Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute drei neue Finanzierungsprogramme von insgesamt 101,5 Mio EUR vereinbart, mit denen Vorhaben von Unternehmen in ganz Ostafrika unterstützt werden sollen. Drei ostafrikanische Banken, die Chase Bank, die East African Development Bank und die National Microfinance Bank PLC (NMB), werden Mittel der EIB an kleine und mittlere Unternehmen weiterleiten, die ihren Geschäftsbetrieb erweitern und modernisieren oder neue Projekte durchführen.

Die drei Initiativen wurden heute in Nairobi von Pim van Ballekom, dem für die afrikanischen Länder südlich der Sahara zuständigen EIB-Vizepräsidenten, Paul Njaga, Chief Finance & Strategy Officer, Chase Bank, Vivienne Yeda, Director General der EADB, und Mark Wiessing, CEO der NMB, unterzeichnet.

Kleine und mittlere kenianische Unternehmen können so kostengünstige Darlehen in Kenia-Schilling, US-Dollar und Euro in Anspruch nehmen; diese Initiative wird von der EIB mit 6,5 Mio EUR unterstützt. Mit dieser wegweisenden Vereinbarung arbeitet die Chase Bank erstmals mit der Institution der EU für langfristige Finanzierungen zusammen.

Die East African Development Bank stellt für Unternehmen in der Ostafrikanischen Gemeinschaft – in Kenia, Tansania, Uganda und Ruanda – 25 Mio EUR bereit. Das neue Finanzierungsprogramm aus Mitteln der EIB ist das erste gemeinsame Engagement zur Verbesserung des Zugangs kleiner und mittlerer Unternehmen zu Projektdarlehen seit der erfolgreichen Umstrukturierung der EADB. Dies ist der Beginn einer neuen Ära der Zusammenarbeit zwischen der EIB und der Finanzierungsinstitution der Ostafrikanischen Gemeinschaft.

Durch die dritte Vereinbarung mit der NMB werden unter verschiedenen Kriterien insgesamt 70 Mio EUR für kleine und mittlere Unternehmen (50 Mio EUR) und für Mikrofinanzierungen (20 Mio EUR) bereitgestellt. Die Mittel werden über das Geschäftsstellennetz der NMB in ganz Tansania zur Verfügung stehen.

„Ein besserer Zugang zu langfristigen Finanzierungsmitteln für kleine und mittlere Unternehmen wird wesentlich dazu beitragen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Heute stehen wir am Beginn einer neuen Phase des Engagements der Europäischen Investitionsbank, die Investitionen kleiner und mittlerer Unternehmen in ganz Ostafrika fördern wird. Dies wird Existenzgründer und etablierte Betriebe in die Lage versetzen, Investitionen auf neuen Märkten zu tätigen, was auch die Beschäftigungslage verbessern dürfte. Die Zusammenarbeit mit einer Reihe angesehener Finanzierungspartner in der Region wird die geografische Reichweite dieser Initiative und die Zahl der geförderten Sektoren erhöhen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen bei der Chase Bank, der East African Development Bank und der NMB, um den Zugang von ostafrikanischen Unternehmen zu kostengünstigen Finanzierungsmitteln zu verbessern. Dabei werden uns die umfassenden Erfahrungen dieser Institute bei der Unterstützung von Unternehmen in der ganzen Region zugute kommen,“ erläuterte EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom.

„Als führende KMU-Bank begrüßen wir die strategische Partnerschaft mit gleichgesinnten Institutionen wie der Europäischen Investitionsbank, die das Wachstum des KMU-Sektors in Kenia fördern. Die Partnerschaft mit der Europäischen Investitionsbank wird die Chase Bank in die Lage versetzen, förderungswürdigen KMU langfristige Finanzierungsfazilitäten anzubieten, so z. B. die Anlagenfinanzierung, Leasing, die Finanzierung von Betriebskapital und Überziehungskredite. Auf diese Weise können sich die Unternehmer voll auf ihre strategischen Ziele konzentrieren," kommentierte Paul Njaga, Chief Finance & Strategy Officer, Chase Bank.

Vivienne Yeda, Director General, East African Development Bank, dankte der EIB für die Unterstützung zum richtigen Zeitpunkt. Dies würde der EADB langfristig helfen, das Ziel der nachhaltigen Entwicklung in ihren Mitgliedstaaten zu erreichen. Sie appellierte an die Mitgliedstaaten, der Integration in der Region Vorrang einzuräumen. Die Region könne viel gewinnen, wenn die Grenzen geöffnet würden und die Menschen sich frei bewegen und sich über Erfahrungen und bewährte Praxislösungen austauschen könnten. „So kann sich der private Sektor auf seine Stärken konzentrieren, um unsere Volkswirtschaften zu öffnen, so dass die Unternehmen effizient produzieren und Märkte zügig erschließen können,“ ergänzte Vivienne Yeda.

Mark Wiessing, CEO der National Microfinance Bank, erklärte: „Die Fazilitäten der EIB werden es uns ermöglichen, weiterhin längerfristige und günstige Darlehen für eine größere Zahl von Kleinstunternehmen und neu gegründeten KMU zur Verfügung zu stellen, die der Motor des Wirtschaftswachstums sind und vielen Menschen in Tansania ein Einkommen verschaffen.  Die EIB bringt damit auch ihr Vertrauen in die NMB und in Tansania zum Ausdruck. Die NMB ist die größte und profitabelste Bank des Landes, an der die niederländische Rabobank und der tansanische Staat große Minderheitsbeteiligungen halten.”

Die heute abgeschlossenen drei Vereinbarungen schließen sich an frühere Finanzierungen für Vorhaben kleiner Unternehmen in Ostafrika an und werden sich positiv auf die langfristige Entwicklung des ostafrikanischen Finanzsektors auswirken und sicherstellen, dass privaten Unternehmen mehr Finanzierungsmittel zur Verfügung stehen. Viele Unternehmen in der Region werden derzeit noch in ihrem Wachstum und bei der Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten behindert, weil die Aufnahme von Finanzierungsmitteln problematisch ist. Die zwischengeschalteten Finanzinstitute werden dafür sorgen, dass die Umweltauswirkungen der aus den EIB-Darlehen mitfinanzierten Projekte ermittelt und in Einklang mit den vor Ort und international geltenden Standards gemindert werden.

Die Europäische Investitionsbank unterstützt den kenianischen KMU-Sektor seit 1991 mit langfristigen Finanzierungsmitteln, die von Finanzinstituten vor Ort weitergeleitet werden. Sie ist die einzige internationale Finanzierungsinstitution, die über kenianische Banken langfristige Darlehen in Landeswährung bereitstellt.