STROMVERTEILUNG Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, stellt ein Darlehen von 25 Mio EUR aus Risikokapitalmitteln (1) für die Finanzierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Stromverteilung in acht äthiopischen Städten bereit. Das Projekt ist Teil eines größeren Investitionsvorhabens über 200 Mio USD, das von der Weltbank und der IDA mitfinanziert wird.

Das äthiopische Stromverteilungsnetz bedarf aufgrund der in der Vergangenheit nur unzureichend erfolgten Wartung einer dringenden Sanierung. Weniger als 10% der Bevölkerung sind an das Stromverteilungsnetz angeschlossen. Das Vorhaben ergänzt das "Gilgel Gibe Power Plant"-Projekt, das im Jahr 1997 von der Weltbank und der EIB mitfinanziert wurde. Das derzeitige Investitionsvorhaben betrifft sowohl die Stromversorgung als auch die Wartung des Stromnetzes. Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung der Qualität und der Zuverlässigkeit der Stromversorgung sowie die Schaffung von Stromanschlüssen für neue Kunden. Durch eine zuverlässigere Stromversorgung und die Erhöhung der Zahl der Anschlüsse wird die Grundlage für Wirtschaftswachstum geschaffen und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes gefördert.

Darlehensnehmer ist die Demokratische Bundesrepublik Äthiopien, die die Mittel an die Ethiopian Electric Power Corporation (EEPCO) zu Konditionen weiterleitet, die mit den Bedingungen der HIPC-Schuldeninitiative in Einklang stehen. Im Rahmen des Darlehens werden für das Vorhaben langfristige Finanzierungsmittel bereitgestellt, die sonst im Land nicht erhältlich sind. Die Beteiligung der Weltbank und der EIB an der Finanzierung des Vorhabens ist für die Modernisierung des äthiopischen Stromsektors von wesentlicher Bedeutung.

Die Europäische Investitionsbank (EIB, die 1958 durch den Vertrag von Rom errichtet wurde, finanziert Investi-tionsvorhaben, die zur Erreichung der Ziele der Europäischen Union(EU) beitragen. Sie unterstützt zudem die Umsetzung der Politik der Zusammenarbeit der EU mit Drittländern, die Kooperations- oder Assoziierungsabkommen mit der Union abgeschlossen haben. Derzeit nimmt die Bank ihre Finanzierungen in den Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (den AKP-Staaten) auf der Grundlage des Vierten Abkommens von Lome vor, das 1989 für einen Zeitraum von zehn Jahren abgeschlossen wurde und mit dem zwei Finanzprotokolle einhergehen. Das Zweite Finanzprotokoll sieht eine Finanzhilfe von insgesamt 14,6 Mrd EUR vor. Davon entfallen 12 Mrd EUR auf nicht rückzahlbare Hilfe der EU-Mitgliedstaaten, 1 Mrd EUR wird von der EIB verwaltet und für Risikokapitalfinanzierungen eingesetzt, und bis zu 1,6 Mrd EUR werden in Form von Darlehen aus eigenen Mitteln der EIB bereitgestellt. Die EIB legt derzeit in enger Zusammenarbeit mit den EU-Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission die Kriterien und operativen Leitlinien für die neu geschaffene Investitionsfazilität fest. Diese Fazilität beruht auf dem neuen AKP-EU-Partnerschaftsabkommen, das im Juni 2000 in Cotonou unterzeichnet wurde und das Abkommen von Lome ersetzen wird. Im Rahmen des Abkommens von Cotonou ist eine Finanzhilfe von insgesamt 15,2 Mrd EUR im Zeitraum 2002-2006 vorgesehen. Davon entfallen 11,3 Mrd EUR auf nicht rückzahlbare Hilfe der EU-Mitgliedstaaten, 2,2 Mrd EUR werden von der EIB im Rahmen der Investitionsfazilität verwaltet, die die früheren Risikokapitalfinanzierungen ersetzen wird, und bis zu 1,7 Mrd EUR werden in Form von Darlehen aus eigenen Mitteln der EIB gewährt. Bei der Investitionsfazilität handelt es sich um einen revolvierenden Fonds (die Rückzahlungen auf Darlehen werden für neue Finanzierungen verfügbar gemacht), mit dem in technischer, ökologischer, finanzieller und volkswirtschaftlicher Hinsicht solide Vorhaben des privaten Sektors bzw. von Unternehmen des öffentlichen Sektors, die nach kommerziellen Gesichtspunkten geführt werden, unterstützt werden sollen.

Die Republik Südafrika trat 1997 dem Abkommen von Lome als assoziiertes Mitglied bei. Der Bank wurde von den EU-Mitgliedstaaten ein spezielles Finanzierungsmandat erteilt, das im Zeitraum 2002-2006 die Bereitstellung langfristiger Finanzierungsmittel in Höhe von 825 Mio EUR in der Republik Südafrika vorsieht.


(1) Die Bank verwaltet im Auftrag einen Teil der Mittel des aus Beiträgen der EU-Mitgliedstaaten gespeisten Europäischen Entwicklungsfonds (EEF), die sie überwiegend für Risikokapitaloperationen einsetzt. Darüber hinaus stellt die Bank Darlehen aus eigenen Mitteln zur Verfügung, die sie sich auf den internationalen Kapitalmärkten beschafft