Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit der Telecom Italia in Rom einen Vertrag für ein Darlehen von 600 Mio EUR zur Schließung der „digitalen Kluft" in Italien unterzeichnet. Das Darlehen hat eine Laufzeit von acht Jahren und soll für Direktinvestitionen zum Ausbau der Breitband- und Internetinfrastruktur in derzeit schlecht versorgten Regionen des Landes eingesetzt werden. An der feierlichen Unterzeichnung nahmen der für Finanzierungsoperationen der Bank in Italien, Malta und den Ländern des Westbalkans zuständige EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco sowie Franco Bernabè, CEO der Telecom Italia, teil.

Das Darlehen steht in Einklang mit der Finanzierungspolitik der EIB sowie mit dem Schlüsselsektor Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), dem in der Lissabon-Agenda große Bedeutung für die künftige Entwicklung und interne Integration der Europäischen Union beigemessen wird. Vor diesem Hintergrund hatten EIB und Europäische Kommission bereits 2007 eine gemeinsame Absichtserklärung über die Unterstützung der elektronischen Kommunikation zur Schließung der digitalen Kluft unterzeichnet.

Das EIB-Darlehen wird einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung des Drei-Jahresprogramms der Telecom Italia in diesem Sektor leisten. Die Finanzierungsmittel können landesweit eingesetzt werden. Sie ergänzen die Mittel mehrerer regionaler Gebietskörperschaften, die sich zunehmend an der Finanzierung derartiger Initiativen beteiligen.

„Mit dieser Operation knüpfen EIB und Telecom Italia an ihre langjährigen Beziehungen an, in deren Rahmen die Bank in den vergangenen zwei Jahren bereits 1,4 Mrd EUR bereitgestellt hat", erläuterte Dario Scannapieco. „Dadurch können wir mit der Telekommunikationsgruppe in einem Schlüsselsektor wie dem IT-Netz zusammenarbeiten, das in der heutigen Zeit für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft des Landes unerlässlich ist."

Franco Bernabè bemerkte dazu: „Mit der heute getroffenen Finanzierungsvereinbarung beginnt ein neuer und wichtiger Abschnitt in der Zusammenarbeit zwischen Telecom Italia und EIB, einer Institution, die stets auf die Qualität von Projekten achtet. Das Vertrauen, das uns die EIB damit erneut beweist, ist vor allem deshalb von Bedeutung, weil sie damit ihre Anerkennung für die Solidität und Stabilität unserer Geschäftstätigkeit sowie ihre Unterstützung für unser Investitionsprogramm bekräftigt."

Hinweis an die Redaktion:

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank trägt mit langfristigen Darlehen für wirtschaftlich tragfähige Investitionsvorhaben zur Umsetzung der politischen und strategischen Ziele der Europäischen Union bei. Anteilseigner der EIB sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Italien gehört neben dem Vereinigten Königreich, Deutschland und Frankreich zu den vier größten Anteilseignern, von denen jeder 16,2% des Kapitals gezeichnet hat. Zu den Finanzierungsprioritäten der EIB innerhalb der EU zählen der wirtschaftliche und soziale Zusammenhalt und die Konvergenz, Forschung und Innovation, der Ausbau der Transeuropäischen Netze, die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen, der Umweltschutz und die städtische Umwelt sowie die nachhaltige, wettbewerbsfähige und sichere Energieversorgung.

Die Telecom Italia-Gruppe

Mit 35,3 Mio Mobilfunkkunden in Italien und 33,2 Mio in Brasilien, rund 21 Mio Festnetzanschlüssen sowie 7,9 Mio Breitbandkunden in Italien und 2,5 Mio in Deutschland und den Niederlanden ist die Telecom Italia im eigenen Land Marktführer und auch international fest etabliert. Die Gruppe ist auf Märkten mit guten Wachstumsaussichten - beispielsweise in Lateinamerika - vertreten und spielt bei sich schnell entwickelnden Technologien wie der Breitbandtechnologie eine wichtige Rolle.