Die regionale Repräsentanz der Europäischen Investitionsbank für das südliche Afrika und den Indischen Ozean in Tshwane (Pretoria) wurde heute von Dr. Tomaz Salomão, Generalsekretär der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (Southern African Development Community - SADC) und von EIB-Vizepräsident Torsten Gersfelt offiziell eröffnet. Diese Repräsentanz ist das dritte Büro, das die EIB in Afrika südlich der Sahara eröffnet. Sie wird eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen der EIB um die Knüpfung engerer Kontakte zu ihren Kunden und den Ausbau ihrer Tätigkeit im südlichen Afrika spielen. In den AKP-Staaten ist die Bank auf der Grundlage des AKP-EU-Partnerschaftsabkommens sowie der Investitionsfazilität tätig. Die Investitionsfazilität ist eine durch das Abkommen geschaffene und von der EIB seit ihrer offiziellen Einrichtung im Juni 2003 verwaltete Fazilität. Gleichzeitig wird das neue Büro sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor engere Verbindungen zur südafrikanischen Geschäftswelt aufbauen, um der Rolle, die die Europäische Investitionsbank in den Beziehungen zwischen der Europäischen Union und der Republik Südafrika spielt, gerecht zu werden.

Das regionale Vertretungsbüro Tshwane soll die Effizienz der Tätigkeit der EIB insbesondere im privaten Sektor steigern und den Bekanntheitsgrad der Bank erhöhen. EIB-Vizepräsident Torsten Gersfelt bemerkte dazu: Die neue Repräsentanz zeigt deutlich, wie engagiert die EIB Afrika im Rahmen des Abkommens von Cotonou und Südafrika im Rahmen des speziellen Finanzierungsmandats unterstützt. Die Tatsache, dass unser drittes Büro mit Zuständigkeit für Schwarzafrika in Südafrika eingerichtet wurde, unterstreicht die Bedeutung unserer Beziehung sowohl zu Südafrika selbst als auch zur Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika, die heute von Herrn Dr. Salomão vertreten wird.

Das Repräsentationsbüro der EIB in Tshwane wird einen zusätzlichen Nutzen hinsichtlich der Operationen, der Flexibilität und der europäischen Entwicklungsfinanzierungen im gesamten südlichen Afrika bewirken. Es wird als Kontaktstelle für potenzielle Investoren von Angola über Mosambik und Swasiland bis hin zu Ländern am bzw. im Indischen Ozean fungieren, bei der sie außerdem Informationen über die Europäische Investitionsbank und über andere Möglichkeiten der Finanzierung von Projekten durch Gemeinschaftsmittel erhalten können. Kontaktpersonen sind:

  • David White, Leiter des Vertretungsbüros
  • Lena Eriksson-Åshuvud, stellvertretende Leiterin
  • 5, Greenpark Estates 27, George Storrar Drive. Pretoria 0181, South Africa
  • Tel.: +27 12 425 0460. Fax: +27 12 425 0470

Darüber hinaus wird die regionale Repräsentanz der EIB dazu beitragen, in der gesamten Region die Koordination mit den Zuschüssen der Europäischen Kommission zu verbessern, mit denen im Rahmen von nationalen Richtprogrammen (NRP) eine Verbesserung der Leitungs- und Kontrollstrukturen sowie des regulatorischen und rechtlichen Umfelds in der Region unterstützt werden soll. Sie wird Kontakte zu dem weitreichenden Netz von lokalen Vertretungsbüros des Zentrums von Unternehmensentwicklung (ZUE) und des Finanzierungsprogramms Pro€invest unterhalten, die durch das Abkommen von Cotonou als Instrumente zur Förderung des privaten Sektors eingerichtet wurden.

Darüber hinaus wird das Regionalbüro die Synergien mit den in der Vereinigung der Europäischen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (EDFI) zusammengeschlossenen Partnern der EIB, mit der Weltbank-Gruppe und mit anderen vergleichbaren Institutionen erhöhen.

Im Jahr 2005 wurden in Afrika südlich der Sahara zwei weitere regionale Vertretungsbüros eingerichtet: das Büro Nairobi für Ost- und Zentralafrika und das Büro Dakar für Westafrika.

Die 1958 durch den Vertrag von Rom errichtete EIB finanziert Investitionsvorhaben, die zur Erreichung der Ziele der Europäischen Union beitragen. Außerdem ist sie in die Umsetzung der Kooperationspolitik der EU gegenüber Drittländern eingebunden, die Kooperations- oder Assoziierungsabkommen mit der EU geschlossen haben. Die Durchführung von Finanzierungsoperationen in den Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (den AKP-Staaten) erfolgt auf der Grundlage der Bestimmungen für die Investitionsfazilität, die im Rahmen des im Juni 2000 in Cotonou unterzeichneten AKP-EU-Partnerschaftsabkommens eingerichtet wurde. Im Rahmen des Abkommens von Cotonou ist eine Finanzhilfe von insgesamt 15,2 Mrd EUR im Zeitraum 2002-2006 vorgesehen. Davon entfallen 11,3 Mrd EUR auf nicht rückzahlbare Hilfen der EU-Mitgliedstaaten, 2,2 Mrd EUR werden von der EIB im Rahmen der auf dem Partnerschaftsabkommen beruhenden Investitionsfazilität verwaltet und bis zu 1,7 Mrd EUR werden in Form von Darlehen aus eigenen Mitteln der EIB gewährt. Bei der Investitionsfazilität handelt es sich um einen revolvierenden Fonds (die Rückzahlungen auf Darlehen werden für neue Finanzierungen verfügbar gemacht), mit dem in technischer, ökologischer, finanzieller und volkswirtschaftlicher Hinsicht solide Vorhaben des privaten Sektors oder von kommerziell geführten Unternehmen des öffentlichen Sektors unterstützt werden sollen.

Die Tätigkeit der EIB in Südafrika geht auf eine Aufforderung des Rates der Europäischen Union zurück, zur Finanzierung von Projekten in diesem Land beizutragen und so seine wirtschaftliche Entwicklung nach der Einführung der Demokratie zu fördern. Die EIB wurde im Juni 1995 ermächtigt, langfristige Darlehen im Gesamtbetrag von höchstens 300 Mio EUR in einem Zeitraum von zwei Jahren zu vergeben. Im April 1997 wurde das Mandat bis Mitte 2000 verlängert und um einen Betrag von 375 Mio EUR aufgestockt. Eine weitere Verlängerung des Mandats (bis 2006) und eine Erhöhung des Betrags um 825 Mio EUR wurden im Juni 2000 beschlossen, wodurch sich der insgesamt für Finanzierungen der EIB in Südafrika vorgesehene Betrag in diesem Zeitraum auf 1,5 Mrd EUR beläuft.

(1) Angola, Botsuana, Komoren, Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mayotte, Mosambik, Namibia, Seychellen, Südafrika,Swasiland, Sambia und Simbabwe.