• EIB-Darlehen stiegen leicht auf rund 700 Millionen Euro und damit auf praktisch 0,6 Prozent des ungarischen BIP
  • EIF-Zusagen stiegen sprunghaft auf 70 Millionen Euro
  • Die EIB-Gruppe unterstützte damit aktiv kleine und mittlere sowie exportorientierte Unternehmen sowie den Bildungs-, Stadtentwicklungs- und Telekommunikationssektor
  • Laut der Investitionsumfrage der EIB-Gruppe will der Durchschnitt der ungarischen Unternehmen mehr als im Vorjahr investieren

Die EIB-Gruppe setzt sich aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) zusammensetzt. 2017 sagte sie in Ungarn mehr Darlehen, Garantien und Beteiligungen  als zuvor zu. Die EIB vergab Darlehen in Höhe von 702 Millionen Euro und damit drei Prozent mehr als im Vorjahr. Die Garantien und Beteiligungen des EIF beliefen sich auf 70 Millionen Euro und übertrafen damit bei Weitem das Vorjahresniveau von zehn Millionen Euro.

Die Darlehen der EIB entsprechen 0,63 Prozent des nationalen BIP, gegenüber einem EU-Durchschnitt von 0,46 Prozent. Dies unterstreicht, wie wichtig die Finanzierungen der EU-Bank für die ungarische Wirtschaft sind.

EIB-Vizepräsident Vazil Hudak ist für die Finanzierungen der EIB in Ungarn und in Kohäsionsländern zuständig. Er informierte die ungarische Presse heute in Budapest über die Ergebnisse der Bank der EU in Ungarn. Er betonte, dass die EIB für ihre Tätigkeit in diesem mitteleuropäischen Land noch Luft nach oben sieht. Die Bank möchte vor allem vermehrt finanzielle Unterstützung sowie Beratungs- und Expertenleistungen anbieten, damit die verfügbaren Mittel verstärkt in Anspruch genommen werden.

„Ungarn spielt für Mitteleuropa eine wichtige Rolle und ist für viele internationale Unternehmen das Tor zur Europäischen Union. Je stärker die ungarische Wirtschaft und Unternehmen sind, desto besser ist das für das Land. Kleine und mittlere Unternehmen sind von besonderer Bedeutung, deshalb hat ihre Förderung für die EIB oberste Priorität.“

Schwerpunkte der Finanzierungstätigkeit der EIB 2017 in Ungarn:

  • Mit einem Darlehen von 400 Millionen Euro an die Magyar Export-Import Bank (Eximbank) stärkte sie die Wettbewerbsfähigkeit exportorientierter KMU und sorgte für die Schaffung von Arbeitsplätzen.
  • In Verbindung mit einer neuen Tranche von 200 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Europäischen Sozialfonds im EU-Programmplanungszeitraum 2014–2020 konnte sie zur wissensbasierten Wirtschaft, zu besseren Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie zu Verbesserungen im Gesundheitswesen und zur sozialen Integration beitragen.
  • Mit einem Darlehen von 100 Millionen Euro an die Unicredit HU, das für KMU und Midcap-Unternehmen bestimmt ist, sorgte sie für angemessene Finanzierungskonditionen für ungarische Unternehmen.
  • Weitere Informationen finden Sie unter http://www.eib.org/projects/loan/list/index.htm?from=®ion=1§or=&to=&country=HU.

Investitionsumfrage der EIB-Gruppe (EIBIS)

Die Umfrage der EIB-Gruppe zur Investitionstätigkeit und Investitionsfinanzierung ist eine EU-weite jährliche Befragung von rund 12 300 Unternehmen. Gesammelt werden dabei Daten zu den Unternehmensmerkmalen und zur Unternehmensleistung, zur bisherigen Investitionstätigkeit und zu den zukünftigen Investitionsplänen, den Finanzierungsquellen, Finanzierungsaspekten und sonstigen Themen, die für die Unternehmen wichtig sind. Die Antworten von 475 Unternehmen ergeben für Ungarn Folgendes:

  • Nach einer vorübergehenden Konjunkturflaute im Jahr 2016 dürfte das Wachstum dank dem privaten Konsum und der neu belebten Investitionstätigkeit wieder steigen.
  • Im Schnitt wollen ungarische Unternehmen ihre Investitionen im fraglichen Geschäftsjahr wieder steigern (die Umfrage wurde im letzten Frühjahr durchgeführt). Dies trifft vor allem auf Unternehmen im produzierenden Gewerbe zu, wobei Unternehmen in allen Sektoren optimistisch sind.
  • Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und die Unsicherheit über die Zukunft werden wie in den anderen EU-Ländern als größte Investitionshindernisse genannt. Der Zugang zu Finanzierungsmitteln stellt nach wie vor ein Hindernis für 43 Prozent der KMU, jedoch nur für 20 Prozent der größeren Unternehmen dar.
  • Neun Prozent der Unternehmen leiden unter Finanzierungsengpässen. Dies liegt über dem EU-Durchschnitt, ist aber immerhin eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr.
  • Der vollständige Bericht ist unter http://www.eib.org/infocentre/publications/all/econ-eibis-2017-hungary.htm einsehbar.