>@Washington D.C./EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Weltbankgruppe (WBG) haben heute in Washington D.C. eine Vereinbarung über die gemeinsame Unterstützung von Existenzgründern, insbesondere jungen Menschen und Frauen, geschlossen. Die Absichtserklärung wurde von EIB-Vizepräsident Roman Escolano und Hafez Ghanem, Vizepräsident der Weltbank mit Zuständigkeit für den Nahen Osten und Nordafrika (MENA-Region), am Rande der Jahrestagung 2016 des IWF und der Weltbankgruppe unterzeichnet. Gegenstand ist die Entwicklung und Unterstützung der Initiative Boost MENA. Die Vereinbarung untermauert die langjährige Zusammenarbeit von WBG und EIB im Mittelmeerraum.

Mit der Initiative Boost MENA soll für Länder im Nahen Osten und in Nordafrika eine neue Investitionsfazilität eingerichtet werden, die Finanzierungen für innovative Startup-Firmen und Wachstumsunternehmen in der Frühphase mit umfassender technischer Hilfe kombiniert. Sie wird zudem einen Beitrag zur internationalen Reaktion auf die Flüchtlingskrise leisten. Boost MENA ist die erste Initiative ihrer Art, die finanzielle Unterstützung für Innovation und Unternehmertum bereitstellt, um in der Region in bislang ungekanntem Umfang die Schaffung von Arbeitsplätzen zu fördern. Im Rahmen des integrierten Ansatzes der Initiative wird die Förderung insbesondere auf die besonders risikoreichen Frühphasen der Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Geplant ist die langfristige Unterstützung von Programmen wie Start-up-Beschleunigern/Gründerzentren, Startkapitalfonds, Business-Angels-Netze, Crowdfunding-Plattformen, Fonds mit Zielen im Sozialbereich und Risikokapitalfonds.

EIB-Vizepräsident Roman Escolano erklärte dazu: „Boost MENA verkörpert das neue Paradigma der Entwicklungsfinanzierung. Mit der Initiative verstärken wir unsere Anstrengungen im Bereich der Existenzgründerförderung erheblich, insbesondere in Bezug auf junge Menschen und Frauen. Dabei bieten wir nicht nur Finanzierungen, sondern auch wichtige technische Hilfe an. Die Kooperation von EIB und Weltbank spielt auch deshalb eine entscheidende Rolle, weil wir durch die Bündelung unseres Know-hows vor Ort einen wesentlich größeren Effekt erzielen können. Die Initiative gibt jungen Unternehmern und insbesondere Frauen die Chance, ihre eigene Firma zu gründen. Damit trägt sie dazu bei, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen, dem Fortzug von Fachkräften aus der Region entgegenzuwirken und einige Ursachen der Abwanderung von qualifizierten und ungelernten jungen Menschen anzugehen. Darüber hinaus ist Boost MENA Teil der Reaktion auf die aktuelle Flüchtlingskrise in der Region.“

„Das Potenzial der Jugend im Nahen Osten und in Nordafrika liegt bisher weitgehend brach“, sagte Hafez Ghanem, Vizepräsident der Weltbank mit Zuständigkeit für die MENA-Region. „Die Förderung von Jungunternehmern, insbesondere von jungen Frauen, ist heute wichtiger denn je. Wir müssen ihnen helfen, zum Wachstumsmotor zu werden und somit den Grundstein für Wohlstand und Frieden im Nahen Osten und in Nordafrika zu legen. Die Partnerschaft mit der Europäischen Investitionsbank wird es uns ermöglichen, unsere Ressourcen gezielt für die Zukunft der Region einzusetzen.“

Hintergrundinformationen:

Mit Boost MENA sollen Lehren aus dem unlängst veröffentlichten gemeinsamen Bericht der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), der EIB und der Weltbank mit dem Titel „Was bremst den Privatsektor im Nahen Osten und in Nordafrika?“ gezogen werden. Grundlage des Berichts sind die Ergebnisse einer Befragung von mehr als 6 000 Unternehmen in acht Ländern der Region. Dabei stellte sich heraus, dass der Privatsektor eine entscheidende Rolle für Wachstum und zunehmenden Wohlstand spielen kann, wenn eine effektive Wirtschaftsförderungspolitik, ein verbesserter Zugang zu Finanzierungsmitteln und die Unterstützung von Unternehmertum und Innovation gewährleistet sind.

http://www.eib.org/infocentre/publications/all/econ-mena-enterprise-survey.htm

Über die Partner:

Die WBG hat im Rahmen ihrer Entwicklungsarbeit und politischen Tätigkeit über 100 Millionen US-Dollar in Projekte investiert, die Startup-Firmen und Wachstumsunternehmen in der Frühphase den Zugang zu Finanzierungen in der MENA-Region erleichtern sollen. Dabei hat die WBG ein umfassendes Netz von Experten und Interessenvertretern aus dem privaten und öffentlichen Sektor aufgebaut. Zusammen mit ihren zahlreichen Global Practices (GPs), ihren Querschnittsabteilungen (Cross-Cutting Solution Areas), der Internationalen Finanz-Corporation (IFC) und der Multilateralen Investitionsgarantie-Agentur (MIGA) verfügt die WBG über die notwendigen Kapazitäten, um politische Entscheidungsträger zusammenzubringen und technische und operative Lösungen in verschiedenen Entwicklungsbereichen zu erarbeiten.

Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 28 Mitgliedstaaten der EU. Als weltweit größter multilateraler Darlehensgeber investiert die EIB jährlich über 1,4 Milliarden Euro im Nahen Osten und in Nordafrika. Davon profitieren Projektträger aus dem öffentlichen und privaten Sektor. Dank des Risikokapitalmandats der Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) hat die EIB ein einzigartiges Know-how erworben und ein Netz von Finanzierungspartnern aufgebaut. Über ihre Fondsbeteiligungen fördert die Bank mehr als 150 Unternehmen mit über 80 000 Beschäftigten. In Einklang mit den vorrangigen Zielen der EU unterstützt die EIB nachhaltige Investitionen in der MENA-Region, die auf wichtige Aspekte wie Jugendarbeitslosigkeit, finanzielle Inklusion und Entwicklung des Privatsektors eingehen.

Weitere Informationen:

Globale Herausforderungen gemeinsam bewältigen: http://www.eib.org/about/global-cooperation/index.htm

Weitere Informationen unter: http://www.worldbank.org/mena