Die Europäische Investitionsbank, die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, stellt 8 Mio EUR zur Verfügung, mit denen Investitionsvorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen des privaten Sektors in Ruanda unterstützt werden. Es handelt sich um das zweite neue Darlehensprogramm zur Förderung kleiner Unternehmen, das die Europäische Investitionsbank und die I&M Bank Rwanda in den letzten sieben Jahren eingerichtet haben.

Der Vertrag mit der I&M Bank Rwanda wurde heute in Kigali von Sanjeev Anand, dem geschäftsführenden Direktor der I&M Bank Rwanda, und Kurt Simonsen, dem Leiter des Regionalbüros der Europäischen Investitionsbank für Ost- und Zentralafrika, unterzeichnet.

„Das Wachstum des Privatsektors ist wesentlich für die wirtschaftliche Entwicklung und die Verringerung der Armut in Ruanda. Die Europäische Investitionsbank freut sich, ihre Zusammenarbeit mit der I&M Bank Rwanda fortzusetzen und die erfolgreiche Kooperation mit anderen Finanzinstituten in der Region um eine weitere Fassette zu bereichern. Wir sind entschlossen, den Finanzsektor in dieser Region zu unterstützen und die Entwicklung des Privatsektors in ganz Afrika zu fördern. Dieses neue Darlehen ist Teil unserer Maßnahmen zugunsten von großen Investitionsvorhaben im Wasser- und Energiesektor in Ruanda“, stellte der für Finanzierungen in afrikanischen Ländern südlich der Sahara zuständige EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom fest.

Sanjeev Anand, der geschäftsführende Direktor der I&M Bank, fügte hinzu: „In Einklang mit den nationalen Prioritäten Ruandas für die wirtschaftliche Entwicklung konzentriert sich die Geschäftsstrategie der I&M Bank in Ruanda in erster Linie auf KMU und Unternehmen. Wir sind der Ansicht, dass die langfristigen Finanzierungsmittel der EIB unsere Bemühungen, den KMU die Investitionstätigkeit zu erleichtern, wesentlich unterstützen. In Verbindung mit unseren anderen Produkten und Dienstleistungen sind diese mittel- und langfristigen Darlehen eines der wettbewerbsfähigsten KMU-Produkte auf dem Markt. Bei dieser Gelegenheit möchten wir der EIB auch für die finanzielle und technische Zusammenarbeit danken, die schon seit fünf Jahren besteht.“

„Die Finanzierungsinstitution der EU wird zum richtigen Zeitpunkt in einem Sektor tätig, dem große Bedeutung bei der neuen Entwicklungsstrategie der ruandischen Regierung zukommt“, erklärte der Leiter der EU-Delegation in Ruanda, Michael Ryan. „Das Darlehen der EIB ergänzt unsere Aktivitäten in der Privatwirtschaft – und hier vor allem in der Landwirtschaft –, die einer der Schwerpunkte unserer Tätigkeit im Rahmen des 11. Europäischen Entwicklungsfonds im Zeitraum 2014-2020 ist.“

Die Europäische Investitionsbank arbeitet mit führenden Banken in Ostafrika zusammen, um die Investitionstätigkeit des privaten Sektors zu fördern. Dieses neue Darlehen wird aus Mitteln der sogenannten „East and Central Africa Private Enterprise Finance Facility“ der Europäischen Investitionsbank bereitgestellt. Dabei handelt es sich um einen Finanzierungsrahmen im Betrag von 160 Mio EUR, mit dem KMU in sieben Ländern der Region (Kenia, Tansania, Uganda, Ruanda, Burundi, die Demokratische Republik Kongo und Dschibuti) der Zugang zu Finanzierungsmitteln erleichtert werden soll. Mehr als zehn Finanzinstitute aus diesen Ländern dürften daran teilnehmen, und voraussichtlich 3 000 Unternehmen werden letztlich die Mittel in Anspruch nehmen können. Neben den Finanzierungen wird sowohl den Banken in der Region als auch den Endkreditnehmern technische Hilfe geleistet.

Die I&M Bank Rwanda Ltd Ist die vierte Bank, die sich an diesem regionalen Programm beteiligt, und aus Mitteln des neuen Darlehensprogramms, das von der Europäischen Investitionsbank finanziell unterstützt wird, werden Unternehmenskredite in USD, EUR und Ruanda-Francs bereitgestellt. Dieses Finanzierungsprogramm ist in erster Linie für Sektoren bestimmt, in denen sich die Geschäftsbanken derzeit nur in geringem Umfang engagieren. Dazu gehören die Bereiche Landwirtschaft, Fischerei, verarbeitendes Gewerbe, Bauwirtschaft, Verkehr, Fremdenverkehr, Bildung und Gesundheitsfürsorge. Mit dieser Initiative können wichtige langfristige Investitionen ruandischer Unternehmen unterstützt werden, bei denen es sich in den meisten Fällen um Kleinbetriebe handelt. So wird zu Wachstum und Beschäftigung beigetragen.

Die I&M Bank Rwanda Ltd hat Ende 2006 ein Globaldarlehen im Betrag von 3 Mio EUR erhalten, dessen Mittel erfolgreich für Vorhaben in den Sektoren Verkehr (37 %), Dienstleistungen (24 %), verarbeitendes Gewerbe (22 %), Bildung (8 %), Bauwirtschaft (7 %) und Gesundheit (2 %) vergeben wurden. Es wird davon ausgegangen, dass rund 120 kleine und mittlere Unternehmen durch die neue Fazilität in die Lage versetzt werden, fast 1 300 Arbeitsplätze zu schaffen.

Die Europäische Investitionsbank hat an die folgenden Finanzinstitute fünf kleine Globaldarlehen im Gesamtbetrag von 31 Mio EUR vergeben, deren Mittel in erster Linie für Unternehmen bestimmt waren: Banque Rwandaise de Développement, Bank of Kigali und I&M Bank Rwanda Ltd. Dadurch wurden mehr als 100 KMU gefördert und mehr als 1 250 Arbeitsplätze im privaten Sektor in Ruanda geschaffen. Neben der Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen in dem Land hat die Europäische Investitionsbank ein Globaldarlehen mit der Kenya Commercial Bank unterzeichnet. Damit sollen in Zukunft Mikrofinanzierungen gefördert und Investitionen des privaten Sektors in Ruanda umfassender unterstützt werden.

Die Europäische Investitionsbank hat in Ruanda seit 1977 langfristige Finanzierungsmittel für Vorhaben des öffentlichen und des privaten Sektors bereitgestellt. So hat sie unter anderem Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien und Telekommunikation, die Modernisierung des Flughafens von Kigali und den Finanzsektor des Landes unterstützt. Derzeit ist sie der ruandischen Regierung bei der Vorbereitung bedeutender Investitionen behilflich, die in absehbarer Zukunft im Kanalisationsnetz in Kigali durchgeführt werden sollen.