Die Europäische Investitionsbank (EIB) beteiligt sich mit 20,4 Mio USD am Programm der nicaraguanischen Regierung zur Sanierung und Modernisierung kritischer Bereiche des Stromsektors in Nicaragua. Der diesbezügliche Finanzierungsvertrag wurde heute in Medellín (Kolumbien) von EIB-Vizepräsident Carlos Costa und Nicaraguas Finanzminister Alberto Guevara unterzeichnet.

Anlässlich der Unterzeichnung hob Vizepräsident Costa die Bedeutung hervor, die die Zusammenarbeit zwischen drei internationalen Finanzierungsinstitutionen – der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB),  der Zentralamerikanischen Bank für Wirtschaftliche Integration (CABEI) und der EIB – bei diesem Projekt hat. Dadurch konnte ein Finanzierungspaket geschnürt werden, das genau auf die Situation in Nicaragua zugeschnitten ist.

Das Darlehen dient zur Sanierung von zwei Wasserkraftwerken im Nordosten Nicaraguas sowie zum Ausbau und zur Modernisierung des Stromübertragungsnetzes mit Übertragungsleitungen und Umspannstationen im Nordosten sowie im Umkreis der Hauptstadt Managua. Ziel ist ein leistungsfähigeres und zuverlässigeres Stromübertragungsnetz. Eine dritte Komponente des Projekts betrifft die Vorbereitung von Studien für neue Investitionen im Bereich erneuerbare Energie.

Die EIB gewährt dieses Darlehen im Rahmen ihres derzeitigen Finanzierungsmandats für die Länder Asiens und Lateinamerikas (ALA IV). Das Projekt entspricht den Zielen des Mandats, da es auf die Sicherung der Energieversorgung und auf ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, die beide zu den vorrangigen Zielen des ALA-Mandats gehören. Bei dem Vorhaben handelt es sich um die erste direkte Operation der EIB in Nicaragua.

Vor dem Hintergrund der derzeitigen Konjunkturschwäche setzt die EIB im Rahmen ihres Mandats die Finanzierungstätigkeit in Lateinamerika fort, um zu vermeiden, dass die Durchführung förderungswürdiger und tragfähiger Projekte beeinträchtigt wird.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die EU-Institution für langfristige Finanzierungen und trägt zur Erreichung der Ziele der EU-Politik bei. Die 1958 gegründete Bank ist in den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie in mehr als 130 Drittländern in Lateinamerika und Asien, Mittel- und Osteuropa, den Balkanländern, im Mittelmeerraum sowie in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean tätig. Ihre Darlehenstätigkeit außerhalb der EU fügt sich in die EU-Politik für die Kooperation mit diesen Ländern ein.

Die Bank nahm ihre Finanzierungstätigkeit in Lateinamerika und Asien 1993 auf und hat seither drei Mandate erfüllt. Unter dem aktuellen Mandat (ALA IV) für den Zeitraum 2007-2013 kann die Bank bis zu 3,8 Mrd EUR zur Finanzierung von Vorhaben bereitstellen, die die Präsenz der EU in diesen Regionen durch ausländische Direktinvestitionen und/oder den Technologie- und Know-how-Transfer sowie durch Investitionen zur Bekämpfung des Klimawandels stärken. Die Obergrenze von 3,8 Mrd EUR für diese Region umfasst eine indikative Teilobergrenze von 2,8 Mrd EUR für Lateinamerika und eine indikative Teilobergrenze von 1,0 Mrd EUR für Asien.