EIB-Präsident Philippe Maystadt hat heute in Paris auf der Internationalen Konferenz zur Unterstützung des Libanon (Paris III) angekündigt, dass die Europäische Investitionsbank in den nächsten 5 Jahren 960 Mio EUR zur Unterstützung des Wiederaufbau-, Entwicklungs- und Reformplans für den Libanon bereitstellen wird. Diese Mittel werden Schlüsselprojekten des öffentlichen Investitionsplans - sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor - zugute kommen.

"Wir möchten ein deutliches Signal des Vertrauens in den Libanon aussenden, erklärte Präsident Maystadt. "Der zugesagte Betrag entspricht dem Dreifachen des Gesamtbetrags der EIB-Finanzierungen der vergangenen sechs Jahre im Libanon. Sie setzt sich damit in diesem entscheidenden Augenblick massiv für die Unterstützung des Landes ein. Die EIB wird in allen Bereichen eng mit der Europäischen Kommission, den anderen bilateralen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen wie der AFD und der KfW und mit den internationalen Finanzierungsinstitutionen (IFI) wie der Weltbank zusammenarbeiten. Alle Finanzierungen werden im Rahmen der Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) durchgeführt.

400 Mio EUR werden für prioritäre Infrastrukturvorhaben bestimmt sein. Die Bank setzt damit ihre Tätigkeit zugunsten der Bereiche Verkehr, Abwasser und Energie fort und fördert die Durchführung der notwendigen Sektorreformen. Außerdem werden Zuschussmittel für technische Hilfe die Vorbereitung und Durchführung von Privatisierungsvorhaben erleichtern.

Neue Finanzierungen im Gesamtbetrag von 560 Mio EUR werden dem privaten Sektor zugute kommen. Gemeinsam mit einheimischen Banken werden innovative Finanzierungsinstrumente wie die Verbriefung von Forderungen (Securitisation) angeboten oder Möglichkeiten zur Finanzierung privater Investitionsvorhaben im Rahmen öffentlich-privater Partnerschaften (PPP) geschaffen. Ferner wird die EIB zur Entwicklung der Risikokapitalfinanzierungen zur Unterstützung libanesischer Unternehmen beitragen. Mit dieser Art der Finanzierung wird sie eine Katalysatorrolle übernehmen und den Zustrom privater Finanzierungsmittel aus dem Ausland nach Libanon und in die Region verstärken.

Der für die FEMIP zuständige EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive erklärte hierzu: "Ich kann bestätigen, dass die EIB-Finanzierungen zugunsten von Investitionen in den Bereichen Verkehr, Wasser- und Abwasser und Entwicklung des privaten Sektors den anlässlich der zweiten Pariser Konferenz (Paris II) zugesagten Betrag von 300 Mio EUR bereits überschritten haben. Die neue Finanzierungszusage im Umfang von 960 Mio EUR zeigt, mit welchem Engagement die EIB den Libanon in seinen Bemühungen um Wiederaufbau und Wachstum unterstützt."