Die Europäischen Investitionsbank (EIB) und die KfW Bankengruppe haben in Frankfurt einen Rahmenvertrag über eine Risikopartnerschaft bezogen auf das KfW Programm 'Kapital für Arbeit und Investitionen' unterzeichnet. Mit dieser Risikopartnerschaft übernimmt die EIB in den Jahren 2008 bis 2010 Risiken bis zu einem Gesamtbetrag von 100 Mio. EUR aus den unter diesem KfW Programm ausgereichten Nachrangfinanzierungen.

"Unser mezzanines Finanzierungsangebot ist aufgrund der darin enthaltenen eigenkapitalähnlichen Tranche gerade für mittelständische Unternehmen von besonderer Bedeutung. Ich begrüße es sehr, dass sich die EIB an diesem Programm beteiligt. Damit unterstützt sie den Mittelstand der größten europäischen Volkswirtschaft, der für Innovationen und Arbeitsplätze sorgt, und entsprechende Finanzierungsangebote benötigt", erklärte Detlef Leinberger, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe, anlässlich der Unterzeichnung des Vertrags in Frankfurt.

 Dr. Matthias Kollatz-Ahnen, Vizepräsident der EIB unterstrich: "Unser Ziel, wie das der Europäischen Union, ist die Förderung von Innovationen und Arbeitsplätzen in mittelständischen Unternehmen und damit die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft. Dazu sind wir bereit, geeignete Finanzprodukte zu entwickeln und auch höhere Risiken einzugehen. Mit Mezzaninkapital schaffen wir einen Hebel insbesondere für mehr Arbeitsplätze. Und mit diesem gemeinsamen Finanzierungsangebot setzen wir die Zusammenarbeit der beiden Institutionen erfolgreich fort."

Das KfW Mittelstandsprogramm ‚Kapital für Arbeit und Investitionen’ ist Teil der Produktfamilie ‚Unternehmerkapital’, die sich mit einem speziellen Angebot an Nachrangfinanzierungen an Gründer, Freiberufler und kleine und mittlere Unternehmen richtet. Diese Nachrangfinanzierungen bündeln die Vorteile von Fremd- und Eigenkapital: Unternehmer müssen keine Sicherheiten für diese Darlehen stellen. Eine lange Laufzeit bei bis zu sieben tilgungsfreien Anlaufjahren schont die Liquidität während der Investitionsphase und hilft den Unternehmen, Gewinne zu thesaurieren und so ihre Eigenkapitalausstattung zu erhöhen.

Der Programmbaustein ‚Kapital für Arbeit und Investitionen’ ist auf etablierte Unternehmen zugeschnitten, die bereits seit mehr als 5 Jahren am Markt tätig sind. Finanziert werden mit diesem Programm primär Investitionen in Deutschland, die zum nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen beitragen und mit denen Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert werden. Darüber hinaus werden entsprechende Investitionen deutscher Unternehmen im Ausland gefördert. Die Nachrangfinanzierung unter dem Programm KfAI ist an ein klassisches Darlehen in gleicher Höhe gekoppelt, welches banküblich besichert wird. Das maximale Finanzierungsvolumen eines solchen Finanzierungspaketes beträgt 4 Mio. EUR pro Vorhaben. Das Programm wird über Hausbanken vertrieben, die für das durchgeleitete klassische Darlehen die Haftung übernehmen. Die KfW stellt die Hausbanken hingegen von der Haftung für die unbesicherten Nachrangfinanzierungen frei. Die Zinssätze richten sich nach der Bonität der geförderten Unternehmen. Im Jahre 2007 wurden unter dem Programm KfAI insgesamt 323 Mio. EUR zugesagt, davon entfielen 50% auf unbesicherte Nachrangdarlehen.

EIB und KfW arbeiten seit Jahren in den Bereichen Mittelstand und Umwelt zusammen. Beispielsweise wurde im letzten Jahr gemeinsam das EIB-KfW CO2 Programm zum Kauf von Emissionsgutschriften aufgelegt. Dieses Programm wird vom KfW-Klimaschutzfonds gemanaged. Ziel des ‚EIB-KfW CO2-Programms’ ist es insbesondere mittelständische Unternehmen zu unterstützen, die verbindliche Ziele unter dem Europäischen Emissionshandelssystem (EU ETS) zu erfüllen haben und die Emissionsgutschriften benötigen um diese Ziele zu erfüllen. Kleine und Mittelständische Unternehmen haben häufig keinen Zugang zu Projekten, die diese Emissionsgutschriften generieren, sind aber an deren direkten Kauf interessiert. Darüber hinaus beteiligt sich die KfW an einer EIB-Initiative für einen Fonds, der Emissionsreduktionen nach dem Auslaufen des Kyoto Protokolls nach dem Jahr 2012 kaufen wird. Bei dem Aufsetzen des „EIB „Post 2012 Fund", hat die KfW einen wichtigen Part übernommen.Über die EIB: Die Europäische Investitionsbank hat als „Hausbank" der Europäischen Union die Aufgabe, deren wirtschaftspolitische Ziele durch die langfristige Finanzierung geeigneter Investitionsprojekte zu unterstützen. Die Bilanzsumme der EIB beträgt über 300 Mrd. EUR, ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Deutschland hält einen Anteil von 16,2 % am EIB-Kapital. Eine der Finanzierungsprioritäten der EIB ist die Förderung von KMUs und ganz besonders von innovativen Unternehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu stärken. Im Jahr 2007 hat die EIB Darlehen von insgesamt 47,8.Mrd. EUR vergeben, davon 41,4 Mrd. EUR in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Deutschland war mit Darlehen von 6,5 Mrd. EUR zweitwichtigster Kreditnehmer, nach Spanien.

Über die KfW: Die KfW Bankengruppe gibt weltweit Impulse für Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie. Anteilseigner der öffentlich-rechtlichen Förderbank sind der Bund (80 %) und die Länder (20 %). Mit einer Bilanzsumme von 360 Mrd. EUR (per 31.12.2006) zählt sie zu den großen Banken in Deutschland und übt ihren gesetzlichen Förderauftrag in verschiedenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen aus. Durch die Vergabe langfristiger, zinsgünstiger Darlehen unterstützt die KfW Bankengruppe unter anderem den gewerblichen Mittelstand und Existenzgründer; ferner fördert sie Innovationen sowie den Markt für Beteiligungskapital. Sie setzt sich intensiv für den Klima- und Umweltschutz und leistet durch vielfältige Finanzierungsangebote einen wesentlichen Beitrag zur Förderung von Investitionen und zur nachhaltigen Entwicklung im In- und Ausland. Darüber hinaus fördert sie die private Wohnungswirtschaft sowie den Ausbau der kommunalen Infrastruktur, und engagiert sich in der Bildungsfinanzierung. Die KfW Bankengruppe ist ebenso in den Bereichen Export- und Projektfinanzierung sowie Förderung von Entwicklungs- und Transformationsländern tätig.