Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt ein Darlehen über 9 Mrd CZK (etwa 321 Mio EUR) für die Umsetzung der Nationalen Hochwasserschutzstrategie in den Jahren 2007-2012 bereit.

In den letzten Jahren waren große Überschwemmungen leider ein relativ häufiges Phänomen in Teilen der Tschechischen Republik. Im Jahr 2000 hat die Regierung eine nationale Strategie ausgearbeitet, um den Hochwasserschutz in gefährdeten und darunter insbesondere in dicht besiedelten Gebieten zu erhöhen. Mit der Umsetzung dieser Strategie wurde bereits begonnen, was von der Bank durch ein erstes Darlehen für den Hochwasserschutz über 60 Mio EUR unterstützt wurde. Die Strategie wird in den Jahren 2007-2012 durch eine Reihe komplexer, miteinander verbundener Maßnahmen weitergeführt werden. Aus den Mitteln des EIB-Darlehens werden Vorhaben zum Hochwasserschutz im ganzen Land finanziert werden, die dazu führen, dass sich mögliche Überschwemmungen in Zukunft weniger verheerend auswirken und die Bewohner der betroffenen Gebiete vor gesundheitlichen Schäden geschützt werden. Die Hochwasserschutzmaßnahmen werden die Sicherheit der Bevölkerung in den fünf tschechischen Stromgebieten (March, Elbe, Ohre, Oder und Moldau) beträchtlich erhöhen. Da diese Gebiete zu den europäischen Einzugsgebieten der Flüsse gehören, deren Wasser in das Schwarze Meer, die Nordsee und die Ostsee fließt, werden sich auch über die tschechischen Landesgrenzen hinaus beträchtliche positive Auswirkungen für Menschen ergeben, die entlang dieser Flüsse in den Nachbarländern leben.

Die durch das Darlehen unterstützten Einzelmaßnahmen umfassen zum Beispiel den Bau bzw. die Instandhaltung von Rückhaltebecken und Dämmen, darunter Trockenbecken, die Erhöhung der Wasserführungskapazität von Fließgewässern, Schutzdämme, Entlastungskanäle und -tunnel, usw. Projektträger der Hochwasserschutzmaßnahmen wird das tschechische Landwirtschaftsministerium sein, während die Endbegünstigten des Darlehens verschiedene in die Wasserwirtschaft eingebundene öffentliche Einrichtungen und Gebietskörperschaften sein werden, wie z. B. Flussämter, Regionen und Kommunen sowie Teichbetreiber. µ

Die in Ermangelung geeigneter Hochwasserschutzmaßnahmen entstehenden Kosten zur Behebung der durch die von zunehmend starken Überschwemmungen verursachten Schäden können sehr hoch sein. In der Tschechischen Republik hat die EIB nach der Hochwasserkatastrophe von 1997 bereits mehrere Wiederaufbauvorhaben (200 Mio EUR) sowie die Wiederherstellung von durch das Hochwasser im Jahr 2002 beschädigten Infrastruktureinrichtungen (400 Mio EUR) und der Prager U-Bahn (80 Mio EUR) finanziert. Der für die Operationen der Bank in der Tschechischen Republik zuständige EIB-Vizepräsident Ivan Pilip erklärte: "Ich begrüße sehr, dass die Darlehen der EIB die Tschechische Republik wirksam bei ihren Anstrengungen unterstützen, durch entsprechende Maßnahmen künftige Hochwasserschäden zu begrenzen. Die Sicherheit der Bürger wird so beträchtlich erhöht und Todesopfer und wirtschaftliche Verluste wie bei den jüngsten Überschwemmungen, insbesondere in den Jahren 1997 und 2002, können so vermieden werden."

Die EIB, die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, finanziert tragfähige Investitionsvorhaben, die zu einer ausgewogenen Regionalentwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten sowie der künftigen Mitgliedstaaten (Rumänien und Bulgarien) beitragen.

Seit 1990 hat die EIB in der Tschechischen Republik Darlehen über insgesamt 7,5 Mio EUR zur Verfügung gestellt. Darlehen zugunsten des tschechischen Wassersektors einschließlich des oben beschriebenen Darlehens belaufen sich auf insgesamt 1,15 Mrd EUR.