Die Europäische Investitionsbank hat heute bestätigt, dass sie sich als weltweit größter multilateraler Darlehensgeber weiter mit Nachdruck für die Bekämpfung der Ebola-Pandemie und ihrer Folgen einsetzen wird. Im Vorfeld der hochrangig besetzten Konferenz, die diese Woche in Brüssel stattfand, erläuterte die Bank ihr diesbezügliches Engagement. So soll unter anderem die Entwicklung eines Impfstoffs sowie der Auf- und Ausbau wichtiger Infrastruktur in den von Ebola betroffenen westafrikanischen Staaten gefördert werden. Über das EIB-Institut, den philanthropisch orientierten Bereich der Europäischen Investitionsbank, konnten zudem humanitäre Hilfsleistungen vor Ort unterstützt werden.

„Westafrika war bereits vor Ausbruch der Ebola-Pandemie mit großen wirtschaftlichen und sozialen Problemen konfrontiert. Die Europäische Investitionsbank hat unmittelbar auf den Ausbruch der Krise reagiert und unterstützt Investitionen in den von Ebola betroffenen Ländern. Außerdem stellt sie Mittel bereit, um die Entwicklung eines Ebola-Impfstoffs zu beschleunigen. Die internationale Gemeinschaft darf Westafrika in dieser schweren Zeit nicht im Stich lassen. Wir müssen unser Engagement unbedingt fortsetzen, “ erklärte EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom.

„Die hochrangig besetzte Konferenz stellt sicher, dass internationale und lokale Partner weiterhin wirksame Unterstützung leisten. Die EIB wird alles tun, um zu helfen und stützt sich dabei auf ihre seit über 50 Jahren bestehende Finanzierungstätigkeit in Westafrika. Die Europäische Investitionsbank hat diese Gelegenheit genutzt, um ihren Beitrag zu einer langfristigen wirtschaftlichen und sozialen Stabilisierung zu verstärken. Damit verbessern sich die Zukunftsaussichten für Westafrika, “ fügte er hinzu.

Die EIB-Delegation, die an der Konferenz teilnimmt, wird den Präsidenten von Sierra Leone und Vertreter anderer, von der Ebola-Pandemie betroffener westafrikanischer Staaten treffen. Sie wird von dem für Finanzierungen in Westafrika zuständigen EIB-Vizepräsident geleitet. Zu den Teilnehmern der Delegation zählen technische Mitarbeiter und Finanzexperten, die über Erfahrung im Bereich der Förderung von Investitionen in der Region und der Zusammenarbeit mit internationalen Partnern verfügen.

Anlässlich der Jahrestreffen des IWF und der Weltbank in Washington im vergangenen Oktober bestätigte EIB-Präsident Werner Hoyer als Präsident einer multilateralen Entwicklungsbank gegenüber den Präsidenten von Liberia, Sierra Leone und Guinea, dass die EIB sich bei der Finanzierung langfristiger Investitionsvorhaben in den betreffenden Ländern auf ihre langjährige und einzigartige diesbezügliche Erfahrung in Afrika stützen kann.

Seither arbeitet die EIB mit zahlreichen Partnern zusammen, um die zur Bewältigung der Krise dringend benötigten Mittel bereitzustellen. Dazu zählen die Europäische Kommission, die EU-Mitgliedstaaten, die Weltbankgruppe, die Afrikanische Entwicklungsbank und andere afrikanische und internationale Partner. Die Bank beabsichtigt, ihre Zusammenarbeit mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen zu verstärken, um Infrastrukturvorhaben zu fördern, die für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in der Region notwendig sind. Die Verfahren für die Vorbereitung und Beurteilung von Finanzierungsvorschlägen werden gestrafft, um eine Doppelarbeit bei der Projektprüfung zu vermeiden und die Prüfungsverfahren zu beschleunigen.

Der Verwaltungsrat der EIB, der aus Vertretern aller 28 EU-Mitgliedstaaten besteht, genehmigte im Dezember ein Darlehen von 50 Millionen Euro an Bavarian Nordic, ein internationales Biotechnologie-Unternehmen, für Forschungsaktivitäten zur beschleunigten Entwicklung eines Ebola-Impfstoffs. Zusammen mit der Universität Oxford hat das Unternehmen inzwischen erste Tests am Menschen durchgeführt und beabsichtigt, zwei Millionen Impfstoff-Dosen herzustellen, um die klinische Testung des Ebola-Impfstoffs auszuweiten.

Außerdem fördert die EIB in den am stärksten von der Ebola-Pandemie betroffenen westafrikanischen Ländern neue Infrastrukturvorhaben von entscheidender Bedeutung in den Bereichen Verkehr und Energie.

So hat sie in Guinea ihre Tätigkeit wieder aufgenommen und es wird sich um die erste Finanzierung handeln, die die EIB seit über zehn Jahren in dem Land durchführt. Das Vorhaben betrifft die Sanierung von vier Wasserkraftanlagen - und zwar in Grand Chutes, Dponkea, Baneah und Garafiri -, die die Stromerzeugungs- und -verteilungskapazität in dem Land erheblich erweitert. Das Projekt wird sowohl die medizinische Versorgung als auch die Wirtschaft positiv beeinflussen.

In Liberia stellt sie fast 20 Millionen Euro für die Modernisierung der Start- und Landebahn und die Ausrüstung für die Flughafensicherheit in Monrovia zur Verfügung. Damit vergibt die Europäische Investitionsbank erstmals ein Darlehen an die Liberian Airports Authority. Zuletzt hatte sie den Energiesektor des Landes mit einem Darlehen für die Instandsetzung des Wasserkraftwerks Mount Coffee unterstützt. Der Flughafen Monrovia ist das Hauptzugangstor für Helfer und humanitäre Hilfsgüter in Liberia.

In Sierra Leone unterstützt die EIB Arbeiten zur Verstärkung des Stromverbunds zwischen den drei am stärksten von der Krise betroffenen Ländern. Sie arbeitet mit anderen Geldgebern zusammen, damit die technische Durchführung des Projekts trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten voranschreitet.

Die EIB arbeitet auch mit der Access Bank Liberia zusammen. Sie fördert privatwirtschaftliche Investitionen, die kleineren Unternehmen und Mikrofinanzaktivitäten in Teilen des Landes zugute kommen. Unternehmen haben dadurch bessere Möglichkeiten zu expandieren und Arbeitsplätze zu schaffen sowie Gesundheitsprojekte zu unterstützen.

Im vergangenen Jahr hat die Europäische Investitionsbank über 2,5 Milliarden Euro für langfristige Investitionen in den Bereichen Energie, Wasserwirtschaft, Verkehr und Bildung und für die Förderung privatwirtschaftlicher Investitionen in Afrika bereitgestellt.