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Das luxemburgische Außen- und Europaministerium verlieh der pakistanischen Kashf-Stiftung den mit 100 000 Euro dotierten Europäischen Mikrofinanzpreis („European Microfinance Award“) in Anerkennung ihrer Darlehensvergabe an kostengünstige private Schulen. Die feierliche Preisverleihung fand am Sitz der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg statt.

Mit dem Mikrofinanzpreis 2016 wird eine Mikrofinanzinstitution für ihre innovativen Lösungen ausgezeichnet, die Jugendlichen und Erwachsenen den Zugang zu schulischer und beruflicher Bildung ermöglichen und so die Wirtschaftstätigkeit fördern.

Die Kashf-Stiftung spielt eine wichtige Rolle in einem Land, in dem es immer mehr kostengünstige Privatschulen gibt, weil der Staat die Ausstattung und Einrichtung von Schulen vernachlässigt, und in dem 25 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen. Die Stiftung vergibt nicht nur Darlehen an Privatschulen, sondern bietet  auch Weiterbildungen für Lehrpersonal und Kurse in Schulverwaltung an.

Mit dem Preis wird ein innovatives Konzept mit struktureller Wirkung ausgezeichnet. Außerdem wird die kreative Nutzung finanzieller und nichtfinanzieller Instrumente zur Verbesserung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens von Familien und Gemeinschaften anerkannt.

Gerade die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte und ihre unmittelbaren Auswirkungen auf das Leben einkommensschwacher Familien sprangen der Jury ins Auge, wie die Präsidentin der Jury, die luxemburgische Großherzogin Maria Teresa, erläuterte: „Mikrofinanzierungen waren immer ganz oben auf meiner Prioritätenliste und bleiben es auch. Sie durchbrechen den Teufelskreis der Armut und helfen, den Menschen ihre Würde zurückzugeben, denn diese erhalten nicht nur ein Darlehen, sondern weit mehr: das Vertrauen und die Unterstützung eines Finanzinstituts. Dadurch entsteht der Wunsch nach mehr Bildung, und diese wiederum setzt eine positive Dynamik in Gang. Die Empfänger von Mikrokrediten sind die allerersten, die davon überzeugt werden müssen, wie wichtig es ist, dass sie ihre Kinder in die Schule oder auf die Universität schicken.“

Der luxemburgische Minister für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten, Romain Schneider, zeigte sich stolz, dass die Auszeichnung für den gesamten Sektor gilt: „Der Erfolg des Europäischen Mikrofinanzpreises hat mittlerweile Tradition. Wir waren dieses Jahr besonders von der Qualität der vielen eingereichten Projekte beeindruckt. Dies zeigt, dass unsere fortgesetzte Unterstützung für den Mikrofinanzsektor und für Finanzierungsinitiativen, die auch benachteiligte Gruppen erreichen, Früchte trägt. Dieses Jahr fiel es uns besonders schwer, uns für nur einen Gewinner zu entscheiden. Neben der Kashf-Stiftung sind die echten Gewinner dieses Abends all jene jungen Menschen, die dank Mikrokrediten einen besseren Bildungszugang und damit Aussichten auf eine bessere Zukunft erhalten.

Für die Europäische Investitionsbank unterstrich EIB-Präsident Werner Hoyer die Bedeutung von Mikrofinanzierungen für die Erreichung des Ziels umfassender Bildung: „Die Europäische Investitionsbank hat langjährige Erfahrungen mit Mikrokrediten und ihrer Nutzung zur Förderung des Bildungswesens. Bildung spielt in unseren Gesellschaften eine Schlüsselrolle, denn sie verleiht den Menschen Würde und ermöglicht Beschäftigung. Bildung ist auch das Fundament für die Entwicklung gesellschaftlichen Engagements und formt das kollektive und individuelle Gewissen der Menschen. Alle drei Finalisten nutzen mit voller Überzeugung Mikrokredite zur Förderung des Zugangs zu Bildung. Es ist daher jammerschade, dass es nur einen Sieger geben kann.”  

Kaspar Wansleben, Generaldirektor des luxemburgischen Mikrofinanz-Entwicklungsfonds, der die Arbeit der Kashf-Stiftung unterstützt, freut sich über diese Anerkennung: „Wir sind stolz, dass die Arbeit der Kashf-Stiftung zur Verbesserung der Grundschulbildung in Pakistan durch den europäischen Preis Anerkennung erfährt. Wir hoffen, dass so der Mikrofinanz- und der Bildungssektor enger miteinander verzahnt werden.

Der Europäische Mikrofinanzpreis

Der Europäische Mikrofinanzpreis ist weltweit einzigartig. Er wurde im Oktober 2005 von der luxemburgischen Direktion für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten im luxemburgischen Außen- und Europaministerium aus der Taufe gehoben, um innovative Mikrofinanzinitiativen zu stärken. Organisiert wird seine Verleihung vom luxemburgischen Außen- und Europaministerium, der Europäischen Plattform für Mikrofinanzierungen (e-MFP) und dem „Inclusive Finance Network Luxembourg“ (InFiNe.lu) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank (EIB).

Weiteres Bildmaterial finden Sie auch unter www.european-microfinance-award.com.

Speech of Her Royal Highness the Grand Duchess of Luxembourg

Speech of President Hoyer

Speech of Minister Schneider

Kontakte:

MAEE: Alexandra Allen, alexandra.allen@mae.etat.lu, +352 247 82480

InFiNe.lu: Catherine Van Ouytsel, catherine.vanouytsel@infine.lu, +352 28 37 15 09

e-MFP: Niamh Watters, nwatters@e-mfp.eu, +352 26 27 13 82