• 1,5 Milliarden Euro für Investitionen von Unternehmen in Europa und Nordafrika
  • Eine Milliarde Euro für die Fertigstellung der Umgehung Oosterweld um Antwerpen
  • Finanzierung für den höchstgelegenen Windpark Europas

Der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank genehmigte in seiner heutigen Sitzung in Luxemburg neue Finanzierungen im Gesamtbetrag von 8 Milliarden Euro. Die Mittel sind für 34 Vorhaben in der Europäischen Union sowie in Afrika, Asien und Lateinamerika bestimmt.

Im Anschluss daran wird die EIB die Finanzierungsverträge für neue Investitionen in den Bereichen Bildung, Energie, Telekommunikation, Verkehr, Stadtentwicklung und Unternehmensfinanzierungsprogramme abschließen. Eine Milliarde Euro ist für die Fertigstellung der Umgehung von Antwerpen bestimmt, während 1,2 Milliarden Euro für neue Forschungs- und Innovationsaktivitäten in Spanien vorgesehen sind.

„Obwohl die Zuversicht der Unternehmen in Europa steigt, bestehen nach wie vor erhebliche Investitionslücken. Um sie zu schließen, hat die Bank der EU heute hochinteressante neue Projekte genehmigt. Dadurch können Unternehmen expandieren, Verkehrsengpässe werden beseitigt, umweltfreundliche Energiequellen erschlossen und die Energiekosten für die Bürger Europas gesenkt. Dies wird ebenso wie ein umfangreiches Investitionsprogramm für Forschung und Entwicklung in Spanien dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu stärken“, erklärte der Präsident der Europäischen Investitionsbank, Werner Hoyer.

Investitionsoffensive für Europa

Der Verwaltungsrat der EIB genehmigte Finanzierungen im Gesamtbetrag von 2,3 Milliarden Euro für 13 Projekte. Sie werden über die Investitionsoffensive für Europa abgesichert und ermöglichen Investitionen im Gesamtumfang von 10,2 Milliarden Euro.

Die heute genehmigten Projekte umfassen Investitionen im französischen Bildungssektor sowie Finanzierungen für kleinere Unternehmen in Italien, Spanien und Portugal. Hinzu kommen Erneuerbare-Energien-Projekte in Österreich und Griechenland.

Besserer Zugang zu Finanzierungsmitteln für Unternehmen

Für Investitionen des privaten Sektors werden 1,5 Milliarden Euro bereitgestellt. Die Mittel werden über Finanzierungspartner in Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und Marokko an die Unternehmen in den jeweiligen Ländern weitergeleitet.

Vorgesehen sind auch spezielle Initiativen für Investitionen, die von innovativen Firmen und Unternehmen in den Bereichen Bioökonomie und Landwirtschaft durchgeführt werden, sowie Finanzierungsprogramme, um den Zugang zu langfristigen Krediten zu erleichtern. 

Mittel für wegweisende Eisenbahn-, Straßen- und Seeverkehrsprojekte

Der Verwaltungsrat der EIB genehmigte 1,46 Milliarden Euro für neue Investitionsvorhaben, die Verkehrsstaus verringern sollen. Auch die Überlastung von Häfen wird zurückgehen, und der öffentliche Nahverkehr wird verbessert.

Der Verwaltungsrat sagte eine Milliarde Euro für den Bau der Oosterweel-Verbindung zu. Dies ist der letzte Abschnitt der Ringstraße um Antwerpen; durch sie wird die Verkehrsüberlastung deutlich zurückgehen.

Die EIB genehmigte zudem Finanzierungen, um die Kapazität von zwei Containeranlagen in Portugal auszubauen. Die eine befindet sich in Leixões, in der Nähe von Porto, und die zweite in Alcântara, in der Nähe von Lissabon. Auch der größte ostafrikanische Hafen von Mombasa soll erweitert werden.

Für ein neues Straßenbahnprojekt in Caen, in der Normandie, und rollendes Material der nächsten Generation für die luxemburgische Eisenbahngesellschaft werden ebenfalls Mittel bereitgestellt.

