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Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, veranstaltet am 8. und am 9. Oktober in Marseille ein Seminar über die Sanierung historischer Stadtzentren im Mittelmeerraum. Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters von Marseille, Jean-Claude Gaudin, des jordanischen Ministers für kommunale Angelegenheiten, Shehadeh Abu Hdaib, und des Vizepräsidenten der EIB, Philippe de Fontaine Vive, werden an diesem Seminar mehr als 150 gewählte Beamte, Fachleute und Vertreter des Privatsektors teilnehmen, um die im Rahmen der „Medinas 2030“-Initiative erzielten Fortschritte zu bewerten. Die „Medinas 2030“-Initiative wurde von der EIB anlässlich der Architekturbiennale von Venedig im Jahr 2008 ins Leben gerufen.

Um die Problematik im Zusammenhang mit Stadterneuerungsvorhaben besser aufzuzeigen, wird die breite Öffentlichkeit Gelegenheit haben, eine Ausstellung über die Sanierung der Medinas zu besuchen, die vom 5. bis zum 20. Oktober in der Alcazar-Bilbiothek stattfindet. Die Ausstellung ist als kulturelle Reise durch mehrere alte Städte im Mittelmeerraum konzipiert, die Maßnahmen ergriffen haben, um ihr Erbe zu bewahren. Es werden die Vielzahl und die Komplexität der einzelnen Initiativen aufgezeigt, die sowohl im sozialen als auch im wirtschaftlichen und im historischen Bereich gesetzt wurden.
 
Die EIB präsentiert ein strategisches und nachhaltiges Konzept für die Medinas
Die historischen Zentren von im südlichen und im östlichen Mittelmeerraum gelegenen Städten sind von entscheidender Bedeutung für die Bewahrung des kulturellen und sozialen Kapitals der Mittelmeerländer. Diese Stadtzentren wurden jedoch aufgrund der Tatsache, dass ihre Infrastruktureinrichtungen verfielen und sich neue städtische Hierarchien herausbildeten, marginalisiert. Sie sind mit unumkehrbaren Veränderungen konfrontiert, die ihre Funktion grundlegend ändern.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, einen umfassenden und integrierten Ansatz für die Sanierung der Medinas zu entwickeln, für die langfristige Investitionen erforderlich sind. Dieses Seminar wird der Ausgangspunkt für eine umfassende Debatte sein, die darauf abzielt, eine konzertierte Vorgehensweise zu ermöglichen. Dies betrifft insbesondere die internationalen Finanzierungs- und Entwicklungshilfeinstitutionen, die an der Revitalisierung historischer Stadtkerne mitwirken. Diese Initiative wird im Marseiller Zentrum für Integration im Mittelmeerraum (Centre de Marseille pour l’Intégration en Méditerranée – CMIM) stattfinden, das am 9. Oktober 2009 eröffnet wird.

FEMIP (Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer) ist die Fazilität der Europäischen Investitionsbank für die Partnerländer des Mittelmeerraums. Sie ist auf die Förderung der Entwicklung in neun Ländern ausgerichtet: Algerien, Ägypten, Israel, Jordanien, Libanon, Marokko, Syrien, Tunesien sowie Gazastreifen und Westjordanland. Vorrangig unterstützt werden Vorhaben zur Förderung des privaten Sektors, der einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Wachstum leistet, und die Schaffung eines günstigen Investitionsklimas, indem effiziente Infrastrukturanlagen bereitgestellt werden und ein leistungsfähiger Bankensektor geschaffen wird. Mit einem Finanzierungsvolumen von mehr als 8,5 Mrd EUR seit dem Jahr 2002 hat sich die FEMIP zum wichtigsten Finanzpartner für den Mittelmeerraum entwickelt. Außerdem fördert sie den Dialog zwischen den EU- und den Nicht-EU-Ländern des Mittelmeerraums auf institutioneller Ebene sowie mit den Vertretern der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft. Aus Mitteln des FEMIP-Treuhandfonds werden Studien vor Ort finanziert, die darauf abzielen, die Herausforderungen besser zu erkennen, mit denen die Partnerschaft Europa-Mittelmeer konfrontiert ist.

Das Know-how der EIB bei der Finanzierung von Stadtentwicklungsvorhaben
Die EIB verfügt inzwischen über anerkanntes Fachwissen bei der Finanzierung von Stadtentwicklungsvorhaben in der gesamten EU. So hat sie insbesondere dazu beigetragen, die Sanierung historischer Stadtkerne zu finanzieren, wobei als Beispiel dafür Granada zu nennen wäre.

Im südlichen und im östlichen Mittelmeerraum werden aus Mitteln der FEMIP Stadterneuerungsvorhaben unterstützt, indem Projekte in den Bereichen Abfallwirtschaft, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Schaffung eigener Fahrspuren für den öffentlichen Verkehr sowie Bau von Sozialwohnungen finanziert werden. In Marokko etwa trägt die EIB zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Personen bei, indem sie an der Beseitigung von Elendsvierteln und an der Sanierung gesundheitsgefährdender Stadtviertel mitwirkt. Sie finanziert auch eine Studie über die Sanierung der Medinas, mit der die entsprechenden Vergabebehörden unterstützt werden sollen. Darüber hinaus leistet die EIB technische Hilfe für Stadtentwicklungsvorhaben in Jordanien, Tunesien und Syrien.