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Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Region Brüssel-Hauptstadt und die HYDROBRU (die interkommunale Wasserver- und Abwasserentsorgungsgesellschaft der Stadt Brüssel) haben am 3. Dezember Verträge abgeschlossen, auf deren Grundlage die Modernisierung der Abwasser- und Regenwassernetze in der Region Brüssel finanziert werden sollen. Das heute unterzeichnete EIB-Darlehen über 168 Mio EUR wird nahezu die Hälfte der bis 2014 geplanten Investitionen abdecken. Im Rahmen dieses umfangreichen Investitionsprogramms über 1,5 Mrd EUR wird in den kommenden 20 Jahren das gesamte Abwassernetz der Region Brüssel-Hauptstadt modernisiert und den 19 Kommunen der Region ein modernes, effizientes Leitungsnetz bereitgestellt. Dieses Darlehen steht in Einklang mit der Strategie der EIB, die – in Übereinstimmung mit der Umweltpolitik der EU – auf die Verbesserung des Umweltmanagements und die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung abzielt.

Das Abwassernetz der Region Brüssel verfügt derzeit über Leitungen mit einer Gesamtlänge von etwa 2 000 km, über die das Abwasser und Regenwasser in die beiden südlich und nördlich von Brüssel gelegenen Kläranlagen transportiert wird. Das Leitungsnetz, mit dessen Bau bereits Ende des 19. Jahrhunderts begonnen wurde, befindet sich heute in einem äußerst schlechten Zustand, der bereits zum Einsturz von Straßen geführt und erhebliche Kosten verursacht hat. Die derzeitige Situation erfordert dringende Maßnahmen. Einige Abschnitte müssen so schnell wie möglich saniert werden. Des Weiteren führen der desolate Zustand des Netzes und die inadäquaten Einrichtungen für die Regenwassersammlung und -entsorgung in einigen Kommunen häufig zu Überflutungen.

Der Verwaltungsrat der HYDROBRU hat unmittelbar nach seiner Einsetzung im Jahr 2007 den Ernst der Lage erkannt und das Partnerunternehmen Vivaqua damit beauftragt, einen Bericht über den Zustand des in die Zuständigkeit der HYDROBRU fallenden Abwassernetzes vorzulegen.

Nachdem sie im Auftrag der Region Brüssel-Hauptstadt eine vollständige Kartografierung und eine detaillierte Überprüfung des Abwassernetzes durchgeführt hat, ist die HYDROBRU zu dem Schluss gekommen, dass rund 500 km des Leitungsnetzes sich in einem schlechten Zustand befinden und mit unterschiedlicher Dringlichkeit saniert werden müssen. Um in der Stadt ein akzeptables Mobilitätsniveau aufrechtzuerhalten, werden diese Sanierungsmaßnahmen auf die nächsten 20 Jahren verteilt, wobei pro Jahr 25 km Leitungen saniert werden sollen. Mit den eingesetzten Techniken sollen eine optimale Effizienz erreicht und gleichzeitig die Beeinträchtigungen für die Bewohner der Stadt möglichst gering gehalten werden.

Die erste Phase des Programms, die in diesem Jahr in die Wege geleitet wurde, wird bis zum Jahr 2014 andauern. Sie dient der Modernisierung und dem Ausbau der Abwassernetze sowie dem Abschluss spezieller Arbeiten, die dazu betragen sollen, das Problem der häufigen Überflutungen zu lösen. Mit dem Fortschritt der Arbeiten werden die Auswirkungen des Programms für die Bevölkerung Brüssels direkt spürbar sein: Bannung der Einsturzgefahr der Straßen, Schaffung resistenterer Abwassernetze (insbesondere im Falle von Überflutungen) und Entstehung von etwa 200 neuen Arbeitsplätzen.

Um die finanziellen Auswirkungen dieses umfangreichen Projekts für die Verbraucher so gering wie möglich zu halten, hat die HYDROBRU nach alternativen Finanzierungsmethoden gesucht und die Europäische Investitionsbank um einen Finanzierungsbeitrag gebeten. Die EIB konnte sich nach einer eingehenden Prüfung von der Qualität des Projekts überzeugen und hat beschlossen, neben der Region Brüssel-Hauptstadt (die eine finanzielle Garantie stellen wird) als Finanzierungspartner zu fungieren. Die Zusammenarbeit wird es der HYDROBRU ermöglichen, ein Darlehen über 168 Mio EUR zu günstigen finanziellen Konditionen in Anspruch zu nehmen. Hierdurch werden die Auswirkungen des Projekts auf die Wasserrechnungen der Brüsseler Haushalte erheblich reduziert.

Im Beisein zahlreicher Vertreter der 19 Kommunen der Region Brüssel-Hauptstadt wurden die entsprechenden Verträge und Vereinbarungen am 3. Dezember 2010 in Brüssel unterzeichnet. Zum Kreis der Unterzeichner gehörten der Ministerpräsident der Region Brüssel-Hauptstadt Charles Picqué, Finanzminister Jean-Luc Vanraes und Umweltministerin Evelyne Huytebroeck, der Vorsitzende der HYDROBRU Jacques Martroye de Joly, der stellvertretende Vorsitzende Abdellah Achaoui und EIB-Präsident Philippe Maystadt.

Anlässlich der Unterzeichnung der Verträge unterstrich EIB-Präsident Philippe Maystadt die Bedeutung dieses Modernisierungsprogramms, das von der EIB mitfinanziert wird und mit der Politik der Bank zur Förderung des Umweltschutzes in Einklang steht. Er erklärte: „Dieses Investitionsvorhaben ist für die Region und das tägliche Leben der Einwohner von Brüssel von wesentlicher Bedeutung. Die EIB gehört zu den wichtigsten Geldgebern für Wasserwirtschaftsvorhaben innerhalb und außerhalb Europas und hat bereits eine Reihe von Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsprojekten in Flandern und Wallonien (Aquafin, CILE, SPGE, SWDE) finanziert. Das Darlehen an die HYDROBRU steht mit dieser Strategie in Einklang und wird wichtige Investitionen ermöglichen sowie gleichzeitig die finanziellen Auswirkungen für die Endverbraucher reduzieren.“

Ministerpräsident Charles Picqué sagte in diesem Zusammenhang: „Die Sanierung des Abwassernetzes der Region Brüssel-Hauptstadt stellt seit einigen Jahren ein wichtiges Anliegen der Region dar. Die Modernisierung der Abwasserleitungen wird zahlreiche positive Effekte für die Bewohner dieses Gebiets haben – Hygiene, Vermeidung von Überflutungen, Abfallmanagement usw. Darüber hinaus führt der derzeit schlechte Zustand bestimmter Abschnitte des Leitungsnetzes dazu, dass Straßen einstürzen, und die Wiederinstandsetzung dieser Straßen ist weitaus kostspieliger als ein langfristiges Investitionsprogramm. Ich freue mich über die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der EIB, der HYDROBRU und der Region. Sie wird dazu beitragen, die Auswirkungen auf die Wasserrechnungen der Verbraucher so gering wie möglich zu halten.”