Anlässlich eines offiziellen Besuchs in der Republik Fidschi unterzeichnete Vizepräsident Ambroise Fayolle von der Europäischen Investitionsbank (EIB) den Vertrag für die Verlängerung eines Programms für technische Hilfe zugunsten der Strombehörde Fiji Electricity Authority (FEA).

Die technische Hilfe soll in erster Linie auf der Hauptinsel Viti Levu erbracht werden, nachdem die Fidschi-Inseln zu Jahresbeginn von Zyklon „Winston“ verwüstet wurden. Der Wirbelsturm der Kategorie 5 forderte 44 Menschenleben und verursachte enorme Sachschäden. Zudem sind Teile der Insel von der Stromversorgung abgeschnitten. Die EIB wird technische Hilfe bei der Ausarbeitung eines Netzentwicklungsplans leisten, um das Übertragungsnetz auf Viti Levu auszubauen und dadurch mittel- bis langfristig die Stromableitung und die Redundanz der Versorgung zu gewährleisten.

Im Rahmen des Programms für technische Hilfe werden vor allem Vorhaben für den Wiederaufbau des Stromübertragungssystems geprüft, das jedoch klimaresilienter sein wird und künftigen Naturkatastrophen besser widerstehen kann. Dieses Programm knüpft an technische Hilfe für den Bau von Wasserkraftanlagen am Fluss Ba an, für die die FEA und die EIB 2015 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet haben. Beide Initiativen werden aus der Investitionsfazilität für die Pazifikregion (IFP) unterstützt, einer regionalen Fazilität der Europäischen Union.

Für die Erstellung des Netzentwicklungsplans werden zunächst verschiedene Netzlösungen einer technischen, finanziellen und volkswirtschaftlichen Prüfung unterzogen. Anschließend müssen die Unterlagen für die internationale Ausschreibung der wichtigsten Maßnahmen ausgearbeitet werden. Dabei leistet die EIB mit ihrer technischen Hilfe Unterstützung bei juristischen, technischen und administrativen Aspekten. Im Rahmen des Projekts sollen umfangreiche Investitionen durchgeführt werden, die von der EIB gemeinsam mit anderen Entwicklungspartnern und Geschäftsbanken finanziert werden könnten.

„Nachdem der Zyklon Winston Fidschi verwüstet hatte, unternahmen die Behörden enorme Anstrengungen, um die Schäden dieser Naturkatastrophe zu beheben“, erklärte EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle. „Die Stromversorgung des Landes war stark betroffen, und es wird umfangreicher Investitionen bedürfen, um das Netz widerstandsfähiger gegen künftige Katastrophen zu machen. Die EIB wird sich am Aufbau dieser wichtigen Infrastruktur beteiligen, die allen Einwohnern zugutekommt. Die Bank der EU hat die Fidschi-Inseln bereits in der Vergangenheit unterstützt und wird diese Partnerschaft mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln fortsetzen.“

„Nachhaltige Energie ist die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung. Gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank unterstützt die EU die fidschianische Strombehörde bei der Entwicklung von Ökostromanlagen, Maßnahmen zur Energieeinsparung und Vorhaben, die das Land weniger abhängig von Ölimporten machen. Mit großer Freude habe ich die Fortschritte zur Kenntnis genommen, die das Land im Bereich nachhaltige Energie und Energieeffizienz vorweisen kann“, sagte Andrew Jacobs, EU-Botschafter für die Fidschi-Inseln und den Pazifik.

„Die Fiji Electricity Authority will bis 2025 mindestens 90 Prozent des Energiebedarfs des Inselstaates mit bezahlbarem Ökostrom decken. Die Zuschussmittel der Europäischen Union für die Durchführung der Machbarkeitsstudie zum Wasserkraftprojekt Lower Ba Hydro Scheme und für die Ausarbeitung des Netzentwicklungsplans der FEA helfen uns, dieses Ziel zu erreichen“, so Hasmukh Patel, CEO der Fiji Electricity Authority (FEA).

Bei seinem offiziellen Besuch traf Vizepräsident Fayolle mit Premierminister Frank Bainimarama und Wirtschaftsminister Aiyaz Sayed-Khaiyum zusammen. Zudem fanden Treffen mit EU-Botschafter Jacobs und anderen ausländischen Persönlichkeiten statt, um Aspekte der weiteren Zusammenarbeit zu erörtern. Außerdem besichtigte die Delegation die Abwasserbehandlungsanlage Kinoya.