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Francis Mayer, der seit dem 1. Oktober 1999 Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) ist, wurde heute vom französischen Staatspräsidenten auf Vorschlag des Ministerrats zum Directeur Général der Gruppe Caisse des Dépôts et Consignations (CDC) ernannt.

Im Direktorium der EIB, dem ständigen Exekutivorgan der Bank, war Francis Mayer hauptsächlich für die Darlehensoperationen in Frankreich und in den Partnerländern im Mittelmeerraum (Maghreb- und Maschrikländer, Israel, Türkei, Gazastreifen und Westjordanland) sowie für die Aktivitäten der Bank auf den Kapitalmärkten (Finanzpolitik, Mittelbeschaffung und Treasury) verantwortlich. Seit September 2001 war er außerdem Mitglied des Verwaltungsrats des Europäischen Investitionsfonds (EIF). In dieser Eigenschaft leistete er insbesondere einen Beitrag zur Rationalisierung und zur Reform der Risikokapitaloperationen des EIF, der eine EIB-Tochtergesellschaft mit Mehrheitsbeteiligung der Bank geworden ist.

Während der Amtszeit von Francis Mayer hat die EIB mit ihren Darlehen von jährlich mehr als 38 Mrd EUR wesentlich zur Modernisierung der europäischen Wirtschaft und zur Entwicklung der Partnerländer der Union beigetragen. In der Europäischen Union und insbesondere in Frankreich (wo die EIB jährlich rund 4 Mrd EUR bereitstellt) lag der Schwerpunkt ihrer Finanzierungstätigkeit auf der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, der Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen und einer auf Wissen und Innovation basierenden Wirtschaft (Innovation-2000-Initiative) sowie auf der Unterstützung der weniger begünstigten Regionen und großer französischer und europäischer transeuropäischer Infrastrukturvorhaben (insbesondere des TER Bretagne, des Hafens von Le Havre, von Straßenbahnlinien in verschiedenen Städten und des TGV Est Europe).

Außerhalb der Union hat die Bank nicht nur ihre Tätigkeit zur Vorbereitung des Beitritts der mittel- und osteuropäischen Länder verstärkt (mit einer jährlichen Mittelvergabe von etwa 3-3,5 Mrd EUR), sondern darüber hinaus ein neues Instrument zur Stärkung der finanziellen Partnerschaft mit den Drittländern des Mittelmeerraums - die sogenannte FEMIP - geschaffen. Dieses Instrument wurde am 18. Oktober im Anschluss an den Europäischen Rat Barcelona (März 2002) auf Betreiben von Herrn Mayer, der für dieses Instrument zuständig war, eingerichtet. Sie wird der EIB eine schrittweise Ausweitung ihrer Finanzierungen in diesen Ländern von jährlich 1,4 Mrd EUR auf 2 Mrd EUR ermöglichen. Besonderes Schwergewicht soll dabei auf die Entwicklung des privaten Sektors gelegt werden, um diese Volkswirtschaften besser auf die Schaffung einer Freihandelszone Europa-Mittelmeerraum bis zum Jahr 2010 vorzubereiten.

Das Direktorium der EIB ist das ständige Exekutivorgan der Bank. Unter der Leitung des EIB-Präsidenten Philippe Maystadt nimmt es als Gremium die laufenden Geschäfte der Bank wahr, bereitet die Entscheidungen des Verwaltungsrats vor und sorgt für ihre Durchführung (insbesondere hinsichtlich der Aufnahme von Anleihen und der Gewährung von Darlehen). Die Mitglieder des Direktoriums (bestehend aus dem Präsidenten der EIB und sieben Vizepräsidenten), sind nur der Bank verantwortlich und werden vom Rat der Gouverneure, in dem jeder Mitgliedstaat der Europäischen Union mit einem Minister (in der Regel dem Finanzminister) vertreten ist, bestellt. Auf Vorschlag des Verwaltungsrats erfolgt die Bestellung des von dem betreffenden Mitgliedstaat benannten Kandidaten für sechs Jahre, wobei eine Wiederbestellung zulässig ist. Frankreich verfügt als einer der größten Anteilseigner der Bank neben Deutschland, Italien und dem Vereinigten Königreich über einen ständigen Sitz im Direktorium der Bank, das permanent am Sitz der Bank in Luxemburg präsent ist.

Francis Mayer wurde 1950 geboren. Er ist Agrégé de l'Université und Absolvent der École Nationale d'Administration (ENA). Er arbeitete viele Jahre im französischen Finanzministerium (Trésor), in das er 1979 eingetreten war. Dort war er unter anderem als Unterabteilungsleiter für Finanzmärkte (1991-1994), als Directeur-adjoint du Trésor (1994) und anschließend als Leiter der Abteilung für europäische und internationale Angelegenheiten (1994-1999) tätig. Von Oktober 1997 an war Herr Mayer bis zu seinem Eintritt in die EIB Vorsitzender des Pariser Clubs. Darüber hinaus war er stellvertretender Direktor für Frankreich bei der Weltbank (1983-1985) und Mitglied des Verwaltungsrats der EIB (1994-1999), des Verwaltungsrats der Bank Zentralafrikanischer Staaten (1994-1999) sowie des Verwaltungsrats des deutsch-französischen Fernsehsenders ARTE (1994-1999).

Herr Mayer ist Ritter der französischen Ehrenlegion (Chevalier dans l'Ordre de la Légion d'Honneur) und Ritter im Nationalen Verdienstorden (Chevalier de l'Ordre National du Mérite).