Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit der Nacional Financiera (NAFIN), einer der führenden Förderbanken Mexikos, eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die beiden Institutionen wollen künftig enger zusammenarbeiten, um die Entwicklung der vorrangigen Bereiche der mexikanischen Wirtschaft zu fördern. Die Absichtserklärung legt einen allgemeinen Rahmen für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen der EIB und der NAFIN bei Fragen von gemeinsamem wirtschaftlichem Interesse fest.
Die EIB und die NAFIN richten möglicherweise ein gemeinsames Darlehensprogramm für Projekte ein, durch die die Auswirkungen des Klimawandels in Mexiko bekämpft werden sollen. Dabei handelt es sich vor allem um Erneuerbare-Energien-Projekte, die z. B. den Bau von Fotovoltaikanlagen und Windparks vorsehen.
EIB-Vizepräsident Román Escolano führt derzeit in Mexiko Gespräche mit der dortigen Regierung, vor allem mit Vertretern des Finanz-, des Energie- und des Verkehrsministeriums, sowie mit Vertretern der Banobras und der Bancomext. Während seines Besuchs wird Vizepräsident Escolano auch mit dem Leiter der EU-Delegation in Mexiko-Stadt und Vertretern anderer internationaler und europäischer Finanzierungsinstitutionen (IADB, WB, CAF, KfW und AFD) zusammentreffen und über Möglichkeiten der Zusammenarbeit in Mexiko sprechen.
EIB-Vizepräsident Román Escolano, der unter anderem für Finanzierungen in Lateinamerika zuständig ist, sagte: „Die Absichtserklärung ist die erste Etappe einer vielversprechenden Partnerschaft zwischen der EIB und der NAFIN, die auf die gemeinsame Finanzierung neuer Investitionen in Mexiko ausgerichtet ist. Durch den Wissensaustausch und regelmäßige Beratungen auf hoher Ebene können wir strategisch wichtige Projekte wirksam fördern. Ich werde diese Woche mit Vertretern der mexikanischen Regierung und dreier Förderbanken neue Bereiche der Zusammenarbeit abstecken – zum Wohle Mexikos und seiner Bevölkerung. Die EIB ist fest entschlossen, ihre Aktivitäten in Mexiko und ihre Kooperation mit dem Land auszuweiten.“
Jacques Rogozinski, Generaldirektor der NAFIN sagte: „Durch die Unterzeichnung dieser Absichtserklärung mit der EIB bietet sich die großartige Gelegenheit, die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Einrichtungen zu intensivieren. Dies gilt vor allem für den Bereich der nachhaltigen Entwicklung, dem die NAFIN mittlerweile besondere Bedeutung beimisst. Sie arbeitet bei Erneuerbare-Energien-Projekten mit der EIB zusammen und tauscht mit ihr Erfahrungen und Wissen über bewährte Praktiken in diesem Bereich aus. Dadurch kann die NAFIN den Staat bei seinen Klimaschutzzielen unterstützen und zur Erfüllung der internationalen Zusagen beitragen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Partnerschaft die NAFIN bei ihren Strategien und Bemühungen im Bereich grüne Finanzierungen voranbringen wird und dass das ganze Land von den Ergebnissen profitieren wird.“
Die NAFIN ist eine der Förderbanken Mexikos und befindet sich vollständig im Eigentum des mexikanischen Staates. Sie trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bei, indem sie KMU und Unternehmern den Zugang zu Finanzierungen und anderen Dienstleistungen erleichtert, die die Entwicklung ihrer Geschäfte begünstigt. Zudem fördert sie vorrangige Vorhaben des Staates, darunter auch Saubere- und Erneuerbare-Energien-Projekte. Die NAFIN unterstützt maßgeblich die Strategien des mexikanischen Staates zur Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Das Hauptziel besteht dabei in der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Ankurbelung des regionalen Wachstums. Dies soll durch die Stärkung und Modernisierung von KMU erreicht werden.
Mit einem Finanzierungsvolumen von 75 Milliarden Euro im Jahr 2016 ist die Bank der EU die weltweit größte internationale Finanzierungsinstitution. Etwa 10 Prozent ihrer Finanzierungen sind für Vorhaben außerhalb der Europäischen Union bestimmt.
Die Europäische Investitionsbank ist seit 1993 in Lateinamerika tätig. Bislang hat sie für die Wirtschaft und die Entwicklung dieser Region insgesamt 7 Milliarden Euro in Form von Darlehen und Kapitalbeteiligungen bereitgestellt. In Mexiko hat die EIB insgesamt 562 Millionen Euro u. a. für Energieprojekte, kleine Unternehmen und die Industrie zur Verfügung gestellt.