Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ein Darlehen über 15 Mio EUR an die TVCabo in Angola zur Förderung der Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) unterzeichnet. TVCabo wurde 2002 gegründet und befindet sich je zur Hälfte im Besitz von Angola Telecom, der nationalen Telekommunikationsgesellschaft, und der portugiesischen Visabeira-Gruppe. Dieses Darlehen ist die erste Operation der EIB in Angola seit mehr als 15 Jahren. Die Bank setzt damit ein klares Zeichen für ihr Engagement zugunsten des wirtschaftlichen Wachstums durch den Ausbau und den Wiederaufbau der Infrastruktur sowie die Förderung des privaten Sektors in diesem Land, in dem ein Konflikt beigelegt wurde.

Das Darlehen trägt zur Finanzierung eines bidirektionalen digitalen Breitbandnetzes im Raum Luanda, der Hauptstadt Angolas, bei. Das Projekt betrifft die Errichtung eines Breitbandnetzes für Hochgeschwindigkeits-Internet und den Empfang von Radio- und Fernsehprogrammen und wird Privathaushalten sowie Unternehmen zugute kommen.

Zwar werden ADSL-Dienste in Angola seit Ende 2003 angeboten, jedoch ist der Zugang bisher stark eingeschränkt aufgrund der schlechten Qualität des Festnetzes. Mit dem Bau des Breitbandnetzes geht TVCabo nicht nur das Problem des Zugangs an, sondern ermöglicht letztendlich die Entwicklung eines breiteren Spektrums von Mehrwert-IKT-Diensten wie interaktives TV, Videokonferenzen und Telemetrie. 

Die EIB unterstützt die Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union mit den AKP-Ländern (Afrika, Karibik und Pazifik) im Rahmen des Cotonou-Partnerschaftsabkommens von Juni 2000.  Die Finanzierung des Projekts TVCabo steht vollkommen in Einklang mit der Strategie der Bank in der Region, weil durch sie Finanzierungsmittel bereit gestellt werden, die andernfalls nicht für ein Vorhaben dieser Größe in einem AKP-Land zur Verfügung stehen würden. Das EIB-Darlehen trägt außerdem zum Aufbau von Vertrauen zwischen Angola und der internationalen Gebergemeinschaft bei und ermöglicht die Diversifizierung der dem Land zur Verfügung stehenden Finanzierungsquellen.

Allgemeine Angaben:

Die EIB ist seit 1963 ein aktiver Entwicklungspartner in vielen AKP-Ländern. Die EIB-Finanzierungen in der Region sind Bestandteil der finanziellen Unterstützung, die die EU im Rahmen des im Jahr 2000 geschlossenen Partnerschaftsabkommens von Cotonou gewährt. Die Bank trägt mit ihren Operationen in der Region zu einer nachhaltigen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung und zur Armutsbekämpfung bei. Zu diesem Zweck gewährt sie Darlehen aus ihren eigenen Mitteln und verwaltet die Investitionsfazilität (IF), einen aus Mitteln der EU-Mitgliedstaaten gespeisten revolvierenden Fonds. Im Rahmen der IF stehen verschiedene Finanzierungsinstrumente mit Risikoteilung für Investitionsvorhaben in den meisten Wirtschaftszweigen zur Verfügung.  Im Jahr 2006 erreichten die EIB-Darlehen in den AKP-Ländern insgesamt 745 Mio EUR.