Im Rahmen der Internationalen Konferenz für Erneuerbare Energien in Bonn wurde heute ein neuer Sechs-Punkte-Aktionsplan der Europäischen Investitionsbank (EIB) für erneuerbare Energien vorgestellt.

Vizepräsident Peter Sedgwick wies auf die neuen Engagements der EIB hin, mit denen Ziele gesetzt und Zeitpläne für die Maßnahmen der Bank für eine verstärkte Unterstützung von Investitionen in erneuerbare Energien festgelegt werden. Er stellte den neuen Aktionsplan in der Plenarsitzung am letzten Tag der viertägigen Konferenz vor, auf der Vertreter von Regierungen, internationalen Organisationen, aus der Privatwirtschaft, von Forschungseinrichtungen und Organisationen der Zivilgesellschaft zusammenkamen.

Die EIB ist die Institution der Europäischen Union (EU) für langfristige Finanzierungen, die geschaffen wurde, um Investitionsvorhaben zu fördern, die die Umsetzung der EU-Politik unterstützen. Die EIB hat mit insgesamt 1,6 Mrd EUR in den letzten fünf Jahren (1999-2003) bereits ein beträchtliches Finanzierungsvolumen zugunsten von Vorhaben auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien aufzuweisen.

In seiner Präsentation erklärte Peter Sedgwick, dass sich die Bank zu folgenden Maßnahmen verpflichtet:

  • Steigerung ihrer Darlehensvergabe auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien um bis zu 50% ihrer Finanzierungen für Stromerzeugung in der EU bis 2010. Dadurch wird das Ziel der EU unterstützt, einen Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von 22% zu erreichen. Gemäß den derzeitigen Trends wird dieses neue Ziel 700 Mio EUR pro Jahr bis 2010 für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien entsprechen;
  • verstärkte Unterstützung für Investitionen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Förderung der Energieinitiative der EU und der EU-Pläne für die Patient Capital Initiative. Bei dieser Initiative wird es sich um einen öffentlich-privaten Fonds zur Verbesserung des Zugangs zu Risikokapital für Vorhaben auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien handeln;
  • Förderung des Aktionsplans für Umwelttechnologie der EU, der ebenfalls Technologien auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien abdeckt;
  • Bereitstellung von 500 Mio EUR über den Zeitraum 2004-2007 zur Finanzierung von Vorhaben zur Verringerung des CO²-Ausstosses im Rahmen der Klimaschutz-Finanzierungsfazilität der EIB, die ebenfalls Projekte außerhalb der EU abdeckt und im Zusammenhang mit dem Emissionshandelssystem der EU steht;
  • Verwendung von 10 Mio EUR für eine neue EIB-Klimaschutzfazilität für Technische Hilfe, aus der Zuschüsse zu den Transaktionskosten des Emissionshandels gewährt werden;
  • weitere Untersuchung der Möglichkeiten der Einrichtung eines neuen Emissionsgutschriftenfonds zusammen mit anderen multilateralen Finanzierungsinstitutionen.

Der Aktionsplan der EIB auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien verstärkt ihre Unterstützung zugunsten der Klimaschutzpolitik der EU. Dies ist dem neuen, überarbeiteten Environmental Statement der EIB zu entnehmen, das zu Beginn der Bonner Konferenz vorgelegt wurde. Durch diese Erklärung wird das Engagement der Bank, zur Unterstützung der EU-Politik im Umwelt- und im sozialen Bereich beizutragen und sicherzustellen, dass jegliche negativen Auswirkungen auf die Umwelt bei den von ihr mitfinanzierten Projekten gemindert werden, erweitert und verstärkt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Aufgabe der Bank, Investitionen zu fördern, die zur Verbesserung der Umwelt beitragen, einschließlich Vorhaben auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien.

Die umfangreichen Aktivitäten der EIB zum Schutz und zur Verbesserung der Umwelt werden in ihrem neuen Umweltbericht 2003 dargelegt, der kürzlich veröffentlicht wurde. Es handelt sich hierbei um den zweiten jährlichen Umweltbericht der Bank.