Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die IFC, ein Mitglied der Weltbankgruppe, haben heute bekanntgegeben, dass sie sich mit bis zu 10 Mio EUR (ca. 15 Mio USD) am Kapital der Capital Financial Holdings S.A., der ersten Finanzholding in Zentralafrika, beteiligen werden. Die Beteiligung an der CFH, einer aus der Commercial Bank Cameroon, der Commercial Bank Tchad und der Commercial Bank Centrafrique bestehenden Gesellschaft, zielt auf die Ausweitung der Darlehensvergabe dieser Banken an kleine und mittlere Unternehmen ab. Dies dürfte den heimischen Unternehmern und Investoren zugute kommen und gleichzeitig zur Entwicklung des regionalen Bankensektors beitragen.

Das Kapital der CFH wird auf 26,3 Mio EUR (39 Mio USD) festgesetzt, wobei IFC und EIB jeweils 19% zeichnen. Die IFC und die EIB werden den drei Banken technische Hilfe und Beratungsdienste gewähren. Die IFC sieht zudem die Bereitstellung von Handelsfinanzierungskrediten im Betrag von 15 Mio USD vor.

Yves Michel Fotso, Vorsitzender des Verwaltungsrats der CFH, bemerkte: „Wir sind sehr erfreut, die IFC und die EIB als Anteilseigner unserer Gruppe zu begrüßen. Diese Kapitalbeteiligung wird die Operationen der beteiligten Banken stärken und unsere Strategie zum Ausbau und zur Entwicklung der Gruppe vorantreiben. Vor allem aber wird die Gruppe bei ihren Bemühungen im Hinblick auf die Übernahme internationaler Best-Practice-Standards von den Fachkenntnissen der IFC und der EIB in den Bereichen Corporate Governance, Risikomanagement und Darlehensvergabe an KMU profitieren. All dies ermöglicht es uns, besser auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen, Dienstleistungen von guter Qualität anzubieten und den besten Shareholder Value zu erwirtschaften.”

Jyrki Koskelo, IFC-Vizepräsident für Afrika, internationale Finanzmärkte und Fonds, stellte fest: „Die Beteiligung der IFC an der CFH bietet für uns die Gelegenheit, bei der Entwicklung Zentralafrikas eine wichtige Rolle zu spielen. Mit der Bereitstellung von Mitteln und der Einführung international anerkannter Standards in dieser Grenzregion unterstützt die IFC die CFH bei der Einführung einer netzumspannenden Strategie, die dazu beiträgt, dass sie sich zu einem wichtigen regionalen Akteur entwickeln kann.”

Flavia Palanza, Beigeordnete Direktorin der EIB für Zentral- und Ostafrika, erklärte: „Ein moderner und effizienter Bankensektor ist eine Voraussetzung für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum; die EIB ist entschlossen, diese Entwicklung zu unterstützen. Als einer der wenigen in ganz Afrika präsenten Bankenkonzerne mit regionalem Schwerpunkt befindet sich die CFH in einer hervorragenden Ausgangsposition, um im Finanzbereich Zentralafrikas eine bedeutende Rolle zu spielen. Die EIB ist der Auffassung, dass sie durch ihre Beteiligung an der CFH und durch die Bereitstellung ihrer langjährigen Erfahrung ein wichtiges Signal an den Finanzsektor senden kann.”

Durch die Zusammenarbeit mit der IFC und der EIB wird die CFH den Konsolidierungs- und Integrationsprozess unter den beteiligten Banken fortsetzen und durch die Schaffung einheitlicher Ziele und Aufgaben für die Gruppe deren Management stärken. Die Gesellschaft wird die Banken dabei unterstützen, ihre Aktivitäten auf nicht ausreichend versorgte KMU-Sektoren auszuweiten und Möglichkeiten für eine regionale Expansion in die Republik Kongo und die Gabunische Republik zu sondieren. Außerdem wird sich die CFH innerhalb der Gruppe weiterhin um die Übernahme bester internationaler Bankenstandards wie Risikomanagement, interne Kontrollen und Corporate Governance bemühen.

Das mit 1 Mrd USD ausgestattete Finanzierungsprogramm der IFC für den globalen Handel erweitert und ergänzt die Kapazitäten der Banken im Bereich Handelsfinanzierung, indem an schwierigen Märkten, wo der Zugang zu Handelskrediten häufig begrenzt ist, Maßnahmen zur Verringerung der Risiken auf fallweiser Basis bereitgestellt werden. Etwa 50% der über 1 300 Transaktionen innerhalb dieses Programms wurden in Afrika durchgeführt; über ein Drittel der Garantien in diesem Rahmen wurden für „Süd-Süd”-Transaktionen gestellt, was die nachdrückliche Unterstützung der IFC für den Handel zwischen aufstrebenden Märkten widerspiegelt.

