Die EIB und die UniCredit-Gruppe verstärken ihre Zusammenarbeit, um den Gemeinsamen Aktionsplan der größten multilateralen Geldgeber in Mittel- und Osteuropa – die EIB-Gruppe, die EBWE und die Weltbank-Gruppe – umzusetzen. Diese internationalen Finanzierungsinstitutionen haben Finanzierungen im Umfang von bis zu 24,5 Mrd EUR für den von der globalen Wirtschaftskrise schwer in Mitleidenschaft gezogenen KMU-Sektor zugesagt. Die EIB wird mit rund 11 Mrd EUR, die in Form von Finanzierungsfazilitäten für KMU in Mittel- und Osteuropa bereitgestellt werden, den größten Teil dieser Mittel gewähren, während die Tochterunternehmen und Leasinggesellschaften der UniCredit-Gruppe in dieser Region (insgesamt rund 15) den größten Kontrahenten stellen, wobei die Neufinanzierungen im Jahr 2009 mehr als 1,2 Mrd EUR betragen werden.

Die EIB und die UniCredit-Gruppe arbeiten auch bei der raschen Zuteilung der Mittel zusammen. Bei den Ländern, in denen die Mittel zum Einsatz gelangen, handelt es sich um Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, die Tschechische Republik, Kroatien, Ungarn, Lettland, Polen, die Republik Serbien, Rumänien, die Slowakei, Slowenien und die Türkei.

Mit den vorgeschlagenen Globaldarlehen wird das vorrangige Finanzierungsziel der EIB umgesetzt, die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa zu unterstützen und dazu beizutragen, die Auswirkungen der derzeitigen Kreditkrise zu verringern, indem KMU und größeren Unternehmen der Zugang zu mittel- und langfristigen Finanzierungsmitteln zu günstigen Konditionen erleichtert wird. Im Rahmen dieser Bemühungen hat die EIB ihre Verfahren vereinfacht und die Einsatzmöglichkeiten ihrer Finanzierungen erweitert, so dass nun auch immaterielle Vermögenswerte und Betriebskapital berücksichtigt werden können. Darüber hinaus hat die Bank die Transparenz bei der Weitergabe der finanziellen Vorteile an die Endbegünstigten vergrößert.

Für UniCredit ist die Kooperation mit der EIB Teil einer breiter angelegten Bemühung der Gruppe hinsichtlich der Finanzierung lokaler Volkswirtschaften in den Haupttätigkeitsländern. Die Gruppe hat insbesondere eine Reihe von Initiativen zur Unterstützung von KMU wie beispielsweise der Impresa Italia in Italien entwickelt und ähnliche Maßnahmen in Österreich, Deutschland und in den mittel- und osteuropäischen Ländern ergriffen.

Die gemeinsamen Bestrebungen, die Realwirtschaft in Mittel- und Südosteuropa zu unterstützen, stellen ein Hauptziel für die Tätigkeit der EIB dar. Die von der UniCredit-Gruppe gemeinsam mit der EIB und den anderen internationalen Finanzierungsinstitutionen ergriffenen Maßnahmen stellen ein eindeutig positives Signal an die Märkte dar. Parallel dazu unterstützt die EIB auch Institute der UniCredit-Gruppe in anderen Ländern: So wurden beispielsweise in Österreich neue Finanzierungen im Gesamtbetrag von 375 Mio EUR genehmigt, die Darlehen für  KMU (200 Mio EUR), Leasingfinanzierungen (100 Mio EUR) und Fazilitäten mit Risikoteilung (75 Mio EUR) betreffen“, erklärte EIB-Vizepräsident Matthias Kollatz-Ahnen.

Die EIB hat unser Netz in Mittel- und Osteuropa in den letzten Jahren erheblich gefördert und unterstützt uns insbesondere bei der Darlehensvergabe an KMU. Wir freuen uns daher darüber, dass diese Zusammenarbeit fortgesetzt wird und begrüßen zukünftige gemeinsame Initiativen“, stellte Carlo Vivaldi, CFO und Mitglied des Vorstandes der UniCredit Bank Austria, der österreichischen Tochtergesellschaft der UniCredit-Gruppe, die für die Tätigkeit in Mittel- und Osteuropa zuständig ist, fest.

Hintergrundinformationen:

Die EIB ist die Finanzierungsinstitution der Europäschen Union. Aufgrund ihrer Satzung und der Unterstützung durch ihre Anteilseigner, die 27 EU-Mitgliedstaaten, erhält sie das bestmögliche Rating auf den Kapitalmärkten (AAA). Die EIB kann daher auf den Kapitalmärkten Mittel zu günstigen Konditionen aufnehmen, mit denen sie auch die von ihr gewährten Darlehen ausstattet. Endbegünstigte dieser Darlehen sind insbesondere KMU, die die Mittel über zwischengeschaltete Finanzinstitute in Anspruch nehmen können.

Durch ihre Globaldarlehen finanziert die EIB Vorhaben, die in der Regel von KMU (mit weniger als 250 Beschäftigten) durchgeführt werden, in Höhe von bis zu 100% der Gesamtkosten. Im Falle von mittelgroßen Unternehmen („Midcaps“) mit mehr als 250, jedoch weniger als 3 000 Beschäftigten können aus EIB-Darlehen höchstens 50% der Projektkosten finanziert werden. Die EIB arbeitet dabei mit etablierten Finanzinstituten wie etwa der UniCredit Bank Austria AG zusammen, die den lokalen Markt kennen, KMU und Midcap-Unternehmen zu ihren Kunden zählen und über ein gut entwickeltes Geschäftsstellennetz verfügen.

Die UniCredit-Gruppe
Die UniCredit-Gruppe ist eine bedeutende internationale Finanzgruppe, die in 22 europäischen Ländern gut verankert ist. Zum 31. Dezember 2008 verfügte sie über Repräsentanzen auf 27 weiteren Märkten, über mehr als 10 200 Zweigstellen und beschäftigte rund 174 000 Mitarbeiter.

In Mittel- und Osteuropa unterhält die UniCredit das größte internationale Zweigstellennetz mit mehr als 4 000 Geschäftsstellen und Niederlassungen und rund 78 000 Beschäftigten.

Die Gruppe ist in den folgenden mittel- und osteuropäischen Ländern tätig: Aserbaidschan, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, in der Tschechischen Republik, in Estland, Ungarn. Lettland, Litauen, Kasachstan, Kirgisistan, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, in der Slowakei, in der Türkei und in der Ukraine.