Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützt die AfriCap Microfinance Investment Company über FinTech Africa mit einem Zuschuss in Höhe von 2 Mio EUR (knapp 2,7 Mio USD), um den Aufbau von Fähigkeiten neugegründeter Mikrofinanzinstitute in ganz Afrika zu finanzieren. Ergänzt wird der Zuschuss der EIB durch einen Zuschuss in Höhe von 5 Mio USD von der Bill & Melinda Gates Foundation an die nicht gewinnorientierte Organisation FinTech Africa, die die technische Fazilität (Technical Services Facility) verwaltet, und durch einen weiteren Zuschuss in Höhe von 0,75 Mio USD von der Niederländischen Entwicklungsfinanzierungsgesellschaft (FMO).

Die kombinierte Bereitstellung von Mitteln für technische Hilfe fördert die Entwicklung junger Mikrofinanzinstitute, die Zuschüsse benötigen, um Mitarbeiter zu schulen, ihre Finanzierungs-strategie zu konzipieren und ein effizientes, korrektes Management sicherzustellen. Dies wird sich wiederum positiv auf die Bereitstellung kostengünstigerer Finanzierungen auf breiterer Basis – auch für einkommensschwache Kunden mit bislang mangelhaftem Zugang zu Bank-diensten – und somit auf die Armutsverringerung in Afrika auswirken.

EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris, der für Finanzierungen in Afrika zuständig ist, unterstrich das Engagement der Bank für die Entwicklung der Mikrofinanzbranche: „Die wichtigsten Ziele der Darlehensvergabe der EIB in den AKP-Regionen sind die Verringerung der Armut und die Förderung des Wirtschaftswachstums; damit entsprechen sie den Millennium-Entwicklungszielen. In Mikrofinanzierungen erkennt die Bank ein maßgebliches Mittel, um diese Ziele zu erreichen. Wir haben bereits mit AfriCap zusammengearbeitet und sind zuversichtlich, dass dort die erforderlichen Strukturen und das Management vorhanden sind um sicherzustellen, dass die Zuschüsse für technische Hilfe bei den Mikrofinanz-organisationen ankommen, die den größten Nutzen daraus ziehen können. Darüber hinaus freut sich die EIB, an der Seite von Organisationen wie der Gates Foundation und der FMO für das gemeinsame Ziel zu arbeiten, weniger begünstigte Gemeinschaften bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung und der Verbesserung ihrer Lebensqualität zu unterstützen.“

AfriCap Microfinance Investment Company ist eine erfahrene Fondsmanagementgesellschaft mit Sitz in Mauritius, wo der umfassende regulatorische Rahmen die Entwicklung des privaten Sektors begünstigt. FinTech Africa ist eine nicht gewinnorientierte Organisation, die errichtet wurde, um die technische Hilfe zu verwalten, und ist ebenfalls in Mauritius eingetragen. Sowohl Fintech Africa als auch AfriCap werden von Mecene Investment South Africa Ltd verwaltet – einem Private-Equity-Fondsmanager, der auf sozial verantwortliche Investitionen in Afrika spezialisiert ist. Schon früher profitierten mit AfriCap-Beteiligungen finanzierte Unternehmen von ähnlichen Programmen für technische Hilfe, die mit Zuschüssen von Entwicklungsfinanzierungsinstituten finanziert wurden. Die Arbeit von FinTech baut auf diesen Erfahrungen und den dabei erlangten Kompetenzen auf.

Die Mittel von den drei Geldgebern werden für jeweils eigene Bereiche der technischen Hilfe eingesetzt werden. Die nahezu 2,7 Mio USD von der EIB werden für den gezielten Aufbau von Kompetenzen eingesetzt werden, insbesondere Risikomanagement, Produkt- und Strategieentwicklung sowie den effektiven Einsatz von Technologie. Die Mittel von der Bill & Melinda Gates Foundation (5 Mio USD) werden für strategische und technische Hilfe durch den Aufbau von Fähigkeiten in Beteiligungsunternehmen und Innovationszuschüsse eingesetzt, die 0,75 Mio USD von der FMO für Wissensteilung und den Aufbau von Netzwerken.

Die EIB hat bereits mit AfriCap zusammengearbeitet, da sie zweimal Kapitalbeteiligungen an AfriCap-Fonds übernommen hat. Im Jahr 2001 beteiligte sich die EIB mit 2 Mio EUR an dem ersten AfriCap-Fonds. Die Bank ist auch an dem aktuellen Fonds „AfriCap II“ beteiligt, für den sie im Oktober 2007 5 Mio EUR Eigenkapital genehmigte.

Mikrofinanzprojekte der EIB in den AKP-Staaten

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist im Rahmen des Partnerschaftsabkommens von Cotonou in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean (AKP) tätig. Ihre Darlehen und Investments in diesen Regionen dienen dem Ziel, die Armut einzudämmen und schließlich zu beseitigen und eine nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.

Mikrofinanzierungen bilden eine wesentliche Grundlage für die Minderung der Armut und unterstützen sonstige entwicklungspolitische Bemühungen z.B. zur Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele. Die Tätigkeit der EIB im Mikrofinanzsektor ist ein bedeutendes Element ihrer Finanzierungsoperationen in den AKP-Ländern und schafft Zugang zu Finanzdienstleistungen – eine grundlegende Voraussetzung für den Schutz und die Stärkung der Handlungskompetenz der Armen.

Das Engagement der EIB in Form von Darlehen und Beteiligungsübernahmen für Mikrofinanzprojekte in AKP-Staaten beläuft sich derzeit auf 90 Mio EUR. Den größten Anteil hieran hat der karibische Raum, auf den mit 54 Mio EUR nahezu 60% der bisher bereitgestellten Mittel für Mikrofinanzierungen in den AKP-Staaten entfallen. Seit 2005 hat sich der geografische Schwerpunkt der EIB-Operationen für Mikrofinanzierungen jedoch nach Afrika verlagert, wo sich die EIB mit insgesamt 27 Mio EUR an acht Mikrofinanzoperationen beteiligte