Die AB Šiaulių bankas und die Europäische Investitionsbank (EIB) setzen ihre langjährige Zusammenarbeit fort und haben eine operationelle Vereinbarung im Rahmen des „JESSICA II“-Fonds unterzeichnet. Die EIB stellt damit 68 Millionen Euro für die Sanierung und Modernisierung von rund 350 Mehrfamilienhäusern in Litauen bereit. Darüber hinaus verpflichtet sich die Šiaulių bankas, 30 Millionen Euro aus eigenen Mitteln für die Sanierung von 125 weiteren Mehrfamilienhäusern zu gewähren.

Im Mai dieses Jahres wurde die EIB mit dem Management des „JESSICA II“-Fonds betraut, der einen Umfang von 150 Millionen Euro hat. Aus dem Fonds werden Investitionsvorhaben zur Verbesserung der Energieeffizienz von Wohngebäuden in Litauen finanziert, die im staatlichen Modernisierungsprogramm für Mehrfamilienhäuser vorgesehen sind. In Einklang mit den EU-Bestimmungen für dezentrale Finanzierungsinstrumente in der Förderperiode 2014-2020 hat die EIB für ihren ersten Vertrag mit einem zwischengeschalteten Finanzinstitut die AB Šiaulių bankas ausgewählt. Das litauische Institut wird Förderkredite im Gesamtvolumen von 68 Millionen Euro an Wohneigentümer auszahlen. Wie bei vorangegangenen Finanzierungsoperationen zahlen die Wohneigentümer für ihren Modernisierungskredit einen Festzinssatz von 3 Prozent pro Jahr.

Vytautas Sinius, geschäftsführender Direktor der Šiaulių bankas, erklärte: „Die Šiaulių bankas begleitet seit über 15 Jahren Sanierungsvorhaben, und die Finanzierung von Gebäudemodernisierungen gehört zu den Schwerpunkten unserer Tätigkeit. Die neuen Finanzierungsmittel für Litauen kommen genau zum richtigen Zeitpunkt. Wohneigentümer zeigen derzeit großes Interesse an Krediten für die Modernisierung ihrer Wohnungen, und die ersten Verträge mit Sanierungsfirmen und Unternehmen für die Baubegleitung werden bereits geschlossen. Wir tun unser Bestes, um eine schnelle und reibungslose Durchführung aller Phasen der Sanierung sicherzustellen.“

Mit dem „JESSICA II“-Fonds wird die Unterstützung von Investitionsvorhaben zur Steigerung der Energieeffizienz in Litauen fortgesetzt. So lassen sich in Litauen die Energiekosten in mehreren Hundert Mehrfamilienhäusern senken. Gleichzeitig verbessert sich die Energieversorgungssicherheit. Die vorgeschlagenen Projekte übersteigen jedoch das Volumen der Finanzierungsmittel des Fonds. Die Šiaulių bankas stellt daher 30 Millionen Euro aus eigenen Mitteln zur Verfügung, um die Sanierung von 125 weiteren Wohnhäusern zu ermöglichen. Sie leistet damit einen erheblichen Finanzierungsbeitrag zum staatlichen Modernisierungsprogramm, bis ein zweites Auswahlverfahren für zwischengeschaltete Institute durchgeführt werden kann.

Der für Finanzierungen in den baltischen Staaten zuständige EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom ergänzte: „Das Engagement der Šiaulių bankas belegt die Bedeutung des „JESSICA II“-Programms. Wir sind sehr froh, die litauische Bank als erstes zwischengeschaltetes Institut für dieses Programm zu gewinnen. Da Šiaulių außerdem eigene Mittel einbringt, können noch mehr Menschen Kredite erhalten, um ihre Wohnungen zu sanieren und die Energiekosten zu senken. Damit wird sich die Lebensqualität vieler Litauer verbessern.“

Nach Angaben der litauischen Behörde für Energieeffizienz im Wohnungsbau werden derzeit 1 280 Mehrfamilienhäuser saniert. Diese Altbauten generieren in der Baubranche ein Auftragsvolumen von insgesamt 240 Millionen Euro.

Der litauische Umweltminister Kęstutis Trečiokas erklärte: „Derzeit wird ganz Litauen von einer Sanierungswelle erfasst, sodass die zusätzlichen Mittel für das ‚Modernisierungsprogramm für Mehrfamilienhäuser‘ besonders willkommen sind. Gleichzeitig fördern sie die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Wir begrüßen die mit der Šiaulių bankas vertraglich vereinbarte Bereitstellung von zusätzlichen Finanzierungsmitteln und bauen auf ihre umfangreichen Branchenerfahrungen. Damit unterstützt unser Partner das Sanierungsprogramm aktiv und geht zudem mit gutem Vorbild für andere Finanzinstitute voran. Das litauische Umweltministerium stellt sicher, dass alle Anstrengungen für eine erfolgreiche Durchführung des Programms unternommen werden. Für die Zukunft ist eine Ausweitung des Programms vorgesehen. Statt Einzelvorhaben zu fördern, sollen dann Instrumente eingesetzt werden, um die Energieeffizienz in ausgewählten Stadtvierteln zu verbessern.“