Finanzierungen für Erneuerbare-Energien-Projekte und Energieeffizienzvorhaben weltweit

Der Verwaltungsrat der EIB genehmigte Darlehen für Investitionen in zwei neue Windparks in Nordgriechenland und Österreich, die mehr als 74 MW aus umweltfreundlichen Energiequellen erzeugen werden, sobald sie in Betrieb sind. Tauernwind liegt auf einer Höhe von 1 900 Metern und ist der höchstgelegene Windpark Europas. Da alte Anlagenteile durch neue ersetzt werden, steigt die Stromerzeugungsleistung um mehr als 50 Prozent.

Das erste 2018 für China genehmigte EIB-Darlehen beläuft sich auf 100 Millionen Euro und betrifft die städtische Energieinfrastruktur. Die Mittel sind dafür bestimmt, die CO2- und sonstigen Emissionen zu verringern, die durch veraltete, mit Steinkohle befeuerte Heizkessel in der chinesischen Stadt Baotou entstehen.

Auch für den Bau von drei neuen Fotovoltaikanlagen in Mexiko wurde ein Finanzierungsbeitrag zugesagt.

EIB-Darlehen von 932 Millionen Euro für die Transanatolische Pipeline

Nach einer umfassenden Prüfung genehmigte der Verwaltungsrat der EIB einen Finanzierungsbeitrag von 932 Millionen  für die 1 850 Kilometer lange Transanatolische Pipeline (TANAP). Dadurch kann Erdgas vom Gasfeld Schah Denis-2 in Aserbaidschan nach Europa gebracht werden. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), die Weltbank und die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) haben ebenfalls Mittel für den Bau der TANAP-Pipeline zugesagt.

Das Projekt ist ein Hauptbestandteil des Südlichen Gaskorridors, der vom Rat der Europäischen Union, der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament als strategisch wichtig für die Energiepolitik der EU definiert wurde.

Förderung von Forschungs- und Bildungseinrichtungen von Weltrang

Der Verwaltungsrat der EIB genehmigte Darlehen im Umfang von 1,2 Milliarden Euro, um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Spanien zu verbessern. Die Mittel sind für Forschungseinrichtungen und öffentliche Forschungsinstitute bestimmt. Dieses Programm zur Innovationsförderung in ganz Spanien wird vom Staatssekretariat für Forschung, Entwicklung und Innovation durchgeführt.

Der Verwaltungsrat befürwortete Finanzierungsvorschläge, die neue Investitionen in das Bildungswesen in Frankreich betrafen. So wird die Umgestaltung des Campus der Wirtschaftshochschule INSEAD in Fontainebleau unterstützt, um die Forschungseinrichtungen zu verbessern und den Energieverbrauch zu senken. Weitere Investitionen entfallen auf den Ausbau und die Renovierung von 17 Sekundarschulen in Südfrankreich.

Verbesserung des Internetzugangs und der Mobilfunkdienste

Die EIB wird 140 Millionen Euro für Investitionen von Vodafone bereitstellen. Sie umfassen den Aufbau von Mobilfunknetzen der nächsten Generation in Irland. Außerdem werden die 4G-Netze auch auf ländliche und abgelegene Gebiete des Landes ausgeweitet.

Der Verwaltungsrat der EIB genehmigte zudem ein Darlehen von 400 Millionen Euro. Damit kann Proximus die Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetze in Belgien ausbauen, sodass schätzungsweise 38 Prozent der Unternehmen bessere Fibre-to-the-Business-Dienste nutzen können.

Neue Eigenkapitalfinanzierungen für kleine Energie- und Infrastrukturprojekte

Die EIB stellt zunehmend mehr Eigenkapitalfinanzierungen bereit. Daher wurden auch neue Beteiligungen im Gesamtbetrag von 375 Millionen Euro genehmigt. Sie betreffen vier Spezialfonds, die den Neubau von Erneuerbare-Energien-Anlagen sowie Vorhaben im Verkehrs-, im Telekom- und im Risikokapitalsektor fördern.

Mittel für den Bau von Niedrigstenergiegebäuden, um die CO2-Emissionen zu halbieren

Ein EIB-Darlehen von 100 Millionen Euro ist für den Bau von Niedrigstenergiegebäuden in Deutschland bestimmt. Dadurch können sowohl die Heizkosten als auch die darauf zurückzuführenden CO2-Emissionen um 50 Prozent gesenkt werden.