Am Montag, dem 26. Mai, wird die Europäische Investitionsbank (EIB) die erste Anleihe begeben, die von einem ausschließlich aus Genossenschaftsbanken („banche popolari“) bestehenden Konsortium gezeichnet und platziert wird. Dabei handelt es sich um die erste Initiative dieser Art, und die EIB plant solche Emissionen auch in anderen Ländern.

Das öffentliche Zeichnungsangebot gilt bis zum 20. Juni, damit eine transparente und umfangreiche Platzierung der Anleihen auch bei Kleinanlegern gewährleistet ist. Der Mindestzeichnungsbetrag ist deshalb auf nur 1 000 EUR festgelegt worden.

 

 Die Operation wurde von EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco in Rom anlässlich einer Zusammenkunft zwischen dem italienischen genossenschaftlichen Bankenverband (Associazione Nazionale fra le Banche Popolari) und der EIB angekündigt.

 

 Die Emission – deren Zahlungstermin der 30. Juni 2008 ist und die am 30. Juni 2014 fällig sein wird – ist mit einem variablen Zinssatz mit einer Zinsobergrenze (Cap) von 5% ausgestattet; der anfängliche Kupon beträgt 4,5%. Die Emission hat einen Mindestbetrag von 180 Mio EUR, der im Falle einer starken Nachfrage von Anlegern im Angebotszeitraum auf maximal 500 Mio EUR erhöht werden kann.

 

Group, eine zum Zweck der Förderung der Platzierung größerer Anleiheemissionen über die Filialnetze der genossenschaftlichen Mitgliedsbanken gegründete Kapitalgesellschaft, wird als Finanzkoordinator der Operation fungieren. Das Konsortium wird von den Mitgliedsbanken von Group, die die Konsortialführung übernehmen, organisiert und geleitet werden: 

  • Banca Akros S.p.a. (Gruppo Banca Popolare di Milano)
  • Banca Aletti & C. S.p.a. (Gruppo Banco Popolare)
  • Banca Popolare dell’Emilia Romagna S.C.p.A.
  • Banca Popolare di Sondrio S.C.p.A.
  • Centrobanca S.p.a. (Gruppo UBI Banca)

Mit der Operation werden zwei verschiedene Ziele verfolgt: Zum einen soll das Profil der genossenschaftlichen Bankengruppen in Italien gestärkt werden, die ihre Zusammenarbeit zusehends ausbauen, um neue Marktchancen zu nutzen, und zum anderen soll dem wachsenden Interesse zwischengeschalteter Institute an der Diversifizierung ihrer Portfolios und an Kleinanlegern Rechnung getragen werden, indem Wertpapiere mit hohem Kreditrating (AAA) und einer garantierten Kapitalrückzahlung bei Fälligkeit angeboten werden.

EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco erklärte hierzu: „Die Syndizierung und Platzierung dieses Produkts über die Genossenschaftsbanken unterstreicht die Rolle und das wachsende Potenzial der italienischen Genossenschaftsbanken auf dem Markt für Neuemissionen – auch auf internationaler Ebene." Diese Operation „bietet Investoren in einer Zeit der Ungewissheit auf den Finanzmärkten ein EIB-Produkt an, das unter das durch die EU-Finanzmarktrichtlinie eingeführte System zum Schutz von Kleinanlegern fällt. Diese Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Directive – MiFID) legt neue Regeln für die Beziehungen zwischen zwischengeschalteten Instituten und ihren Kunden auf den Finanzmärkten fest.“