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Die Europäische Investitionsbank und der Internationale Währungsfonds kamen heute überein, ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kompetenzerweiterung in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara zu verstärken. Gemäß dem Abkommen wird die EIB die Regionalen Zentren für technische Hilfe in Afrika (AFRITACs) des IWF unterstützen.

„Dieses richtungweisende Abkommen wird es der Europäischen Investitionsbank ermöglichen, sich in den nächsten drei Jahren mit 3 Mio EUR (4,5 Mio USD) an der Bereitstellung von technischer Hilfe und Ausbildung in Ost- und Westafrika sowie im südlichen Afrika zu beteiligen. Diese Aktivitäten ergänzen die eigene Tätigkeit der EIB in Afrika durch Kompetenzerweiterung, die Unterstützung von Finanzinstituten und den Beitrag zur Stärkung der Governance“, erklärte Plutarchos Sakellaris, der für die EIB-Tätigkeit in den Ländern südlich der Sahara zuständige Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank.

„Wir freuen uns, die Partnerschaft zwischen der EIB und dem IWF zum Nutzen unserer Mitgliedstaaten zu vertiefen“, sagte Murilo Portugal, der Stellvertretende Geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds, anlässlich der Unterzeichnung in Luxemburg.

Die EIB ist in den Ländern südlich der Sahara im Rahmen des AKP-EU-Partnerschaftsabkommens (Abkommen von Cotonou) sowohl aus eigenen Mitteln als auch als Verwalter der Investitionsfazilität tätig. Mit diesen zwei Fazilitäten ist die Bank in der Lage, den Finanzierungsbedarf von Investitionsvorhaben mit einer breiten Palette von Instrumenten (u. a. vorrangige bzw. nachrangige Darlehen und Eigenkapital) zu decken. Das wichtigste Ziel der EIB ist es, sowohl durch direkte Unterstützung von Vorhaben der Privatwirtschaft als auch durch die Unterstützung von Infrastruktureinrichtungen, auf deren Nutzung die Privatwirtschaft angewiesen ist, zur Entwicklung des privaten Sektors beizutragen. Die Stärkung des Finanzsektors in Afrika ist ein Schlüsselelement der EIB-Strategie für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Seit ihrer Einführung im April 2003 wurden aus der Investitionsfazilität Finanzierungsmittel in Höhe von 2,3 Mrd EUR bereitgestellt, von denen 56% für Vorhaben im Finanzsektor bestimmt waren.

Die Nachfrage nach technischer Hilfe des IWF steigt, auch vor dem Hintergrund der derzeitigen weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, da die Länder an der Stärkung ihrer Institutionen arbeiten. Um diese steigende Nachfrage zu decken und die Bereitstellung von Hilfe besser zu koordinieren, verstärkt der IWF seine Partnerschaften mit Geldgebern, indem er sie auf strategischer Ebene zu einer breiteren und dauerhafteren Zusammenarbeit verpflichtet. Im Rahmen dieser Bemühungen eröffnete der IWF kürzlich das Regionale Zentrum für technische Hilfe für Mittelamerika, Panama und die Dominikanische Republik (vgl. Pressemitteilung 09/236) und beabsichtigt die Eröffnung von drei weiteren Regionalen Zentren für technische Hilfe (RTACs) in Mittelasien, in Westafrika und im südlichen Afrika.

Hinweis für die Redaktion:

  • Die Europäische Investitionsbank, die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, unterstützt Investitionsprojekte, die die Entwicklungszusammenarbeit der EU fördern.
  • Die EIB ist seit 1963 ein aktiver Entwicklungspartner in vielen Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP). Die EIB-Finanzierungen in den AKP-Ländern unterstützen schwerpunktmäßig Projekte des privaten Sektors, u. a. KMU-Vorhaben, die ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern und zur Armutsbekämpfung beitragen. Darüber hinaus unterstützt die Bank Vorhaben des öffentlichen Sektors, die für die Entwicklung des privaten Sektors von Bedeutung sind und ein wettbewerbsorientiertes Unternehmensumfeld schaffen.
  • Diese Initiative wird das von den Regionalen Zentren für technische Hilfe erfasste Gebiet auf alle Länder südlich der Sahara ausweiten. Zwei Regionale Zentren für technische Hilfe in Afrika (AFRITACs) wurden in den Jahren 2002 und 2003 in Ost- und Westafrika gegründet, ein weiteres Zentrum wurde 2007 in Zentralafrika eingerichtet. Dieses Abkommen wird die Einrichtung von zwei weiteren AFRITACs - ein weiteres Zentrum in Westafrika und eines im südlichen Afrika - ermöglichen.
  • Die Stärkung des Finanzsektors in Afrika ist ein Schlüsselelement der Strategie der Europäischen Investitionsbank für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Die EIB arbeitet im Rahmen des Abkommens von Cotonou mit zwischengeschalteten Finanzinstituten vor Ort zusammen, um die Entwicklung der Privatwirtschaft zu fördern. Die AFRITACs stellen einen soliden grundsatzpolitischen Rahmen für die Operationen des Finanzsektors in der Region bereit.
  • Mit der aus Mitteln des Cotonou-Abkommens finanzierten technischen Hilfe verfügt die EIB über ein wirksames Instrument zur Verbes¬serung der Qualität ihrer Finanzierungsoperationen in der Region und deren Auswir¬kung auf die Entwicklung. Durch die technische Hilfe sollen Investitionsvorha¬ben gründlich vorbereitet und die Projekte wirksamer durchgeführt werden. Es wurden deswegen 40 Mio EUR für TH-Aktivitäten in der Region vorgesehen.
  • Imformationen zur technischen Hilfe des IWF (in Englisch): http://www.imf.org/external/np/exr/facts/tech.htm
  • Erklärung von Paris über die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit (in Englisch): http://www.oecd.org/dataoecd/11/41/34428351.pdf