Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt Kroatien ergänzend zum Finanzierungsbeitrag der Kommission ein Darlehen von 200 Mio EUR zur Finanzierung der Projekte, die das Land im Hinblick auf den EU-Beitritt durchführt. 

Die Mittel der EIB werden dazu beitragen, Investitionsvorhaben im Gesamtbetrag von etwa 800 Mio EUR durchzuführen, die den langfristigen Bedarf der kroatischen Wirtschaft decken werden. Sie sollen Kroatien dabei helfen, die EU-Standards in einer Reihe von Schlüsselsektoren einzuhalten.  Das Programm umfasst vorrangige Investitionen zur Verbesserung der Wasserversorgung, der Abfallwirtschaft, der Eisenbahninfrastruktur, der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und der Humanressourcen.   

Damit finanziert die EIB erstmals ein Programm dieser Größenordnung in der Beitrittsphase eines Landes, in der in höherem Maße Nachdruck auf die Projektvorbereitung und den Aufbau von Kompetenzen im Hinblick auf den zukünftigen EU-Beitritt gelegt wird. 

Diese Kofinanzierung der EIB mit dem Instrument für Heranführungshilfe (Instrument for Pre-Accession Assistance – IPA) wird die Zusammenarbeit mit einem zukünftigen Mitgliedstaat verstärken und dürfte die Kapazität für die Aufnahmefähigkeit dieses Landes steigern, in dem nach dem zurzeit für 2012 geplanten EU-Beitritt ein wesentlich höherer Zufluss von EU-Mitteln erwartet wird. 

Das IPA-Programm ersetzt in Kroatien verschiedene Programme und Finanzierungsinstrumente der Europäischen Union, darunter PHARE und ISPA.  Es setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
  • Unterstützung beim Transitionsprozess und beim institutionellen Entwicklungsprozess; 
  • grenzüberschreitende Zusammenarbeit (mit EU-Mitgliedstaaten und anderen Ländern, die für Maßnahmen im Rahmen des Instruments für Heranführungshilfe in Betracht kommen); 
  • Regionalentwicklung (Verkehr, Umwelt und wirtschaftliche Entwicklung); 
  • Humanressourcen (Stärkung des Humankapitals und Bekämpfung der sozialen Ausgrenzung) und
  • Entwicklung des ländlichen Raums.
Hintergrundinformationen:

Als Bank der Europäischen Union für europäische Projekte hat die EIB die Aufgabe, durch die Finanzierung tragfähiger Investitionsvorhaben zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beizutragen. In Kroatien, das den Status eines Beitrittslands hat, unterstützt die EIB Vorhaben, die das Land auf die Mitgliedschaft in der EU vorbereiten.

Einschließlich des aktuellen Darlehens hat die EIB in Kroatien seit 2001 insgesamt rund 2,4 Mrd EUR bereitgestellt. Im Jahr 2010 hat die EIB bisher Mittel in einer Rekordhöhe von 484 Mio EUR für Projekte in Kroatien vergeben. Das Darlehensportfolio der EIB in Kroatien ist sehr gut diversifiziert und deckt sämtliche Wirtschaftsbereiche des Landes von der Basisinfrastruktur bis hin zur verarbeitenden Industrie und zum Dienstleistungssektor ab, wobei auch  kleine und mittlere Unternehmen über kroatische Finanzinstitute unterstützt werden.