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Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützt das Marmaray-Projekt in der Türkei mit einem weiteren Darlehen von 200 Millionen Euro. Darlehensnehmer ist die Republik Türkei. Mit dem Projekt am Bosporus entsteht der erste Bahn-Tunnel, der Europa mit Asien verbindet.

Der Finanzierungsvertrag wurde heute in Ankara vom Staatssekretär des türkischen Finanzministeriums İbrahim Çanakcı und von dem für Finanzierungen in der Türkei zuständigen EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom unterzeichnet, der sich derzeit zu einem offiziellen Besuch in der Türkei aufhält.

Anlässlich der Unterzeichnung erklärte EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom: „Ich freue mich, diesen Darlehensvertrag unterzeichnen zu können, durch den die EIB weitere Finanzierungsmittel für dieses Vorzeigeprojekt bereitstellen wird, das Europa mit Asien verbindet. Das neue Darlehen festigt die Position der EIB als wichtiger Finanzierungspartner der Türkei bei vorrangigen Großprojekten und unterstützt das Land in seinen Bemühungen, den Anteil des Schienenverkehrs im Verkehrsmix zu erhöhen. Die Bank der EU arbeitet bereits seit rund fünfzig Jahren eng mit der Türkei zusammen. 2013 haben wir in diesem Land Finanzierungsmittel von insgesamt 2,3 Milliarden Euro bereitgestellt. Mit den Darlehen, die wir heute unterzeichnen, unterstreicht die Bank, dass sie sich für Wachstum und Innovation in der Türkei engagiert. Ich bin fest überzeugt, dass wir auch künftig umfangreiche Finanzierungen in der Türkei bereitstellen werden, um damit weiterhin unsere drei Hauptbereiche Infrastruktur, KMU und Unternehmen zu fördern.“

Der Marmaray-Tunnel wurde im Oktober vergangenen Jahres anlässlich des 90. Jahrestages der Republik Türkei eingeweiht. Derzeit werden noch umfangreiche Bauarbeiten an den oberirdischen Bahnabschnitten durchgeführt, die den Anschluss an die bereits fertiggestellten Tunnelabschnitte herstellen. Auf beiden Seiten des Bosporus entstehen oberirdisch insgesamt 63 km Bahnstrecke mit 37 Bahnhöfen. Den ersten Finanzierungsbeitrag zu diesem Projekt leistete die EIB im Jahr 2004. Mit dem neuen Darlehen von 200 Millionen Euro steigt der Gesamtbeitrag der EIB zum Marmaray-Projekt auf nunmehr 1,25 Milliarden Euro.

Durch das Projekt werden zwei Eisenbahnstrecken des paneuropäischen Verkehrskorridors IV per Tunnel verbunden, die derzeit noch beiderseits des Bosporus enden. Zudem stellt es einen Anschluss an die Hochgeschwindigkeitsbahnverbindung zwischen den zwei größten türkischen Städten her, die ebenfalls von der EIB mitfinanziert wird. Auf diese Weise entsteht eine Bahnverbindung zwischen den beiden Kontinenten. Das Projekt wird sich in vieler Hinsicht positiv auswirken. Neben erheblichen Zeiteinsparungen für die Einwohner im Großraum Istanbul sowie für Reisende fördert es die wirtschaftliche Entwicklung, verbessert die Lebensqualität in der Region und trägt spürbar zur Verminderung der Umweltbelastung bei.

Der Marmaray-Tunnel ist ein Vorzeigeprojekt der Türkei. Es ist sowohl für die Integration des Landes in die Europäische Union als auch für den Ausbau des europäischen Verkehrsnetzes von grundlegender Bedeutung. Das Projekt ist nicht nur eines der größten und wichtigsten Infrastrukturvorhaben, das bisher in der Türkei durchgeführt wurde. Es stimuliert auch die türkische und die europäische Wirtschaft. An dem Vorhaben zeigt sich besonders gut, welche Katalysatorwirkung die EIB bei der Kofinanzierung von großen Infrastrukturprojekten haben kann, die Teil der transeuropäischen Netze (TEN) sind.

Das Vorhaben gehört zu den wichtigsten Maßnahmen der Regierung, um den Eisenbahnbetrieb produktiver und effizienter zu gestalten und dadurch den Anteil des Schienenverkehrs zu erhöhen. Die EIB unterstützt dieses Ziel umfassend und hat in den letzten zehn Jahren insgesamt rund 2,6 Milliarden Euro für den Ausbau des türkischen Bahnnetzes bereitgestellt.