Die Europäische Investitionsbank (EIB), die den JESSICA-Holdingfonds Mährisch-Schlesien verwaltet, hat mit Contera UDF MS s.r.o in Zusammenarbeit mit Volksbank CZ a.s. (CONTERA) und Českomoravská záruční a rozvojová banka, a.s. („CMZRB“) zwei Verträge über die Einrichtung zweier Stadtentwicklungsfonds geschlossen, die in der Region Mährisch-Schlesien (Tschechische Republik) tätig werden sollen. 

Die Regionalverwaltung der Konvergenzregion Mährisch-Schlesien, die als Verwaltungsbehörde für das Regionale Operationelle Programm Mährisch-Schlesien zuständig ist, war die erste Behörde in der Tschechischen Republik, die bei der EIB einen JESSICA-Holdingfonds eingerichtet hat, um einen revolvierenden Einsatz von Mitteln aus den EU-Strukturfonds für Stadterneuerungsvorhaben zu ermöglichen. Die entsprechende Finanzierungsvereinbarung über einen Betrag von 20 Mio EUR (ca. 507 Mio CZK) wurde am 8. Februar 2010 in erster Linie mit dem Ziel unterzeichnet, die Wirtschaft der Region durch eine Wiederbelebung verfallener Stadtgebiete und die Stärkung des regionalen Unternehmensumfeldes anzukurbeln.

Die beiden mit Unterstützung der EIB eingerichteten Stadtentwicklungsfonds werden zunächst etwa 341 Mio CZK (13,7 Mio EUR) in Form von Darlehen für Projekte bereitstellen, die auf die Wiederbelebung von Brachflächen, die Entwicklung des Fremdenverkehrs und die Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungsinfrastruktur abzielen. Die verbleibenden Mittel werden zu einem späteren Zeitpunkt an einen oder beide Stadtentwicklungsfonds vergeben. Die beiden Stadtentwicklungsfonds werden ihre Mittel voraussichtlich an eine breite Palette von Vorhaben weiterleiten, darunter: Wiederbelebung von Brachflächen durch Grundstückserschließung und Errichtung technischer und unternehmerischer Infrastruktur sowie Bau von Verkehrsanlagen, Sanierung von Baudenkmälern, Bau von Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie Investitionen in Einrichtungen des Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesens.

Hintergrundinformationen:

CMZRB, die tschechisch-mährische Garantie- und Entwicklungsbank, zu 72% in staatlichem Eigentum, ist die einzige Entwicklungsbank in der Tschechischen Republik, deren Aufgabe es ist, die Umsetzung der staatlichen, landesweiten Wirtschaftsstrategie und der einzelnen regionalen Strategien durch die Verwaltung nationaler Mittel und von EU-Mitteln im Rahmen der Unterstützungsprogramme zu erleichtern. Ihre Geschäftstätigkeit konzentriert sich in erster Linie auf die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) und die Umsetzung der Regierungspolitik, die auf die Finanzierung von Vorhaben zur Verbesserung der regionalen technischen Infrastruktur und zum Neubau von Wohnblocks als Ersatz für ehemalige Plattenbauten abzielt.

Contera UDF MS s.r.o. ist eine Zweckgesellschaft, die von einem erfolgreich auf dem regionalen Markt etablierten Unternehmen (Contera Management s.r.o) verwaltet wird und die auf die Bereiche Immobilienentwicklung, Projektmanagement und Bauleitung spezialisiert ist. Der Stadtentwicklungsfonds wird eng mit Volksbank CZ a.s. zusammenarbeiten. Volksbank CZ ist seit 1993 erfolgreich auf dem tschechischen Markt vertreten und hat dort eine stabile Position unter den kleinen und mittleren Bankinstituten aufgebaut. Ihre Tätigkeit zielt auf Privatkunden, kleine und mittlere Unternehmen sowie Städte und Gemeinden ab.

JESSICA (Joint European Support for Sustainable Investment in City Areas – Gemeinsame europäische Unterstützung für Investitionen zur nachhaltigen Stadtentwicklung) ist eine der gemeinsamen Initiativen der Kohäsionspolitik, die von der Europäischen Kommission entwickelt wurden, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der EU-Kohäsionspolitik zu verbessern. Im Rahmen von JESSICA setzen sich die Kommission, die EIB und die Entwicklungsbank des Europarats (CEB) gemeinsam für Investitionen in eine nachhaltige Stadtentwicklung und erneuerung ein.

Bei dieser Initiative wird der verstärkte Einsatz maßgeschneiderter Finanzierungsinstrumente gefördert. Verwaltungsbehörden haben die Möglichkeit, einen Teil der ihnen zugewiesenen Strukturfondsmittel in revolvierende Fonds zu investieren, statt sie als einmalige Zuschussfinanzierungen zu verwenden. Auf diese Weise können Finanzierungsmittel immer wieder neu eingesetzt werden, so dass noch mehr Stadtentwicklungsvorhaben noch schneller durchgeführt werden können. Diese Finanzierungen werden über Stadtentwicklungsfonds und gegebenenfalls Holdingfonds in Form von Eigenkapital, Darlehen und/oder Garantien vergeben. Beim im Februar 2010 eingerichteten JESSICA Holdingfonds Mährisch-Schlesien handelt es sich bisher um den einzigen Holdingfonds in der Tschechischen Republik.