Die Europäische Investitionsbank (EIB), die den JESSICA-Holdingfonds Masowien verwaltet, hat mit der Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK) einen Vertrag über die Einrichtung eines Stadtentwicklungsfonds geschlossen.

Masowien ist nach Großpolen, Westpommern, Pommern und Schlesien die fünfte polnische Region, in der ein JESSICA-Stadtentwicklungsfonds geschaffen wurde. Der von der BGK verwaltete Fonds wird rund 155 Mio PLN (39 Mio EUR) in Projekte investieren, die in den städtischen Gebieten der Region durchgeführt werden.

Das JESSICA-Projektportfolio in Masowien kann Vorhaben umfassen, die die Wiederbelebung städtischer Gebiete, die Sanierung ehemals militärisch und industriell genutzter Flächen, die Entwicklung von Infrastruktur für Projekte im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz sowie die Schaffung und Entwicklung regionaler Cluster betreffen.

Die Verwaltungsbehörde von Masowien ist nach den Behörden von Großpolen, Westpommern, Schlesien und Pommern die fünfte regionale Behörde in Polen, die bei der EIB einen JESSICA-Holdingfonds einrichtet, um Zuschüsse aus den EU-Strukturfonds für Stadtprojekte in Anspruch nehmen zu können. Der entsprechende Finanzierungsvertrag wurde am 15. Juli 2011 unterzeichnet. Hauptziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Städte zu erhöhen, indem ihr wirtschaftliches Potenzial erschlossen wird. Gleichzeitig sollen vernachlässigte Stadtteile über einen multifunktionalen Ansatz saniert werden.

Die BGK ist die einzige Bank, die sich vollständig im Eigentum des polnischen Staates befindet. Die BGK bietet in erster Linie Bankdienstleistungen für den öffentlichen Finanzsektor an. Sie unterstützt vor allem staatliche Konjunkturprogramme und beteiligt sich aktiv an regionalen Entwicklungsprogrammen, die mit öffentlichen Mitteln – einschließlich EU-Mitteln – finanziert werden. Das Institut verwaltet die Stadtentwicklungsfonds in der Woiwodschaft Großpolen (seit September 2010) und in der Woiwodschaft Pommern (seit Oktober 2011), die über ein Portfolio von 294 Mio PLN bzw. 159 Mio PLN verfügen.

Hintergrundinformationen:

Als Bank der Europäischen Union hat die EIB den Auftrag, durch die Finanzierung tragfähiger Investitionsvorhaben zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beizutragen.

JESSICA (Joint European Support for Sustainable Investment in City Areas – Gemeinsame europäische Unterstützung für Investitionen zur nachhaltigen Stadtentwicklung) ist eine der gemeinsamen Initiativen der Kohäsionspolitik, die von der Europäischen Kommission entwickelt wurden, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der EU-Kohäsionspolitik zu verbessern. Im Rahmen von JESSICA setzen sich die Kommission, die EIB und die Entwicklungsbank des Europarats (CEB) gemeinsam für Investitionen in die nachhaltige Stadtentwicklung und erneuerung ein.

Bei dieser Initiative wird der verstärkte Einsatz maßgeschneiderter Finanzierungsinstrumente gefördert. Verwaltungsbehörden haben die Möglichkeit, einen Teil der ihnen zugewiesenen Strukturfondsmittel in revolvierende Fonds zu investieren, statt sie als einmalige Zuschussfinanzierungen zu verwenden. Auf diese Weise können Finanzierungsmittel immer wieder neu eingesetzt werden, so dass noch mehr Stadtentwicklungsvorhaben noch schneller durchgeführt werden können. Diese Finanzierungen werden über Stadtentwicklungsfonds und gegebenenfalls Holdingfonds in Form von Eigenkapital, Darlehen und/oder Garantien bereitgestellt. Der erste JESSICA-Fonds wurde in Polen in der Woiwodschaft Großpolen eingerichtet. Später folgten dann Holdingfonds in Westpommern, Schlesien, Pommern und Masowien.