, möglichst viele Organisationen, Institutionen, Regierungen und Vertreter der Zivilgesellschaft, aber auch Einzelpersonen zu erreichen, um die positive verbindende Kraft unseres gemeinsamen kulturellen Erbes anzuerkennen und für Europas Zukunft einzusetzen.

Seit Beginn der Kampagne in Berlin wurde der Appell von fast 2 200 Menschen und Organisationen aus ganz Europa unterzeichnet. Auf der Abschlusskonferenz des Europäischen Kulturerbejahres am 7. Dezember 2018 in Wien legten Europa Nostra und das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz der Europäischen Kommission die symbolische Anzahl von 2 018 Unterschriften vor. Am selben Tag veröffentlichte die Europäische Kommission ihr Rahmenwerk European Framework for Action on Cultural Heritage, das unmittelbar auf den Berliner Appell verweist.

EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro: „Mit der Unterzeichnung des Berliner Appells unterstreicht die EIB, wo ihr grundlegender strategischer Schwerpunkt liegt: in der Förderung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts in der EU. Die Bank investiert bereits seit vielen Jahren in das Kulturerbe, indem sie Sanierungs- oder Bauprojekte für kulturell bedeutende Gebäude und Städte unterstützt, wie zuletzt in Warschau und Nancy. Mit ihrer Unterschrift schließt sich die EIB vielen anderen wichtigen Unterstützern der Initiative an und bekräftigt damit erneut ihr Engagement für Europas Kulturerbe.

Hermann Parzinger, geschäftsführender Präsident von Europa Nostra: „Durch die Unterzeichnung des Berliner Appells durch die Europäische Investitionsbank erhalten unsere Bemühungen zur Mobilisierung öffentlicher und privater Partner einen wichtigen Impuls. Wir wollen dadurch erreichen, dass das Vermächtnis des Europäischen Kulturerbejahres dauerhaft nachwirkt. Die EIB bekräftigt mit ihrer Unterstützung ihr Engagement für den Erhalt und die Aufwertung des Kulturerbes und geht anderen Finanzorganisationen auf nationaler, europäischer oder internationaler Ebene als gutes Beispiel voran. Die Unterzeichnung ist ein erneuter Beweis für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem EIB-Institut und Europa Nostra, die vor sieben Jahren begann – eine Zusammenarbeit, die 2013 zu dem Programm „7 Most Endangered“ zum Erhalt der sieben am meisten gefährdeten Kulturstätten führte und die Europa Nostra in den kommenden Jahren weiter ausbauen möchte.“

Francisco de Paula Coelho, Dekan des EIB-Instituts: „Europa ist stolz auf sein kulturelles Erbe. Seit 2013 arbeiten wir mit Europa Nostra im Rahmen des Programms „7 Most Endangered“ zusammen. Gemeinsam identifizieren wir Kulturdenkmäler und Kulturstätten, deren Bestand akut gefährdet ist. Das Europäische Kulturerbejahr 2018 bot eine ideale Gelegenheit, unsere Investitionen in das Kulturerbe zu intensivieren.“

Hochauflösende Fotos von der Veranstaltung können hier heruntergeladen werden.

Hintergrundinformationen

Berliner Appell „Kulturerbe ist die Zukunft Europas“

Der Berliner Appell „Kulturerbe ist die Zukunft Europas“ wurde erstmals im Juni 2018 auf dem Kulturerbe-Gipfel „European Cultural Heritage Summit“ in Berlin präsentiert. Die erste Ausfertigung wurde von den Präsidenten der drei Gastgeberinstitutionen unterzeichnet: Maestro Plácido Domingo für Europa Nostra, Martina Münch für das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK) und Hermann Parzinger für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK). Der Berliner Appell richtet sich sowohl an die Öffentlichkeit als auch an Institutionen und kann online oder in Papierform unterzeichnet werden. Er liegt bisher in 22 Sprachen vor; weitere Übersetzungen sind in Arbeit. Nähere Informationen finden Sie unter: http://www.europanostra.org/our-work/campaigns/berlin-call-action

Europa Nostra

Europa Nostra ist ein Zusammenschluss nichtstaatlicher und nichtkommerzieller Kulturerbeorganisationen aus Europa. Er wird von einem großen Netzwerk öffentlicher Einrichtungen, privater Unternehmen und Einzelpersonen unterstützt. Die Organisation ist in über 40 europäischen Ländern tätig und vertritt die Interessen der Zivilgesellschaft, die sich für den Schutz und Erhalt des europäischen Kultur- und Naturerbes einsetzt. Europa Nostra wurde 1963 gegründet und ist heute Europas wichtigstes Kulturerbenetzwerk. Präsident der Organisation ist der weltbekannte Opernsänger Plácido Domingo. Europa Nostra setzt sich für den Schutz gefährdeter Kulturdenkmäler, Kulturstätten und Landschaften ein, insbesondere über das Programm 7 Most Endangered, das gemeinsam mit dem EIB-Institut umgesetzt wird. Die Organisation würdigt außergewöhnliche Leistungen in der Pflege des Kulturerbes mit dem EU-Preis für das Kulturerbe / Europa-Nostra-Preis. Durch einen strukturierten Dialog mit europäischen Institutionen und die Koordination der European Heritage Alliance 3.3 hilft Europa Nostra außerdem, europäische Grundsätze und Strategien im Bereich des Kulturerbes zu formulieren und umzusetzen. Die Organisation hat das Europäische Jahr des Kulturerbes 2018 durch ihren aktiven Beitrag in besonderem Maße gefördert und setzt sich nun dafür ein, das Vermächtnis dieses Jahres dauerhaft zu erhalten.