Hintergrundinformationen über die EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist seit 1963 ein aktiver Partner der Wirtschaftsentwicklung in zahlreichen Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP). Ihre Finanzierungen in dieser Region sind integraler Bestandteil der finanziellen Unterstützung, die die Europäische Union im Rahmen des AKP-EG-Partnerschaftsabkommens von Cotonou bereitstellt. Die von der Bank in den AKP-Ländern durchgeführten Operationen tragen zu einer nachhaltigen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung und zur Armutsbekämpfung bei. Die EIB vergibt nicht nur Darlehen aus eigenen Mitteln, sondern verwaltet auch die Investitionsfazilität (IF), einen revolvierenden Fonds, der von den EU-Mitgliedstaaten finanziert wird. Im Rahmen der IF kommen verschiedene Finanzierungsinstrumente auf Risikoteilungsbasis zum Einsatz, die der Finanzierung von Investitionsvorhaben in nahezu allen Wirtschaftssektoren dienen. Im Jahr 2006 erreichten die EIB-Darlehen in den AKP-Ländern insgesamt 745 Mio EUR. 2007 beziffern sie sich derzeit auf 538 Mio EUR.

Hintergrundinformationen über die IFC

Die zur Weltbank-Gruppe gehörende IFC trägt zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum in weniger entwickelten Ländern bei, indem sie privatwirtschaftliche Investitionen mitfinanziert, privates Kapital auf lokalen und internationalen Finanzmärkten mobilisiert und Unternehmen und Regierungen Beratung sowie Dienste zur Risikominderung bereitstellt. Die Geschäftsphilosophie der IFC besteht darin, einkommensschwachen Bevölkerungsschichten die Möglichkeit zu geben, der Armut zu entrinnen und ihren Lebensstandard zu verbessern. Im Geschäftsjahr 2007 stellte sie 8,2 Mrd USD bereit und mobilisierte über Darlehensbeteiligungen und strukturierte Finanzierungen weitere 3,9 Mrd USD für 299 Investitionsvorhaben in 69 weniger entwickelten Ländern. Außerdem leistete sie in 97 Ländern Beratungsdienste. Weitere Informationen sind auf der Website www.ifc.org abrufbar.

Hintergrundinformationen über die Capital Financial Holdings (CFH)

Der Idee zur Gründung einer Finanzholding ist aus dem Wunsch der Hauptanteilseigner der Gruppe entstanden, ihre Verwaltung zu stärken und zu straffen. So wurde im Januar 2005 die Capital Financial Holdings Luxembourg SA (CFH) gegründet und ihr Kapital ausgewählten strategischen Partnern von internationalem Rang zugänglich gemacht.

Die CFH Luxemburg verfügt über eine in Kamerun ansässige Tochtergesellschaft (CFH Kamerun), die sich als echtes Dienstleistungszentrum etabliert hat und darauf abzielt, die Qualität des Managements der Gesellschaften, aber auch anderer Finanzinstitute der Gruppe mit Hilfe einer zentralen Organisation zu verbessern und zu stärken.

Zu ihren Tätigkeitsbereichen gehören außerdem die Ausarbeitung eine globalen Strategie sowie Prüfung und Kontrolle, Förderung der Projekte der Gruppe, Risikomanagement, Informatik und Spitzentechnologien, Finanzen, Buchhaltung und Treasury, Verwaltung, Personal- und sonstige Ressourcen sowie juristische Unterstützung. Die damit eingeleitete Dynamik wird verstärkt werden, um die ehrgeizige Entwicklungsstrategie der Gruppe sowohl intern als auch extern voll zur Geltung zu bringen.

Hintergrundinformationen über die Commercial Bank Cameroon (CBC), die Commercial Bank Tchad (CBT) und die Commercial Bank Centrafrique (CBCA)

Die Commercial Bank Cameroon (CBC), die Commercial Bank Centrafrique (CBCA) und die Commercial Bank Tchad (CBT) sind drei Tochtergesellschaften der Commercial Bank-Gruppe. Sie wurden 1997, 1999 und 2001 gegründet, um die wirtschaftliche Entwicklung der Teilregion Zentralafrika durch das Angebot hochwertiger, auf die Bedürfnisse und Erwartungen von Unternehmen und Privatkunden zugeschnittener Bank- und Finanzdienstleistungen zu fördern.

Diese Banken unterstützen die Wirtschaftsakteure und tragen durch die Finanzierung von Projekten, die Wohlstand fördern und Arbeitsplätze schaffen, zur Armutsbekämpfung und zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. In der Überzeugung, dass KMU mit hohem Potenzial die Antriebskraft für jede nachhaltige Entwicklung darstellen, sind sie darum bemüht, ihre Operationen zugunsten von KMU im Laufe der Jahre auszuweiten. 2006 haben sich diese Tochtergesellschaften über bilanzunwirksame Kundenkredite in Höhe von 126 Mrd CFA-Francs an der Finanzierung zahlreicher Projekte beteiligt; davon entfielen 26 Mrd auf die Commercial Bank Tchad, 23 Mrd auf die Commercial Bank Centrafrique und 77 Mrd auf die CBC, wobei letztere im Hinblick auf die Darlehensvergabe an KMU in der Bankenlandschaft Kameruns den dritten Platz einnimmt.

Diese drei Tochtergesellschaften verfügen derzeit über elf Geschäftsstellen mit Sitz in den wichtigsten Wirtschaftszentren; davon gehören sieben zur CBC sowie jeweils zwei zur CBT und zur CBCA.